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Wolfsgesang - Handeland, L: Wolfsgesang

Wolfsgesang - Handeland, L: Wolfsgesang

Titel: Wolfsgesang - Handeland, L: Wolfsgesang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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Es sind sehr sexuelle Geschöpfe. Ihre Sinne sind geschärft. Sie existieren schon lange genug, um sich viele Fähigkeiten angeeignet zu haben.“
    Ich sah Damien an. Er zuckte die Achseln. Was sollte er schon sagen? Er wusste, wie er mir Lustschreie entlocken konnte. Also, erschießen wir ihn.
    „Ich hätte Sie vor ihrer Anziehungskraft warnen sollen, aber ich dachte, dass Sie nach Hector selbst begreifen würden.“
    „Lassen Sie Hector aus dem Spiel. Die beiden haben nichts gemein.“
    „Nein? Haben sie Sie nicht beide in menschlicher Gestalt verführt? Hector hat jeden, den Sie liebten, umgebracht, um Sie zu besitzen. Woher wollen Sie wissen, dass diese Bestie hier nicht dasselbe tun wird?“
    „Weil er es nicht wird.“
    Die Begründung klang selbst für meine eigenen Ohren lahm. EdwardlachtemirdaraufhintatsächlichinsGesicht.„WennSie einen Freund wollten, warum haben Sie sich dann keinen gesucht, der ähnliche Interessen hat wie Sie?“
    „Das habe ich. Er tötet schon seit Monaten Werwölfe.“
    „Das behauptet er.“
    „Das habe ich gesehen. Sag es ihm, Damien. Erzähl ihm, was du mir über diese Magierin in Arkansas erzählt hast.“
    Edward hörte auf zu lachen. Der Blick seiner trüben, blauen Augen verschärfte sich. „Was für eine Magierin?“
    Rasch erzählte Damien ihm die Geschichte. Da Edward nun nicht mehr lachte, sondern zuhörte, beschloss ich, die Gunst der Stunde zu nutzen.
    „Sie waren letzte Nacht mit ihm zusammen. Hat er da jemanden getötet?“
    Die beiden wechselten einen Blick.
    „Was ist?“, fragte ich.
    Edward räusperte sich. „Sie haben länger als eine Nacht geschlafen.“
    „Wie lange?“
    „Heute ist die Nacht des Jagdmonds“, sagte Damien.
    Das musste ich erst sinken lassen. Aber zumindest würde ich nicht tatenlos abwarten müssen, um herauszufinden, ob mein Leben vorbei war oder gerade anfing.
    Ich sah Edward finster an. „Das bekräftigt mein Argument nur. Welcher echte Werwolf könnte sich so kurz vor einem Vollmond beherrschen zu töten?“
    „Das ist wahr“, seufzte Edward. „Ich hatte gehofft, dass er die Geduld verlieren würde, damit ic h – “ Er brach ab.
    „Kein Wunder, dass Sie so kompromissbereit waren. Sie dachten, er würde unfähig sein, all dem zarten Fleisch zu widerstehen. Dann hätten Sie ihn erschießen können.“
    Edward zuckte ohne Reue mit den Schultern.
    „Aber das war er nicht.“
    „Nein, das war er nicht.“ Edward starrte Damien an wie ein Insekt unter dem Mikroskop. „Vielleicht könnte das, was mit ihm geschehen ist, Elise eine Hilfe sein.“
    „Vielleicht. Falls Sie ihn nicht zuvor erschießen.“
    „In Ordnung. Er bleibt am Leben. Für den Moment. Aber bitte unterlassen Sie es, in meiner Gegenwart herumzupoussieren. Mir wird davon übel.“
    „Herumzupoussieren?“, wiederholte Damien.
    „Er hört Sachen im Fernsehen.“ Ich zuckte die Achseln. „Er steckt noch immer in den 1940ern fest.“
    „Genau wie ich.“
    Erst jetzt wurde mir bewusst, dass die beiden ja eine Generation waren. Wenn Damien nicht zum Werwolf geworden wäre, hätten sie jetzt dasselbe Alter. Trotzdem bezweifelte ich, dass sie sich in die Arme fallen und beste Freunde werden würde n – selbst wenn Elises Serum ein Erfolg sein sollte.
    „Wann wird Elise das Heilmittel an Damien ausprobieren?“, fragte ich.
    „Sobald sie mit Nachschub aus dem Labor zurück ist.“
    Ich runzelte die Stirn. „Sie ist weg?“
    „Nachdem sie sich vergewissert hatte, dass es Ihnen gut geht, ist sie nach Montana abgereist, um mehr Serum herzustellen un d … “ Er zögerte. „Da sind noch ein paar andere Dinge, um die sie sich im Hauptquartier kümmern muss. Sie wird nach dem Jagdmond zurückkommen.“
    Draußen ertönten Schritte. Jessie und Will kamen ins Zimmer gestürzt. „Wir wissen jetzt, wie wir Hector stoppen können“, verkündete sie.
    Wills Brille saß schief, sein Haar war völlig durcheinander. Wie es schien, hatten er und Jessie ebenfalls ein wenig herumpoussiert. „Er weiß nichts von dem Serum.“
    Mir ging ein Licht auf. „Er denkt, dass ich mich verwandeln werde. Er wird kommen, um mich zu holen.“
    „Nein, Leigh“, sagte Damien. „Er ist gefährlich.“
    „Dich wird er ebenfalls holen kommen. Schließlich sollst du das Opfer sein.“
    Wir sahen uns in die Augen. Wir würden das zusammen durchstehen müssen, wenn wir irgendeine Art von Zukunft haben wollten.
    Damien nahm meine Hand. Er würde heute Nacht an meiner Seite sein.

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