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Wolfsflüstern (German Edition)

Wolfsflüstern (German Edition)

Titel: Wolfsflüstern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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beeindruckenden Fleischberge an ihren Oberkörpern. Matt wusste es nicht zu sagen.
    »Danke!« Derek sprang auf und sammelte das verschmähte Essen ein.
    »Ach, bist du süß.« Amberleigh tätschelte seinen Arm, was ihm derart die Röte ins Gesicht schießen ließ, dass es sogar im flackernden Feuerschein zu erkennen war. »Ich hätte es doch selbst wegwerfen können.«
    Dereks Verlegenheit wich Verwirrung. Seufzend stieß Gina den massiven Stock tief in die Kohlen. »Hier.« Sie förderte zwei weitere Folienpäckchen zutage. »Nimm die.«
    Der Junge packte das von den Mädchen abgelehnte Fleisch obendrauf, dann sog er den Duft so tief in seine Nase, als hätte er seit Cleveland nichts mehr zu essen bekommen.
    Die As gaben würgende Geräusche von sich. Gott sei Dank brauchte es nicht mehr als einen strengen Blick von Gina, um ihnen Einhalt zu gebieten. Sie waren nicht so dumm, wie sie schienen.
    Das wäre auch ein Ding der Unmöglichkeit gewesen.
    »Wie kann er bloß so viel verdrücken und trotzdem keinen Bauch und keinen Hintern haben?« Amberleigh strich mit der Handfläche über ihr eigenes knochiges Gesäß.
    »Er ist vierzehn«, klärte Tim sie auf. »Er könnte die ganze Kuh vertilgen und anschließend um einen Nachtisch betteln.«
    Amberleigh verzog angewidert das Gesicht, dann wandte sie sich Derek zu. »Läufst du viel?«
    Der Junge sah auf, schluckte, überlegte, ob er noch einen Bissen essen sollte, bevor er antwortete, unterließ es jedoch. »Hin und wieder.«
    Amberleigh kehrte die Handflächen nach oben. »Nun, das erklärt es.«
    »Wenn man von V.rex gejagt wird …«, Derek zuckte mit den Schultern, »… läuft man eben.«
    Amberleigh erstarrte mit erhobenen Händen. Ihr Blick irrlichterte durch die plötzlich gespenstisch stille Nacht. »T.rex?«
    Jemand ließ ein ersticktes Lachen hören. Matt tippte auf Gina.
    »Nein, V .rex«, sagte der Junge langsam, mit Betonung auf dem V . »Vastatorsaurus rex.«
    Amberleigh nahm die Arme runter, dann wickelte sie sie um ihren Körper und kauerte sich zusammen, als wollte sie sich so klein wie möglich machen.
    »Ein Nachkomme von T-rex«, ergänzte Derek. »Nur größer.«
    »G-g-größer?« Amberleighs Blick glitt erneut zur Baumgrenze, und als die Blätter erzitterten, krabbelte sie blitzschnell hinter Matt, drückte ihre krallenartigen Fingernägel in seine Oberarme und den Busen gegen seinen Rücken.
    Mit einem Mal war das Ganze nicht mehr witzig. Sollte er sie jetzt – oder nie – darüber aufklären, dass der V.rex nur ein Fantasiekonstrukt war?
    »Was hat sie?«, wunderte Derek sich laut. »Sie benimmt sich fast so, als ob es hier Mondspinnen gäbe.«
    »Sp-sp-spinnen!«
    Ihr Gejaule vertrieb, was immer in den Bäumen geraschelt hatte. Dem Geräusch nach war es ein sehr großer Vogel gewesen.
    »Das könnte ein Terapusmordax gewesen sein«, murmelte Derek. »Sie sehen aus wie riesige gehäutete Ratten mit Flügeln, und ihre Zähne …« Er erschauderte. »Ich hatte Albträume, die ersten paar Mal, als ich gegen sie gespielt habe.«
    Schweigen senkte sich über das Lagerfeuer. Amberleigh schlotterte noch immer so heftig, dass ihre Brüste wie zwei große, feste, warme Wackelpeter hinter Matts Rücken vibrierten, während sie die Fingernägel wie die Zähne eines Terapusmordax in seine Oberarme grub.
    »G-gespielt?«, stammelte sie.
    »King Kong«, erklärte Tim erschöpft. »Ihr dachtet doch nicht ernsthaft, dass der Junge von einem V.rex gejagt wurde, oder?«
    Ashleighs beleidigter Miene nach zu urteilen, hatten die beiden das sehr wohl gedacht.
    Amberleigh fing an, Matts Arm zu streicheln und in sein Ohr zu atmen – vielmehr zu pusten. Er stand derart abrupt auf, dass sie, seiner Stütze entzogen, nach vorn purzelte und aufs Gesicht fiel. Zumindest wäre sie das, hätten ihre ballonartigen Brüste den Sturz nicht abgefedert.
    Matt plagte ein bisschen das schlechte Gewissen, bis die sichelförmigen Male in seinen Armen zu brennen begannen.
    Amberleigh bedachte ihn mit einem Blick, bei dem der Lack eines Camaro Blasen geworfen hätte, dann stemmte sie sich auf die Füße und stolzierte von dannen.
    Gina tauchte neben ihm auf. »Sie wird mindestens einen ganzen Tag nicht mit dir reden.«
    »Versprochen?«, murmelte Matt, und sie lachte.
    Was hatte dieser Mann bloß an sich, das sie dazu animierte, sich völlig gegen ihre Natur zu verhalten?
    Gina war kein Mensch, der viel lächelte oder lachte. Doch seit Teo Jones auf der Bildfläche erschienen war

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