Wolfsflüstern (German Edition)
bestärkt, dass das, was er an diesem Ort vermutete, sich tatsächlich hier befand.
War sie eigentlich noch ganz dicht?
Teo hob den Kopf. »Und es gibt da diesen Teil über den Baum des Lebens, der einem Land entspringt, das mit dem Blut der Sonne getränkt ist. Wir beide wissen, dass das genau die Stelle hier ist.«
»Da ist nichts unter diesem Baum«, log sie.
»Gina«, sagte er, seine Stimme gleichzeitig weich und rau. »Wenn da nichts wäre, würdest du nicht mit aller Macht versuchen, mich davon fernzuhalten. Warum erzählst du mir nicht einfach, was passiert ist?«
Obwohl sie es zu verhindern versuchte, zuckte ihr Blick zu seinen Augen. Teo saß näher, als er es tun sollte – oder vielleicht auch sie. Jedenfalls stießen ihre Knie aneinander. Ihre Gesichter waren nur dreißig Zentimeter voneinander entfernt. Sie wollte es ihm nicht erzählen, wollte es niemals einer Menschenseele erzählen. Also küsste sie ihn stattdessen.
Er erstarrte, und eine Sekunde lang dachte sie, dass er zurückzucken und sein Versprechen, sie nicht zu berühren, einhalten würde. Darum ließ sie die Zunge vorschnellen. Nur ein kurzes Lecken über seine halb geöffneten Lippen, und er war so verloren wie sie.
Teo kniete sich hin; Gina tat das Gleiche. Dann berührten sich ihre Schenkel, ihre Hüften, ihre Brüste, ihre Münder.
Seine Hände lagen an ihrer Taille; seine Daumen streichelten über ihre flatternden Bauchmuskeln, folgten ihnen über die straffe Haut, erst über dem Hemd, dann, zu Ginas Entzücken, schlüpften sie endlich darunter. Seine Schwielen erzeugten Reibung, und sie schnappte nach Luft.
»Entschuldigung«, murmelte er, aber als er nicht nur die Hände, sondern auch den Mund fortnehmen wollte, biss sie ihn sanft in die Lippe und hielt seine Handgelenke fest, woraufhin er die Hände nach oben schob und ihre Brüste über ihrem BH umfasste. Ungeachtet der nächtlichen Kühle hatten beide viel zu viel an.
Gina machte sich an seinem Hemd zu schaffen, er tat das Gleiche bei ihrem. Aber da waren zu viele Knöpfe, zu viele Finger, zu viele Arme im Spiel, die sich überall in die Quere kamen.
Schwer atmend, mit feuchten Mündern und dunklen Augen ließen sie voneinander ab, und jeder knöpfte sein eigenes Hemd auf.
»Du zuerst«, sagte Teo.
Gina schlüpfte aus dem Flanellhemd. Teo saugte jede ihrer Bewegungen mit den Augen auf. Sie entledigte sich ihres Büstenhalters, indem sie die Träger so gemächlich über ihre Arme gleiten ließ wie zuvor die Ärmel ihres Hemds.
Trotz der Kälte im Zelt brannten Teos Augen und schienen Ginas Haut zu wärmen, wo immer sein Blick sie berührte.
»Du bist atemberaubend schön«, flüsterte er.
Und in diesem Moment fühlte sie sich tatsächlich schön.
»Jetzt du.« Sie nickte zu seinem Oberteil.
Mit einem Zucken seiner Schultern streifte er das Hemd ab, und hinreißend schimmernde Haut kam zum Vorschein. Gina verzehrte sich danach, ihn zu berühren; sie befeuchtete ihre Lippen und fasste nach ihm.
Er packte ihr Handgelenk und zog sie an sich, aber da sie kniete, war es mit ihrem Gleichgewicht nicht weit her, sodass sie nach vorn kippte und gegen ihn prallte. Sie taumelten auf den Schlafsack, wo sie schwer atmend mit verhedderten Gliedern liegen blieben. Gina begann zu kichern.
»Wie kommt es, dass ich jedes Mal, wenn ich deine nackte Brust sehe, hinfalle?«
»Keine Ahnung.« Er berührte ihre Wange. »Aber hör nie damit auf.«
Seine Brille funkelte wie ein Leuchtfeuer im Licht der Lampe; Gina konnte seine Augen nicht sehen. Sie tippte mit dem Finger an das Gestell. »Könntest du die absetzen?«
»Sicher.« Er legte sie auf das Notizbuch seiner Mutter. »Stört es dich, wenn ich das Licht ausmache? Ich sehe sonst alles verschwommen.«
Gina tastete selbst nach dem Schalter und knipste die Lampe aus, dabei rieben ihre Brüste auf neue erregende Weise über Teos Oberkörper. Mit einem fast hörbaren Säuseln breitete sich die marineblaue Nacht über sie.
Sein Haar strich über ihre Wange; sie barg das Gesicht an seinem Hals und atmete seinen Duft ein. Etwas, das mit subtiler Vehemenz gegen ihre Hüfte gedrängt hatte, wurde nun richtig hart, und Gina lächelte in die samtige Dunkelheit. Sie fasste nach unten und fuhr mit dem Daumennagel über seine Erektion, was ihm ein Keuchen entlockte.
»Tut mir leid.« Sie nahm die Hand weg, doch er hielt sie fest und zog sie zurück.
»Das muss es nicht.«
Er ließ sie los, dann schob er die Hand ihren Körper hinauf,
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