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Wolfsflüstern (German Edition)

Wolfsflüstern (German Edition)

Titel: Wolfsflüstern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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seines Pferdes aufwirbelten.
    Jase machte sich oft im Zorn davon. Gina hatte vor langer Zeit gelernt, ihn gewähren zu lassen. Er würde zurückkommen und wieder er selbst sein. Ihm zu folgen hätte die Situation nur verschlimmert.
    Sie musterte die anderen sechs Reiter. Als bestünde auch nur die Option, ihm zu folgen.
    »Ich bin in einer Minute fertig«, versprach sie und eilte in den Stall.
    Lady Belle war bereits gesattelt, Ginas Gepäck fertig geschnürt, dasselbe galt für Teos. Seltsam. Auf der Nahua Springs Ranch war es Usus, dass die Gäste ihre Pferde selbst sattelten und ihre Ausrüstung eigenhändig packten, und zwar nicht nur, weil es der Ranch an Arbeitskräften mangelte, die das übernehmen konnten, sondern auch, um zu gewährleisten, dass sie es beherrschten. Sobald sie erst mal in der Wildnis waren, gab es dort nur noch sie selbst, die Pferde und Gina. Sie konnte nicht jedes einzelne Tier aufzäumen und jedes einzelne Bündel schnüren. Abgesehen davon, warum sonst waren die Leute hier, wenn nicht, um es zu lernen?
    Sie checkte ihr Equipment. Schließlich wusste sie, dass sie nicht auf ein Pferd steigen und in die Wildnis reiten durfte, ohne alles noch einmal zu überprüfen.
    Gina sah zur Seite und stellte erfreut fest, dass Teo seinen Sattel und sein Gepäck ebenfalls checkte. Je besser sie den Mann kennenlernte, desto mehr beeindruckte er sie.
    »Bereit?«, fragte sie.
    Er hob den Blick. Während sie in der Sonne gestanden hatten, waren seine Augen eine Mischung aus Grün und Braun gewesen – die Farbe trockenen Mooses oder frischer Baumrinde. Jetzt, im Dämmerlicht des Stalls, hatten sie sich beinahe zu Schwarz verdunkelt, was ein bisschen unheimlich war und gleichzeitig seltsam, weil sie Teo als einen der am wenigsten unheimlichen, ehrlichsten Menschen einschätzte, die sie kannte. Vielleicht wechselten seine Brillengläser ja die Tönung, sobald das Licht stärker oder schwächer wurde. Das würde es erklären.
    »Bereit«, verkündete er.
    Teo führte Spike auf den Hof, dann schwang er sich gekonnt und elegant in den Sattel, was auf jahrelange Übung hinwies. Gina fragte sich, und das nicht zum ersten Mal, wo er Reiten gelernt hatte.
    Pferde waren teuer, egal ob geliehen oder gekauft, Reitstunden kostspielig; das Gleiche galt für den Urlaub auf einer Ferienranch. Wie konnte ein Schullehrer es sich leisten, so viel Zeit und Geld zu investieren, um derart gut reiten zu lernen?
    Gina folgte ihm nach draußen, saß auf und navigierte Lady Belle an den anderen vorbei, um die Führung zu übernehmen.
    Sie würde im Lauf der nächsten Tage ausreichend Gelegenheit bekommen, dieser Frage auf den Grund zu gehen – und noch ein paar anderen.
    Gina konnte es kaum erwarten.

5
    Matt hatte damit gerechnet, eine Klette unter Spikes Sattel, einen gelockerten Gurt oder irgendeinen anderen miesen Cowboy-Trick zu entdecken, der dazu angedacht war, ihn aus der Gruppe, wenn nicht gar ins Krankenhaus zu befördern.
    Fehlanzeige.
    Natürlich würde der Reitunfall eines Gasts nicht nur Sand ins Getriebe des geplanten Ausflugs streuen; sollte jemand wirklich ernsthaft verletzt werden, würde das dem Geschäft nachhaltig schaden.
    Man konnte Jase vieles nachsagen – er war vulgär, ein Macho und ein Rüpel –, aber dumm war er gewiss nicht.
    Matt hingegen …
    »Idiot«, murmelte er. Der Mann hatte ihn gewarnt, seine Freundin nicht mit den Augen zu ficken . Trotzdem schien Matt nicht damit aufhören zu können. Da war etwas an Gina, das ihn über alle Maßen faszinierte.
    Er schwenkte den Blick nach vorn, wo sie ihr Pferd mit der Leichtigkeit einer geborenen Reiterin führte. Mit jedem Schritt ihrer Stute hob Gina die wohlgerundete Hüfte und ließ sie wieder sinken, hob sie und senkte sie, fast als ritte sie auf etwas vollkommen anderem als auf einem Pferd.
    Matt entfuhr ein Keuchen.
    »Was war das denn, süßer Teo?«
    Amberleigh war den ganzen Tag nie mehr als dreihundert Meter vorausgeritten oder hinter ihn zurückgefallen. Und damit er sich nicht einsam fühlte, wenn sie gerade vor ihm war, nahm Ashleigh dann die Position hinter ihm ein und umgekehrt. Matt hatte langsam das überwältigende Gefühl, zwischen den beiden zerquetscht zu werden.
    »Gar nichts«, log er. »Ich habe nur mit mir selbst gesprochen.«
    »Oje, mein Opi hat das auch immer getan.« Amberleigh drehte sich im Sattel um, schob ihre Christian-Dior-Sonnenbrille auf die Nasenspitze und nahm ihn in Augenschein. »Aber du hast keinen Sprung in

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