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Wolfsfieber - Handeland, L: Wolfsfieber

Wolfsfieber - Handeland, L: Wolfsfieber

Titel: Wolfsfieber - Handeland, L: Wolfsfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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mich.
    MinutenspäterliefichnochimmerdurchdashoheSumpfgras.Ichwünschtemirverzweifelt,nichtdavongelaufenzusein.Eswärebessergewesen,michdemAngreiferzustellen,anstattmichselbstzuseinerBeutezumachen.WenngleichichdiedumpfeAhnunghatte,dassichschonseitdemTag,andemdieFeuerlilieauf meinem Bett gelegen hatte, als Beute auserkoren war.
    Etwas Wuchtiges traf mich zwischen den Schulterblättern, und ich stürzte zu Boden. Hart . Meine Hände fingen zwar die Hauptlast des Aufpralls ab, trotzdem knallte ich mit der Stirn so heftig auf die Erde, dass ich Sternchen sah. Was auch immer mich zu Fall gebracht hatte, rannte einfach über meinen Rücken und dann weiter.
    Definitiv kein Mensc h – dafür war es ein bisschen zu vierbeinig gewesen.
    Ich hob den Kopf und sah gerade noch, wie die Schwanzspitze im Dickicht verschwand. Ich rollte mich stöhnend auf den Rücken und spähte zum Nachthimmel hoch. Über mir schimmerte der Vollmond, der bereits drei Viertel seines Wegs zurückgelegt hatte. Wie war es möglich, dass sich der loup-garou jetzt hier draußen herumtrieb?
    Das war nicht möglich. Oder zumindest war es das der Legende nach nicht. Allerdings wurden der Legende und Mrs Favreau zufolge Werwölfe von anderen Werwölfen erschaffen. Was das nächtliche Heulen erklären würde, das ich gehört hatte.
    Ich grübelte über Charlie, Mrs Beasly, die anderen vermissten Personen und die verschwundenen Leichen nach.
    Es mochte in New Orleans keine Wölfe geben, aber wenn in der Gegend trotzdem Werwölfe ihr Unwesen trieben, dann vermutlich jede Menge.
    Wund und zerkratzt, aber trotzdem euphorisch darüber, noch am Leben zu sein, kämpfte ich mich auf die Füße. Mein Betäubungsgewehr war infolge meines Sturzes ins Unterholz geflogen, und ich bückte mich steifgliedrig, um es aufzuheben.
    Der einzige Mensch, der bei der Lösung dieses Rätsels überhaupt geholfen hatte, war Marie Favreau. Nun ja, Arianna Beasly war zwar auch nützlich gewesen, aber leider hatte sie inzwischen der Tod ereilt .
    Zweifach .
    Falls ich es je zurück zum Haus schaffen sollte, würde ich Mrs Favreau anrufen und sie fragen, ob sie sonst noch irgendetwas wusste, dass sich zu wissen lohnte.
    Ich folgte weiter dem Pfad, bevor ich zu rennen begann, als das Heulen eines Wolfs aus östlicher Richtung von dem eines zweiten aus Westen beantwortet wurde. Dann setzte ein ganzer Chor ein, mit dem Resultat, dass sich die Härchen auf meinen Armen ebenso zackig aufstellten wie die in meinem Nacken.
    Als das Heulen schließlich erstarb, hätte ich schwören können, aus mehreren Richtungen ein Rascheln auf mich zukommen zu hören.
    Ich versuchte, nicht in Panik zu geraten, aber es war schwer. Ich wollte jetzt sofort in den schützenden Mauern des Herrenhauses sein. Warum war ich nicht von Anfang an dort geblieben?
    Nach gefühlten Stunden erhaschte ich dann endlich durch die herabhängenden Zweige der Zypressen einen Blick auf das Anwesen der Ruelles. Zögernd blieb ich am Rand des Sumpfes stehen, aus Angst, dass mir eine x-beliebige Anzahl von Tieren auflauern könnte, sobald ich meine Deckung verließ.
    Aus einiger Ferne drang weiteres Geheul heran, und ich lief in den Garten. Nichts griff mich an.
    Ich öffnete den Kofferraum meines Wagens und holte Adams Pistole heraus; anschließend ging ich ins Haus und machte die Tür hinter mir zu, allerdings mühte ich mich gar nicht erst mit dem Schloss ab, da die Fenster sowieso alle zerbrochen waren.
    Auf gar keinen Fall würde ich heute Nacht hier schlafen, aber zuerst hatte ich noch etwas zu erledigen. Ich rief die Auskunft an, und wenige Minuten später wurde im French Quarter abgehoben. „Hallo?“
    Ich erkannte Annes Stimme und dachte kurz daran aufzulegen, aber das wäre kindisch gewesen. „Kann ich bitte mit Marie sprechen?“
    Stille drang aus der Leitung. Ich mochte das Geräusch von Stille nicht.
    „Wer spricht da?“
    „Diana Malone. Ich war neulich zu Besuch.“
    „Sie ist gestorben“, erklärte Anne tonlos.
    Ich krallte die Finger um den Hörer. „Wie?“
    „Sie war alt. Ein Herzinfarkt.“
    Ich runzelte die Stirn. „Hatte Arianna nicht auch einen Herzinfarkt?“
    „Diesmal war es anders.“
    „Wirklich? In welcher Hinsicht?“
    „Meine Schwiegermutter wurde nicht von einem Hund angegriffen. Sie ist einfac h … gestorben.“
    „Wo?“
    Ich mochte es kein bisschen, wenn die Leute, kurz nachdem ich mit ihnen gesprochen hatte, wie die Fliegen starben.
    „Im Garten. Sie ist gern draußen gesessen und

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