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Wolfsfieber - Handeland, L: Wolfsfieber

Wolfsfieber - Handeland, L: Wolfsfieber

Titel: Wolfsfieber - Handeland, L: Wolfsfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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hat die Sterne betrachtet.“
    Und den Mond, darauf hätte ich alles verwettet.
    „Es gab keine Bisswunden?“
    „Sie ist tot.“ Anne stieß ein angewidertes Schnauben aus. „Kann sie denn nicht in Frieden ruhen?“
    „Ich hoffe schon. Sie haben ihr nicht zufällig den Mund mit Wolfseisenhut ausgestopft und ihr ein Pentagramm auf die Brust gezeichnet? Oder vielleicht eine Silberkugel auf sie abgefeuert, nur um sicherzugehen?“
    Ich fuhr zusammen, als Anne den Hörer mit solcher Wucht auf den Apparat knallte, dass mir fast das Trommelfell geplatzt wäre. Ich konnte es ihr nicht verübeln.
    Maries Tod machte mich nervös. Natürlich konnte das Herz der alten Dame einfach den Dienst quittiert haben. Genauso gut konnte sie aber auch einem Werwolf begegnet sein und ein bisschen Unterstützung bekommen haben.
    So wie die Leute um mich herum starben, würden sie mir bestimmt bald den Spitznamen „Typhus-Diana“ verpassen. Ich war versucht, Cassandra anzurufen, um sicherzugehen, dass sie nicht vorhatte, draußen den Mond anzustarren. Und sie zu fragen, ob sie irgendwelchen Silberschmuck besaß. Ihr zu empfehlen, etwas davon anzulegen und ein Stück für mich aufzuheben.
    Vielleicht würde ich es ihr einfach sagen, sobald ich bei ihr war.
    Ich war gerade dabei, meinen Kram einzupacken, als leise Schritte auf der Veranda mich nach der Pistole greifen ließen. Die Haustür flog mit einem lauten Knall auf. Mir blieb eine Sekunde für den Gedanken, Wölfe können keine Türen öffnen , als eine Gestalt ins Zimmer gestürmt kam.
    Eine Gestalt, die zu klein war für einen Mann und zu menschlich für einen Wolf.

30
    Luc Ruelle starrte blinzelnd die Waffe an. Keuchend steckte ich sie weg. Das war genau der Grund, warum ich diese Dinger nicht gern benutzte. Viel zu oft wurde die falsche Person erschossen.
    „Pistolen sind gefährlich“, erklärte er mit ernster Miene.
    „Verdammt richtig.“
    „Verdammt ist ein Schimpfwort.“
    Ich verzog den Mund. „Bitte entschuldige.“
    Er zuckte mit den Schultern. „Ich hab’s schon öfter gehört.“
    Darauf hätte ich gewettet.
    „Bloß nicht von einer Dame.“
    Das hatte er noch immer nicht, aber darauf würde ich ihn nicht hinweisen.
    „Was tust du eigentlich hier?“ Ich reckte den Hals. „Hat dein Dad dich hergebracht?“
    Ich bemerkte die Hoffnung in meiner Stimme und hätte am liebsten wieder geflucht. Falls Adam zusammen mit Luc hergekommen war, hatte er seine Meinung darüber, mich den Jungen sehen zu lassen, vielleicht geändert. Und falls Adam diesbezüglich seine Meinung geändert hatte, dan n …
    Was?
    Würde er mir einen Verlobungsring kaufen, das Herrenhaus in Schuss bringen, bevor wir anschließend einziehen und einen auf Ozzie und Harriet machen würden?
    Kaum .
    Wie auch immer brauchte ich einen etwas moderneren Vergleich. Gab es heutzutage im Fernsehen noch irgendein Beispiel für ein glücklich verheiratetes Paar? Mir wollte beim besten Willen keins einfallen.
    „Mein Dad weiß nicht, dass ich hier bin.“
    „Oh-oh“,entfuhresmir halblaut,nochbevorichmichbremsenkonnte.
    Luc zuckte wieder mit den Achseln und schlurfte über den Boden. Erst in diesem Moment bemerkte ich, dass er barfuß war. Bei genauerem Hinsehen stellte ich fest, dass er sein T-Shirt verkehrt herum anhatte und der Reißverschluss seiner Hose offen stand.
    „Bist du in großer Eile aufgebrochen?“, fragte ich.
    „Was?“ Er starrte mich mit unschuldigen Adam-Augen an.
    „Dei n … äh m … “ Ich machte eine vage Handbewegung. „Dein Hosenstall.“
    Er schaute nach unten, dann drehte er mir den Rücken zu. „Hab den RKC vergessen.“
    Das Ratschen des Reißverschlusses begleitete seine Worte.
    „Was ist ein RKC ?“
    „Der Reißverschluss-Kontrollcheck. Dummerchen.“
    Wie schon erwähnt, wusste ich nichts über Kinder, vor allem nichts über männliche. Dementsprechend fühlte ich mich wirklich wie ein Dummerchen.
    „Ich sollte deinen Vater anrufen.“
    „Wir haben kein Telefon.“
    „Ihr habt kein Telefon?“
    „Wir brauchen keins.“
    Jeder brauchte ein Telefon. Oder etwa nicht?
    Luc inspizierte das Erdgeschoss, nahm meine Sachen in Augenschein und spähte in verschiedene Ecken, dann starrte er zur Treppe.
    Als ihm auffiel, dass ich ihn beobachtete, sagte er achselzuckend: „Ich bin noch nie hier gewesen.“
    Ich runzelte die Stirn. Chaos hin oder he r – dies war das Haus seiner Familie. Warum hatte Adam ihn nie mitgenommen?
    Ich hasse dieses alte Gemäuer. Ich

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