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Wolfsgesang - Handeland, L: Wolfsgesang

Wolfsgesang - Handeland, L: Wolfsgesang

Titel: Wolfsgesang - Handeland, L: Wolfsgesang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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nicht. Damien würde untertauchen müssen, sobald das hier vorbei war. Wenn Edward seinen Namen erst mal über sein Computersystem checkte, würde er mehr erfahren, als für einen von ihnen beiden gesund war.
    „Ich hätte nie gedacht, Sie mal mit einem Partner zu sehen“, murmelte Edward. „Warum gerade er?“
    Warum Damien? Ich hatte keine Ahnung.
    Vielleicht war es die Traurigkeit in ihm, die meine eigene Traurigkeit ansprach. Vielleicht war es die heimliche Faszination von einem Monster. Frankenstein-Komplex? Dracula-Verblendung? Werwolf-Syndrom? Zumindest würde Damien nicht so einfach sterben wie alle anderen, die ich je geliebt hatte.
    Zur Hölle, vielleicht lag es einfach an dem unglaublichen Sex. Aber in Wahrheit empfand ich so viel mehr für Damien als nur Lust.
    „Kümmern Sie sich um ihn“, flüsterte ich. „Falls ich es nicht kann.“
    Edwards Augen weiteten sich.
    „Versprechen Sie es.“
    „IhrWunschistmirBefehl.“ErdrücktemeinegefesselteHand.„Siehättenmirerzählenmüssen,dassIhrAlbtraumzurückgekehrtist,Leigh.IchhätteihnmitFreudenfürSiegetötet.“
    „Ich weiß.“
    Die anderen traten ins Zimmer. Elise ging zum Küchentisch, auf dem eine altmodische Arzttasche stand. Sie kramte darin herum.
    „Ist das der Grund, weshalb Sie im Hauptquartier bleiben mussten?“
    Edward zögerte einen Moment, dann nickte er. „Es ist der erste Durchbruch, den wir je hatten.“
    „Sie sagten, dass sie nichts gefunden hätte.“
    „Ich habe mich geirrt. Zumindest hoffe ich das. Elise wollte das Serum noch weitertesten, aber dazu fehlt uns die Zeit.“
    „Lassen Sie Elise ihren Job machen.“
    Edward nickte, dann tätschelte er mich noch mal und entfernte sich. Er war noch nie gut im Zeigen von Gefühlen gewesen, und wenn es um Zuneigung ging, sogar noch schlechter. Manchmal fragte ich mich, wie er wohl vor dem Krieg gewesen war.
    Elise sterilisierte mit einem Wattebausch meinen Arm. Ich widerstand dem Drang zu grinsen. Eine Infektion konnte mir jetzt nichts mehr anhaben.
    Die anderen drängten von hinten heran, als schafften sie es nicht, auf Distanz zu bleiben.
    „Es ist Ihnen klar, dass ich das Serum bisher noch nie an jemandem ausprobiert habe?“
    „Das ist mir klar. Wie lautet das Rezept?“
    „Ein bisschen was von dem, ein bisschen was von jenem.“ Sie ging zu ihrer Tasche zurück. „Ich brauche das Blut eines lebenden Werwolfs in menschlicher Gestalt.“
    Ich runzelte die Stirn. „Aber wi e – ?“
    Damien streckte den Arm aus. „Nehmen Sie meins.“

37
    In der nächsten Sekunde drückte Edward seine Pistole gegen Damiens Schläfe.
    „Nein!“, schrie ich und zerrte an den Fesseln. „Edward, Sie haben mir versprochen, dass Sie sich um ihn kümmern würden.“
    Edward runzelte verwirrt die Stirn. „Aber ich kümmere mich doch um ihn.“
    „Sie wissen genau, dass ich damit nicht gemeint habe, Sie sollen ihn töten.“
    „Wirklich nicht?“
    In dem Apartment herrschte plötzlich ein einziges Chaos, und alle redeten durcheinander.
    Inmitten dieses ganzen Tumults traf Damiens Blick auf meinen. Ich sah niemanden außer ihm. Er hatte für mich seine Identität preisgegeben. Wie ich Edward kannte, würde er dafür sterben.
    „Ruhe“, verlangte Elise barsch.
    Erstaunlichweise gehorchten alle.
    „Ich brauche das Blut eines lebenden Werwolfs in menschlicher Gestalt nicht jetzt gleich.“ Sie zog die Hand aus der Tasche. Ihre Finger hielten eine gefüllte Spritze. „Ich habe es nämlich schon.“
    „Hoppla“, murmelte Damien.
    „Ja.“ Edward stieß die Pistole in Damiens Ohr. „Hoppla.“
    „Bringt ihn nach draußen“, befahl Elise.
    „Nein.“ Wieder kämpfte ich vergeblich gegen die Fesseln an. „Tut ihm nicht weh. Er ist nicht das, wofür ihr ihn haltet.“
    „Keiner aus dem Fell-und-Fänge-Club?“, fragte Jessie. „Was genau bedeutet Werwolf denn, Leigh?“
    „Er ist anders.“
    „Das behaupten sie alle“, erwiderte Edward.
    „Warum sagt du uns nicht, wovon du sprichst?“ Das war Wil l – wie immer die Stimme der Vernunft. Trotz seiner Forrest-Gump-Masche fing ich langsam an, ihn zu mögen.
    „Er ist der braune Wolf“, stieß ich hervor. „Der die anderen getötet, aber nicht gefressen hat.“
    „Du?“, wollte Jessie von Damien wissen.
    Er versuchte zu nicken, aber das war ein bisschen schwierig mit einer Pistole im Ohr.
    „Ja, er“, bestätigte ich. „Er hat uns geholfen.“
    „Nein, er hat Hector geholfen.“ Jessie zog jetzt ebenfalls ihre Pistole.
    „Er

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