Wolfsgefluester
gegen seine Hand. Er lachte leise. "Du bist so anders. Das erste Mal hast du in Irland so reagiert. Du beschützt sie vor sich selbst, stimmt's?" ein leises knurren. "Du bist sehr stark und sie muss lernen mit dir zu leben, nicht gegen dich. Bleib eine Weile hier, aber gib mir Bescheid, dann bringt dich jemand nach Hause, bevor ihr euch wandelt." Wieder ein fiepen von ihr. Keine halbe Stunde später kamen sie bei dem Hauptgebäude, einen Tierheim, an.
Sie stiegen aus und Pfötchen jaulte vor Freude.
"Oh, Vic" Joshua, Victors Stellvertreter, öffnete die Tür und Pfötchen überrannte ihn und stürmte hinein. Victor lachte. "Es ist Pfötchen, nur sie und sie möchte einfach nur ein paar Stunden frei sein."
"Aber?"
"Lass uns in den Wald gehen, da erkläre ich dir alles in Ruhe." Pfötchen wartete bereits an der Tür und knurrte verhalten, weil sie sich so viel Zeit gelassen hatten. Victor öffnete "Lauf schon Kleines. Tob dich aus. Wir treffen uns am Wasser." Pfötchen stürmte los und lachend gingen Victor und Joshua hinter ihr her.
"Und jetzt erzähl endlich, Vic?"
"Was soll ich dir erzählen? Samantha verliert die Kontrolle. Sie hat mich zur Sau gemacht. Ich sollte sie in Ruhe lassen. Sie verbarrikadiert sich in der Wohnung und unterdrückt Pfötchen. Wenn Samantha wütend wird, verliert sie sich und Pfötchen übernimmt die Kontrolle. Sie drückt Sam komplett zurück. Sam weiß nicht wo sie jetzt ist. Pfötchen zwingt sie zur Ruhe und je wütender Sam wird, umso stärker wird Pfötchen."
"Es muss schwer für sie beide sein. Sechsundzwanzig Jahre lang war Samantha allein im Körper und in ihrer Umgebung und jetzt fällt alles auf einmal ein. Sie ist nicht mehr allein, und damit muss sie klarkommen. Samantha muss lernen und akzeptieren und das kann sie nicht. Victor, gebe ihr die Zeit die sie braucht."
Mittlerweile waren die beiden am See angekommen. Pfötchen tummelte sich im flachen Wasser und als sie die Männer sah, sprang sie freudig jaulend auf und rannte auf sie zu.
"Kleines nicht so stürmisch" lachte Joshua, als er sich nur mit Mühe aufrecht halten konnte. Victor verwandelte sich und auch Rock stand kurz danach bei den Zweien. Zu dritt rannten sie durch den Wald, balgten im Wasser und in den Wiesen.
Fast drei Stunden tollten sie unbeschwert herum. Instinktiv rannte Pfötchen zur Tür zurück und winselte. Sofort war Victor wieder zur Stelle, legte ihr beruhigend die Hand auf den Kopf und rief.
"Shelly fahr sie bitte." Shelly trat in den Flur, kraulte Rocks Nacken und sah dann zu Victor.
"Kein Thema mach ich gern." Sie gab Victor einen Kuss auf die Wange und ging Richtung Parkplatz. Pfötchen sah zu Victor, dieser hockte sich zu ihr hin und legte die Hand an ihre Wange.
"Sei lieb meine Kleine. Shelly bringt dich nach Hause und versuch Sam zu beruhigen. Ihr müsst gemeinsam leben, nicht gegeneinander. Pass auf euch auf und beschütz sie. Ich brauche euch beide." Pfötchen drückte den Kopf in seine Hand und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Danach ging Pfötchen zu Rock und schmiegte ihren Kopf an seinen.
"Pass auf euch auf." sagte er leise, bevor sie sich umdrehte und hinter Shelly zum Auto lief.
Shelly hielt ihr die Autotür auf und schloss sie hinter ihr, danach stieg sie selbst ein. Schweigend fuhr Shelly Pfötchen nach Hause und brachte sie zur Wohnung hoch. Erst an der Tür brach sie ihr Schweigen.
"Ich möchte gern mit Samantha reden, ist das Möglich?" Pfötchen drehte den Kopf, dann fiepte sie leise und verschwand im Schlafzimmer. Shelly schloss die Tür hinter sich und bereitete in der Küche zwei Tassen Tee zu. Im Badezimmer hörte sie Wasser rauschen und kurz darauf betrat ich mit gesenktem Kopf die Küche. Ich setzte mich an den kleinen Tisch und starrte aus dem Fenster.
"Hier" Shelly stellte mir den Tee hin und setzte sich mir gegenüber. Vorsichtig nahm ich einen Schluck. Genoss die Wärme und die beruhigende Wirkung. "Es muss schwer für dich sein, das alles zu akzeptieren. Du kannst über alles reden Samantha. Wir leben zwar anders als du, aber auch wir kennen das Leben zwischen zwei Welten. Für dich muss es sehr hart sein. Von heute auf Morgen gerät dein Leben außer Kontrolle."
"Was weißt du schon?" ich wollte wütend sein, aber ich klang nur niedergeschlagen, müde und aufgebend.
"Ich weiß gar nichts über dich, aber ich möchte dir gerne helfen. Und hoffe du redest mit mir. Was wir beide reden, geht niemand anderen etwas an und niemand wird ein Wort erfahren." Lange sah ich Shelly
Weitere Kostenlose Bücher