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Wolfsgesang - Handeland, L: Wolfsgesang

Wolfsgesang - Handeland, L: Wolfsgesang

Titel: Wolfsgesang - Handeland, L: Wolfsgesang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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Mal gesehen hatte. Er schien ein Faible für Schwarz zu haben. Was hatte er in der Zwischenzeit gemacht? Es gab nur eine Möglichkeit, das herauszufinden.
    Ich stellte den Motor ab, stieg aus dem Wagen und lief über das Gras zu dem Wirtshaus ohne Namen.

5
    IchtratineinenRaum,dersoverqualmtwar,dassichkaumsehenkonnte.DaichseitzweiJahrenkeineZigarettemehrangefassthatte,branntenmirdieAugen,undmeineKehlewarwiezugeschnürt, während ich gleichzeitig großes Verlangen verspürte.
    Ich vermisste die Zigaretten. Mehr als ich sagen konnte.
    Die Tür fiel hinter mir ins Schloss, und alle starrten mich an. Ich starrte zurück, wobei ich mir vorkam wie in einer Hinterwäldler-Version von Krieg der Sterne . Ich sah sogar zur Bühne, um festzustellen, ob der Jazz von einer bizarren Gruppe Außerirdischer kam, die auf Instrumenten spielten, die ich noch nie gesehen hatte. Aber der erhöhte, offene Bereich war lee r – die Musik ertönte aus einer Jukebox.
    Menschen jeder Gestalt, Größe und Hautfarbe füllten den Raum. Das kam mir auf Anhieb merkwürdig vor. Die Leute in den nördlichen Wäldern waren nicht gerade bekannt dafür, mit Indianern zu verkehren, und die Anzahl der Afroamerikaner in dieser Kneipe musste weit über dem nördlich der kontinentalen Wasserscheide geltenden Durchschnitt liegen.
    Es waren Frauen hie r – junge und alte, dicke und dünne, schwarze, weiße und rote. Bei den Männern dasselbe. Auf einem Stuhl an der Bar hockte sogar ein Zwer g – besser gesagt ein Kleinwüchsiger. Ich war in eine unbekannte Dimension eingetreten. Aber wann?
    Noch immer starrten mich alle an, als wäre ich in ihr Heiligtum eingedrungen. Das hier war eine Kneipe, oder nicht? Mein Geld war genauso gut wie das von allen anderen.
    „Hallo.“ Ich winkte freundlich.
    Niemand antwortete, stattdessen wandten sie sich jetzt wieder ihren Drinks und Zigaretten zu. Ich hielt nach Damien Ausschau, aber er war nicht da.
    Ich ging rüber zur Bar und setzte mich neben den kleinen Kerl. Er blies mir Rauch ins Gesicht.
    Ich sah keinen Barkeeper. Nicht sofort. Ich drehte mich mit meinem Stuhl um und überflog noch mal den Raum.
    Damien war hier reingegangen. Ich hatte ihn gesehen. Er war keine Ausgeburt meiner Fantasie. Allerdings fragte ich mich langsam, was er war, nachdem er anscheinend nach Belieben auftauchen und verschwinden konnte. Ich hatte im Laufe der letzten paar Jahre gelernt, dass es auf dieser Welt mehr zu fürchten gab als Werwölfe. Eine Menge mehr.
    Ich drehte mich wieder um und stieß einen kleinen Schrei aus. Der Mann, nach dem ich gesucht hatte, stand direkt vor mir, auf der anderen Seite des Tresens.
    Er hatte vielleicht sein Hemd gefunden, aber er schien Probleme mit Knöpfen zu haben. Er hatte nur den zweiten bewältigt, sodass sich ein verführerisches V blasser, glatter Haut gegen die schwarze Seide abzeichnete.
    „Was kann ich Ihnen bringen?“
    Ich zwang meine Augen von seiner Brust zu seinem Gesicht. Er hob eine Braue. Er wusste, dass ich hingesehen hatte. Ich hoffte bloß, dass ich dabei nicht gesabbert hatte.
    Dieser Gedanke sorgte dafür, dass ich mich gerade aufrichtete. „Wo waren Sie?“, herrschte ich ihn mit finsterer Miene an.
    „Hier.“
    „Nein.“ Ich schüttelte nachdrücklich den Kop f – obwohl ich mir nicht sicher war, ob die Geste ihm galt oder mir selbst.
    „Ich habe ein paar Flaschen ausgewechselt.“ Er deutete auf den Fußboden.
    Erleichterung durchströmte mich. Ich verlor doch nicht den Verstand. Nicht schon wieder. Oder zumindest noch nicht.
    „Was möchten Sie trinken?“
    „Sie sind der Barkeeper?“
    „Nein, ich bin unglaublich reich. Ich komme immer dienstagabends her und bediene aus Spaß die Gäste.“
    Da er die Worte ohne einen Anflug von Humor oder den Hauch eines Lächelns gesagt hatte, fragte ich mich beinahe, ob er das ernst meinte. Bis dann der Zwerg verächtlich schnaubte.
    „Haben Sie Weißwein?“
    Ich trank nicht oft Alkohol, da ich ständig bei klarem Verstand sein musste. Schließlich wusste ich nie, wann sich jemand in einen Werwolf verwandeln und versuchen würde, mich umzubringen.
    Das passierte häufiger, als man vermuten würde. Und in der Regel war es auch noch die Person, von der man es am wenigsten erwarten würde. Ich schaute zu dem winzigen Mann, der neben mir saß.
    Er verzog die Oberlippe zu etwas, das entweder eine schlechte Elvis-Imitation oder ein Knurren hätte sein können; ich wusste nicht, was von beidem. War er vielleich t … ? Nein .
    „Der

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