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Wolfsflüstern (German Edition)

Wolfsflüstern (German Edition)

Titel: Wolfsflüstern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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Mensch, halb wie etwas anderes aussehen. Ein ausgezeichneter Vergleich.«
    Wieder breitete sich Wärme in Ginas Brust und ihrem Bauch aus, so wie jedes Mal, wenn Teo sie lobte. Warum sie danach hungerte, nach ihm hungerte, wusste sie nicht. Aber sie schien nicht damit aufhören zu können.
    »Dies ist die Sektion über den Superkrieger.« Teo zeigte auf ein anderes Bild. »Die Azteken marschierten …« Sein Zeigefinger, der sich dunkel von dem hellen Papier abhob, glitt zu einer anderen Hieroglyphe. »In ein Land …«, er tippte auf etwas, bei dem es sich um ein gelb-schwarzes Messer zu handeln schien, »… nördlich des großen Flusses.«
    Gina beugte sich weiter vor; dabei bemerkte sie in ihrem Eifer, zu verstehen, was er meinte, kaum, wie ihre Schulter seine berührte. Der Fluss neben seinem Fingernagel war eindeutig größer abgebildet als die anderen Flüsse auf der Seite.
    »Es gibt in Mexiko keinen anderen großen Fluss?«, fragte sie.
    »Keinen wie den Rio Grande. Daher der Name Grande .«
    »Gutes Argument«, befand Gina, woraufhin er ihr lächelnd den Kopf zuwandte. Da sie sich gegen seine Schulter lehnte, waren ihre Gesichter viel zu nah. Seine Nase berührte beinahe ihre, und sein Atem hauchte über ihre Wange.
    Gina setzte sich gerade auf, dann löste sie räuspernd den Blickkontakt. »Wieso interpretierst du das hier als nördlich?« Sie deutete auf das hummelfarbene Messer.
    »Die Azteken glaubten, das jede Himmelsrichtung das Reich eines bestimmten Gottes bezeichnete. Tezcatlipoca herrschte im Norden; er war der Gott der Nacht, des Schicksals und des Krieges. Seine Hieroglyphe war ein tecpatl – ein Opfermesser.«
    »Liefen nicht alle Azteken – vom Ackerbauern bis zum Soldaten – Gefahr, geopfert zu werden?«
    »Doch.«
    »Warum hatte dann ausgerechnet dieser Gott ein Opfermesser als Symbol? War er barbarischer und grausamer als der Rest?«
    Teos Augen schienen den Fokus zu verlieren. Er driftete für einen Moment in seine Gedankenwelt ab. Gina verstand inzwischen, dass er das manchmal tun musste.
    »Nein«, sagte er endlich. »Aber man assoziierte den Norden außerdem mit den Xerophyten, die an den nördlichen Ausläufern des Reiches in einer Gegend wuchsen, die man auch das Land des Todes nannte.«
    »Diese Azteken waren echt heitere Gesellen.«
    Teos Mundwinkel zuckten belustigt. »Es ergibt durchaus einen Sinn, dass sie die Waffe des Todes gewählt hatten, um den Gott, der über das Land des Todes herrschte, darzustellen.«
    »Ja, vermutlich«, stimmte Gina ihm zu. »Was ist da sonst noch?«
    »Hmm …« Er starrte mehrere Sekunden auf die Seiten, als hätte er vergessen, was die Bilder bedeuteten, oder als wüsste er nicht, wo er anfangen sollte.
    Gina deutete auf eine Kette aneinandergereihter bunter Symbole. »Was ist mit diesen?«
    Teo schob seine Brille hoch, obwohl sie, soweit Gina das erkennen konnte, gar nicht runtergerutscht war. »Die stehen für den Superkrieger. Eine Hieroglyphe kann mehrere Bedeutungsebenen haben – das, was sie tatsächlich repräsentiert, oder ein Merkmal, manchmal sogar einen Buchstaben des Alphabets.«
    »Ich kann dir nicht folgen.«
    »Kennst du diese Bilderrätsel, bei denen man anhand einer Bilderkette einen Begriff oder einen ganzen Satz erraten muss?« Gina schüttelte den Kopf. »Ich gebe dir ein Beispiel.«
    Stirnrunzelnd klopfte er seine Hemdtasche ab, dann seine Hose und schließlich den Schlafsack, auf dem sie saßen, bevor er triumphierend einen Bleistift unter seinem Hintern hervorzog, die letzte Seite des Notizbuchs aufschlug und zu kritzeln begann.
    Er hielt ihr das Blatt hin, damit sie sehen konnte, was er gezeichnet hatte. Eine Nase mit Brille. Ein Herz. Einen Alligator. »Was bedeutet das?«
    »Der Alligator hat ein Herz für Brillenträger?«
    Er lachte. Gina liebte sein befreites Lachen – sowohl den Klang als auch das, was es in ihr auslöste. Das Gefühl, humorvoll, witzig und klug zu sein.
    »Oder …« Teo tippte mit dem Radiergummi-Ende des Bleistifts auf die bebrillte Nase. »Ich.« Dann auf das Herz. »Liebe.« Und auf den Alligator. »Alligatoren.« Er zuckte mit einer Schulter, sodass sie, trotz Ginas fortwährender Anstrengung, jeden Körperkontakt zu vermeiden, wieder gegen ihre stieß. »Das stimmt zwar nicht, aber Alligatoren kann ich wirklich gut zeichnen.«
    »Das könnte man so sagen«, bestätigte Gina, nun selbst lachend.
    Er drehte die Seite zu sich herum, schwang erneut den Bleistift und zeigte sie Gina. »Dies ist

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