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Wolfsflüstern (German Edition)

Wolfsflüstern (German Edition)

Titel: Wolfsflüstern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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Fachidioten von einem Professor geworden.«
    Wer’s glaubt, wird selig .
    »Du sagst, deine Mutter hat dich mit zu ihren Ausgrabungen genommen. Ist sie … wie du?«
    »Ja und nein.«
    Gina wäre nicht gern eine seiner Studentinnen gewesen. So, wie er um den heißen Brei herumredete … Allerdings würde sein Anblick dafür entschädigen.
    Ihr Blick schweifte wieder über seinen Waschbrettbauch, und ihre Handflächen wurden heiß. Sie hatte sich noch nie im Leben so sehr zu einem Mann hingezogen gefühlt. Warum musste es ausgerechnet er sein?
    »Meine Mutter war brillant«, fügte er hinzu.
    »Wie du.«
    Teo wurde allen Ernstes rot, was eigentlich weibisch hätte wirken müssen, doch stattdessen merkte Gina, wie sich ihre Brust zusammenzog. Der Mann bestach durch eine unwahrscheinlich anziehende Mischung aus Selbstvertrauen und Selbstzweifel.
    »Sie war sehr viel brillanter, als ich es bin«, wiegelte er ab. »Und sie war schön.«
    Wie du , wisperte es in ihrem Kopf, doch zum Glück blieb ihr Mund stumm.
    »Sie war lustig und redegewandt und mutig.«
    Hmm , dachte Gina. Ein Wort tauchte in seiner Lobpreisung von Mama Mecates Attributen immer wieder auf.
    »War«, sagte sie, und Teo schaute hoch, seine Augen plötzlich wachsam. »Was ist passiert?«
    Er schwieg so lange, dass sie schon glaubte, keine Antwort mehr zu bekommen, was wahrscheinlich das Beste wäre. Von seiner Mutter zu erfahren, sich vorzustellen, dass er überhaupt eine Mutter hatte, machte ihn allzu menschlich, zu real, zu sympathisch. Den Kummer in seinen Augen zu sehen, der sie viel zu stark an ihren eigenen erinnerte, würde es ihr sehr schwer machen, ihn weiterhin zu hassen.
    Und sie musste ihn hassen. Teo Mecate zu hassen, war ihre einzige Möglichkeit, Teo Mecate zu überleben.
    »Meine Mutter glaubte ein paar seltsame Dinge über die Azteken.«
    »Was für Dinge?«
    Er zögerte, woraus Gina schloss, dass er etwas zu verbergen versuchte. Aber wieso sollte er irgendetwas in Zusammenhang mit den akademischen Überzeugungen seiner Mutter verbergen wollen? Vielleicht wollte er einfach nicht über sie sprechen. Gina war die Erste, die dafür Verständnis hätte.
    »Sie glaubte, dass die Azteken in den Südwesten marschiert sind und versucht haben, einen der Stämme dort zu unterwerfen.«
    »Meines Wissens«, wandte Gina ein, »versuchten die Azteken überall, Stämme zu unterwerfen.«
    »Das stimmt. Ihre Hauptbeschäftigung war der Krieg. Alles in ihrem Leben war darauf ausgerichtet. Die Lebensmittel wurden aufgestockt, um die Soldaten zu ernähren. Die Priester beteten zu den Göttern, damit diese den Soldaten wohlgesinnt waren. Die Jungen wurden dazu erzogen, Soldaten zu werden. Die Mädchen wurden dazu erzogen, Soldaten zu gebären.«
    »Warum?« Auf seine verständnislose Miene hin fügte sie hinzu: »Weil sie sich schnell langweilten? Oder weil es eine Gesellschaft von Psychopathen war, die es liebte zu töten?«
    »Ach so.« Teo nickte. »Die Azteken glaubten, dass die Sonne nur aufgehen würde, wenn man sie durch ein Menschenopfer beschwichtigte.«
    »Der Tod eines Soldaten beschwichtigte die Sonne?«
    »Nein. Im Krieg zu sterben garantierte einem den Zutritt in das Reich Tonatiuhichan – das Sonnenparadies, das jenen vorbehalten war, die in der Schlacht fielen. Ein echtes Menschenopfer musste von den Priestern nach einem bestimmten Ritual dargebracht werden. In der Regel schnitten sie den Brustkorb auf und rissen mit bloßen Händen das Herz heraus.«
    »Keine besonders priesterliche Aktivität.«
    »Für sie war es das schon.«
    »Lass mich raten«, meinte Gina. »Anstatt Azteken zu opfern, was ihnen recht bald einen Mangel an Azteken beschert hätte, zogen sie los und holten sich ein paar Gefangene.«
    »Darum befanden sie sich ständig im Kriegszustand.«
    »Was dazu führte, dass sie sich weiter und weiter vorwagten, um mehr Gefangene zu machen.«
    Teo guckte sie überrascht an. »Das ist korrekt.«
    Gina wurde ein wenig warm ums Herz, so als hätte ihr jemand, den sie sehr bewunderte, den Kopf getätschelt. Was ihr nicht allzu oft passierte.
    Vielleicht hätte sie sich auf dem College doch ganz gut geschlagen. Nicht, dass sie sich deswegen grämte. Sie brauchte keinen College-Abschluss, sie kam auch so zurecht.
    Dann fiel ihr wieder ein, dass sie heute ihre Ranch verloren hatte. An ihn . Und die Wärme um ihr Herz erkaltete schlagartig.
    »Wen interessiert es, ob die Azteken in den Südwesten eingefallen sind oder nicht?«, blaffte sie.

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