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Wolfsflüstern (German Edition)

Wolfsflüstern (German Edition)

Titel: Wolfsflüstern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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wunderte sich, dass sie nicht alle aus dem Haus gestürzt waren, als sie das Knallen und dann die Hufschläge gehört hatten.
    Gina stapfte zurück zu Jase.
    »Ich bin in ein Loch getreten«, sagte er bekümmert.
    »Ist was gebrochen?«
    »Nein.« Jase zog den Stiefel wieder an und stand auf, allerdings humpelte er sichtlich auf dem Rückweg zur Scheune. Konnte noch mehr schiefgehen?
    Gina folgte ihm, dabei den Boden nach weiteren Stolperstellen absuchend. Schulter an Schulter starrten sie auf die weit offen stehenden, leeren Boxen.
    »Als ich vorhin hier drinnen war, war jedes Pferd an seinem Platz, jede Box gesichert«, sagte Jase. »Das schwöre ich.«
    Gina bedachte ihn mit einem raschen Blick. »Ich habe nie etwas anderes gedacht.«
    »Es ist nur …« Er wies auf die leeren Boxen. »Wie konnte das passieren?«
    »Auf dieselbe Weise, wie die Handys lahmgelegt wurden, schätze ich.«
    »Die Pferde wurden durch Magie freigelassen?«
    »Hast du eine bessere Erklärung?«
    »Ich weiß nicht, ob wir es erklären müssen. Wir müssen es nur überleben.«
    »Das wird nicht einfach. Wir sitzen hier fest, mit nur einem Gewehr und einer Handvoll Silberkugeln. Und offensichtlich kann dieses Monster ins Haus gelangen.«
    »Wenn es hineinkonnte, wieso hat es uns nicht alle auf einen Streich pelzig gemacht?«
    »Vielleicht reicht seine Energie nur, um sich einen nach dem anderen vorzuknöpfen.« Teo hatte gesagt, dass der Nahual seine Kraft aus dem Tod seiner Opfer schöpfte.
    »Ja, da könnte was dran sein.«
    Sie drehten sich um und betrachteten die fernen Staubwolken, welche die Massenflucht der Pferde markierten.
    »Irgendeine Idee, was sie in Panik versetzt hat?«, fragte Gina.
    »Nicht die leiseste«, erwiderte Jase. »Aber ich finde, wir sollten nachsehen.«
    Sie inspizierten die Scheune von oben bis unten. Keiner von beiden entdeckte etwas, das die lauten Knallgeräusche erklären könnte.
    An jedem anderen Tag wären die Pferde möglicherweise bei Einbruch der Nacht zurückgekehrt. Aber nachdem überall Wölfe lauerten …
    Gina krümmte sich innerlich. Sie hoffte, dass die Pferde wirklich bis zum Ozean gerannt waren. Das könnte ihre Überlebenschance beträchtlich erhöhen.
    »Was sollen wir nur tun, Jase?«
    »Heute Nacht im Haus bleiben. Ich werde morgen gleich nach Sonnenaufgang in die Stadt laufen.«
    »Mit dem Knöchel?«
    »Jemand muss es tun.«
    »Aber nicht du.« Und auch sonst niemand. Diese Idee klang zu sehr danach, in eine Falle zu tappen. Das Gefühl sagte Gina, dass der Nahual nur darauf wartete, dass sich irgendjemand zu weit von der mit Silberkugeln geladenen Flinte entfernte.
    »Abgesehen davon«, fuhr sie fort, »ist Edward auf dem Weg hierher.«
    »Großvaters alter Freund aus dem Krieg?« Jase schnaubte abfällig. »Was soll das denn bringen?«
    »Er ist angeblich irgendeine Art Monsterjäger.«
    »Ach, wirklich?« Jase guckte zu Isaac, der noch immer mit seinem Gewehr auf der Veranda stand. »Ist ja interessant.«
    Mit ein bisschen Hilfe von Jack Daniel’s gelang es Matt, Melda zu beruhigen. Die alte Frau schlummerte mit der Flasche in der Hand auf der Couch ein.
    Jetzt, da die As – er schaute zu dem noch schwelenden Haufen in der Diele – nicht länger unter ihnen waren, hatten sowohl die Hysterie als auch der Lärmpegel abgenommen.
    Fanny lief durchs Haus und überprüfte den Wolfs-Eisenhut an sämtlichen Zugängen. Dabei legte sie eine Detailgenauigkeit an den Tag, die Matt tröstlich gefunden hätte, hätte ihn nicht der Verdacht beschlichen, dass das größte und bösartigste Monster von allen trotzdem hereinkonnte.
    Derek stand am Fenster und starrte zu der Stelle, wo die Wölfe gehockt hatten, dabei murmelte er: »Worgen müssen gehäutet werden.«
    Als Matt Tim einen fragenden Blick zuwarf, sagte dieser: »Kataklysmus.«
    »Das würde ich auch sagen«, pflichtete Matt ihm bei.
    » World of Warcraft «, klärte Tim ihn auf. »Ein Computerspiel.«
    »Die Worgen sind Mensch und Wolf zugleich«, erläuterte Derek. »Sie wurden von Nachtelfen dazu verflucht, Gestaltwandler zu sein. Aber es zerstörte ihre Seelen, als sie zu diesen schrecklichen Wolfswesen wurden. Sie drehten durch und wurden in einer anderen Dimension ins Gefängnis geworfen. Doch dann wurden sie befreit.«
    »Wie?«, fragte Matt fasziniert.
    »Das weiß niemand genau. Ich habe gehört, dass in der neuesten Version von WoW teilweise die Hintergründe der Worgen gezeigt werden. Sie können in einem Kreis aus Blut gefangen

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