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Wolfsflüstern (German Edition)

Wolfsflüstern (German Edition)

Titel: Wolfsflüstern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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als sie auf den Zauberer und die Magie zu sprechen kam, aber seine Reaktion bestand nur in einem Grinsen, gekoppelt mit einem Augenrollen. Offensichtlich hatte er bislang weder eine ähnliche Geschichte von einem Stammesältesten der Ute gehört, noch ein unheimliches Flüstern vernommen, als er und Gina dort unten verschüttet gewesen waren.
    Nur sie hatte es gehört.
    Sollte sie sich deswegen besser oder schlechter fühlen? Wenn sie sich diese Dinge nur eingebildet hatte, war der Ort, an den sie sich begeben würden, einfach nur irgendein Ort. Besetzt mit schlimmen Erinnerungen, das ja, aber trotzdem nicht mehr als Erde, Felsen, Bäume.
    Aber sie hatte sich diese Dinge nicht eingebildet.
    »Er wird mir nicht geben, was ich will, solange ich ihm nicht gebe, was er will«, bemerkte Gina.
    Jase quittierte das mit einem ironischen Blick, doch zum Glück behielt er seinen zweifellos anstößigen Kommentar für sich.
    Gina hatte mit dem Gedanken gespielt, Teo auf eine vergebliche Odyssee zu schicken, bis er endlich aufgab und abreiste, aber im Hinblick auf das, was er ihr über seine Mutter anvertraut hatte – über ihr Leben und ihren Tod –, wäre das reine Zeitverschwendung. Und nachdem ihm die Ranch jetzt gehörte, musste er nicht abreisen. Nie mehr. Wenn Gina sie zurückhaben wollte, gab es nur einen Ausweg.
    Sie musste ihn dorthin führen, wo er hinwollte.
    Vielleicht, wenn sie sich diesem Platz noch einmal stellte und erkannte, dass es eben nur ein Platz war … Teo dabei beobachtete, wie er grub und nichts fand … würde sie möglicherweise selbst daran glauben. Sie würde aufhören, ihren Namen im Wind zu hören. Die Gegend zu meiden, hatte ihr jedenfalls nicht geholfen.
    »Ich übernehme das«, sagte Jase.
    Super Idee. Einer der beiden würde am Ende im Wald verscharrt liegen. Und Gina hatte eine ziemlich gute Vorstellung davon, wen es treffen würde.
    »Du hast jede Chance darauf, dass er sich mit dir abgibt, verspielt, als du vor Publikum seine wahre Identität enthüllt hast.«
    »Hätte ich es nicht tun sollen?«
    »Es gibt geschicktere Methoden, als aus dem Hinterhalt anzugreifen.«
    »Du bist nur sauer, weil ich ihn damit konfrontiert habe, bevor er zwischen deine Beine gelangen konnte.« Jases Mund wurde schmal, als er ihr Gesicht betrachtete. »Richtig?«
    »Leck mich am Arsch«, konterte Gina honigsüß. Sie hatte ihr Sexleben – oder dessen Nichtvorhandensein – noch nie mit Jase erörtert, und ganz bestimmt würde sie nicht jetzt damit anfangen. Er mochte ihr bester Freund sein, gleichzeitig war er, egal was Teo behauptete, mehr als ein Bruder, darum kam ihr allein die Idee obszön vor.
    »Na gut«, brummte Jase. »Zeig ihm einfach den Baum, lass ihn tun, was immer zum Henker er dort zu tun hat, anschließend werde ihn los, so schnell du kannst.«
    Das klang nach einem guten Plan. Denn je länger Teo blieb, desto härter würde es für sie alle.
    »Ich werde Großvater ablenken.«
    »Was? Warum?«
    »Meinst du, er würde dich noch einmal auch nur in die Nähe des Einsamen Wildwechsels lassen, ganz egal, was dein Motiv ist? Ich wäre nicht überrascht, wenn er dich in die Scheune sperren und den Professor mit seiner Flinte loswerden würde.« Jases Mundwinkel zuckten. »Dauerhaft.«
    »Mist«, murmelte Gina. Daran hatte sie nicht gedacht.
    »Mach dir darum keine Gedanken. Schaff nur den Tattergreis, so schnell du kannst, von hier weg.«
    »Kein Problem.«
    Das Dumme war nur, dass von dieser Minute an die Probleme wie eine Flutwelle über sie hereinbrachen.
    Zum zweiten Mal in dieser Woche steuerte Matt seinen Leihwagen zur Nahua Springs Ranch.
    Gina hatte seinen Bedingungen zugestimmt. Es war ihr auch kaum etwas anderes übrig geblieben. Matt hätte deswegen ein schlechtes Gewissen haben müssen, doch dem war nicht so. Sicher, er hatte ihre Ranch gekauft, aber er würde sie ihr zurückgeben. Das Einzige, was sie tun musste, war, ihm den Ort zu zeigen.
    Der Ort, bei dessen Erwähnung sie so kreidebleich wurde, als müsste sie erbrechen.
    Die Ranch tauchte am Horizont auf, und Matt trat aufs Gas. Er wollte endlich ankommen. Er wollte …
    »Den Baum sehen.«
    Nicht Gina. Seine Chance auf eine Beziehung mit ihr war so tot, wie er es sein würde, sollte Jase McCord ihn allein in irgendeiner dunklen Ecke stellen.
    Als Matt auf den Hof einbog, führte Gina gerade Spike und Lady Belle aus dem Stall. Die Pferde waren gesattelt und bepackt. Wo wollte sie hin?
    Er stieg aus dem Wagen. »Ich dachte, du

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