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Wolfsgesang - Handeland, L: Wolfsgesang

Wolfsgesang - Handeland, L: Wolfsgesang

Titel: Wolfsgesang - Handeland, L: Wolfsgesang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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rauchig und für eine Wissenschaftlerin viel zu sexy. Jeder Mann im Raum außer Edward starrte sie mit offenem Mund an.
    „Allerdings weiß ich nicht, ob es funktioniert.“
    „Das habe ich mitbekommen.“
    Sie wechselten untereinander Blicke. Da ich ihr Geflüster auf der Veranda hatte verstehen können, musste meine Veränderung bereits begonnen haben.
    In Elises Rücken zog Jessie eine Grimasse und verdrehte die Augen. Dr. Hanover war zu perfekt, um es in Worte zu fassen. Wir mussten sie einfach hassen. Es war eine Frage des Stolzes.
    „Die Entscheidung liegt bei Ihnen, Leigh.“
    Ich wandte den Blick Edward zu. Er wirkte plötzlich älter, schwermütiger, ziemlich müde. Ich fragte mich, was er in seiner Abwesenheit getan hatte, aber mir blieb nicht die Zeit, mich danach zu erkundigen.
    Mein Körper bäumte sich auf. Meine Wirbelsäule schien entzweizubrechen. Ich öffnete den Mund zu einem Schrei, aber stattdessenkameinHeulenheraus.AlsderSchmerznachließunddasHeulenverklang,sahichdieanderenan,abersiebetrachteten die Zimmerdecke. Alle, außer Damien. Er schüttelte den Kopf.
    Ich hielt Blickkontakt zu ihm, während ich sagte: „Tun Sie es, Doktor.“
    „Warten Sie!“, rief er.
    „Nein.“
    „Lassen Sie mich mir ihr reden, bevo r – “
    „Damien“, unterbrach ich ihn. „Ich weiß, was du mir sagen willst.“
    Er liebte mich. Ich liebte ihn auch. Aber das würde ich ihm nicht sagen. Er würde nur länger leiden müssen, wenn ich es täte. Ich würde auch niemandem verraten, was er war, selbst wenn das gegen jeden Eid verstieß, den ich je geschworen, jeden Eid, den ich je entgegengenommen hatte. Ich konnte ihn nicht zum Tode verurteilen, selbst wenn er das wollte.
    „Ich glaube nicht, dass du das weißt“, fuhr er fort. „Ihr anderen raus hier.“
    „Einen Moment mal, junger Man n – “, setzte Edward an.
    „Verschwindet!“, brüllte Damien.
    Edwards Augen wurden schmal, aber Jessie nahm seinen Arm, und Will griff nach Elises.
    „Eine Minute“, sagte Jessie. „Mehr nicht.“
    Die Tür wurde geschlossen, und Damien stürzte an meine Seite; seine Finger bearbeiteten die Knoten meiner Fesseln.
    „Was tust du da?“
    „Lass uns hier abhauen.“
    „Was? Nein. Hast du den Verstand verloren?“
    Er ließ den Strick los, nahm mein Gesicht in seine Hände und küsste mich. Ich hatte ihn noch kaum geschmeckt, als er die Lippen von meinen nahm und mir in die Augen sah. „Geh mit mir weg. Sei meine Gefährtin. In meiner Vorstellung bist du das längst.“
    „Wir können uns nicht für immer vor ihnen verstecken.“
    „Ich verstecke mich schon seit fünfzig Jahren vor ihnen.“
    Das stimmte, aber trotzdem konnte ich nicht mein Leben lang weglaufen. Noch nicht mal ihm zuliebe.
    „Damie n – “
    „Wir werden zusammen sein.“ In seiner Stimme schwang ein verzweifelter Unterton mit. „Du wirst sein wie ich.“
    „Nein, ich werde nicht wie du sein. Ich werde böse sein.“
    „Das kümmert mich nicht.“
    „Doch, das tut es. Und mich auch.“
    Damien ließ mich los und fuhr sich mit den Fingern durch sein ohnehin schon verstrubbeltes Haar. „Ich weiß noch, wie schlimm der Hunger anfangs ist, aber es wird besser.“
    „Nur weil ich vergessen werde, wie es war, ein Mensch zu sein.“
    Er gab keine Antwort, weil ich recht hatte.
    Edward kam herein. Er musterte die Fesseln, und seine Augen verengten sich; dann durchquerte er das Zimmer und zog die Knoten fester. Er ignorierte Damien, als wäre er gar nicht da, setzte sich auf den Stuhl neben mich und tätschelte mir den Kopf wie einem Schoßhündchen. Damien entfernte sich vom Bett und bezog neben der Kochnische Stellung.
    „ Liebchen “, murmelte Edward. „Es tut mir so leid.“
    „Das muss es nicht. Ich bin selbst schuld.“
    „Ich habe Sie da mit reingezogen.“
    „Ich wollte da mit reingezogen werden.“
    „Ich weiß.“ Sein Blick glitt zu Damien, und er senkte die Stimme zu einem Flüstern. „Sie haben mich gefragt, ob er ein abtrünniger Agent ist. Weshalb?“
    Ich wollte im Moment keine Erklärungen abgeben. „Später, Edward.“
    Es war ein Indiz dafür, wie sehr ihm an mir lag, dass er nicht auf dem Thema herumritt. „Hätte ich gewusst, dass Sie sich mit ihm eingelassen haben, hätte ich ihn gründlicher überprüft.“
    „Jessie hat ihn über ihr System laufen lassen.“
    „Ich verfüge über ein wesentlich besseres System.“
    Das tat er. Ich sah zu Damien. Er konnte alles hören, was wir sagten, aber das wusste Edward

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