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Wolfsgesang - Handeland, L: Wolfsgesang

Wolfsgesang - Handeland, L: Wolfsgesang

Titel: Wolfsgesang - Handeland, L: Wolfsgesang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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Wein ist eher ein Essig.“ Ich richtete meine Aufmerksamkeit wieder auf Damien, der gerade eine weiße Limonade vor mir abstellte. „Damit sind Sie besser bedient, Mis s … ?“
    Ich hatte ihm meinen Namen noch nicht genannt. Ups.
    „Leigh Tyler.“
    Als ich nach dem Glas griff, senkte ich meine Hand im selben Moment, als er seine hob. Unsere Finger berührten sich, und ein sensorischer Stromstoß zuckte über meine Haut, sodass die Härchen auf meinen Armen kribbelten und mir die Kehle eng wurde.
    Damien musste es auch gespürt haben, weil er genauso zusammenzuckte wie ich, bevor er dann ganz geschäftig einen Tropfen Kondenswasser vom Tresen wischte.
    Meine Kehle wollte sich einfach nicht mehr entspannen. Meine Haut hörte nicht auf zu kribbeln. Ich hatte irgendwie den Eindruck, dass es sich genau so anfühlen musste, auf einem Drogentrip zu sein oder von einem runterzukommen.
    Ich nahm das Glas und trank einen Schluck. Die milde, süße Limonade linderte gleichzeitig die Trockenheit in meinem Mund und die Anspannung in meinem Körper. Ich hatte hier einen Job zu erledigen, aber es war schon so lange her, seit ich mich zuletzt mit einem Mann unterhalten hatte, dass ich mir nicht sicher war, ob ich noch wusste, wie das ging.
    Ich räusperte mich leise, dann rieb ich mir mit den Händen die kribbelnden Arme, während ich mich fragte, ob die Empfindung je nachlassen würde. Mein Blick wanderte über Damiens Profi l – die seidigen Haarsträhnen auf seiner Wange, das Blitzen heller Augen in einem blassen Gesicht.
    Ich seufzte. Höchstwahrscheinlich würde ich mich jedes Mal so fühlen, wenn ich in seine Nähe kam. Verdammt.
    „Wie ist eigentlich der Name dieser Bar?“, fragte ich.
    „Sie hat keinen.“
    „Eine Kneipe ohne Namen?“
    Er zuckte die Schultern. „So was gibt’s. Sie haben alles Mögliche ausprobiert, von Skunk Hill bis zu Tavern in the Green. Nichts hat wirklich gepasst. Deshalb ist diese Ba r … “, er breitete die Hände aus, „einfach hier.“
    Ich nickte, trank noch einen Schluck von meiner Limonade und setzte das Glas ab, während ich mir das Gehirn zermarterte, wie ich die Fragen formulieren sollte, die ich stellen musste.
    „Wie haben Sie mich gefunden?“
    Ich öffnete den Mund, dann klappte ich ihn wieder zu. Mir fehlten buchstäblich die Worte. Er dachte, dass ich ihn bewusst aufgespürt hatte? Der hatte ja Nerven. Aber ich schätze, Typen, die aussehen wie Damien Fitzgerald, werden ständig von irgendwelchen Frauen verfolgt.
    Ich sah zu dem Zwerg rüber. Der kippte sich einen Schnaps und ein Bier hinter die Binde, dann bedachte er mich wieder mit diesem seltsamen, kleinen Knurren.
    „Lass das, Cowboy. Sie wird sonst denken, dass du noch nicht stubenrein bist.“
    Der Cowboy zuckte die Schultern, dann sprang er von dem Barhocker. Als er den Schankraum durchquerte, um sich zu einer uralten Indianerin an einem Tisch in der Ecke zu gesellen, begriff ich, wie er zu seinem Spitznamen gekommen war: Winzige Cowboystiefel mit fünf Zentimeter hohen Absätzen zierten seine kleinen Füße.
    „Ich wusste gar nicht, dass es die so klein gibt“, murmelte ich.
    „Menschen gibt es in allen möglichen Größen und Formen.“
    Ich drehte mich wieder zu Damien um. „Ich habe die Stiefel gemeint.“
    „Ach so.“ Er zuckte die Achseln. „Die gibt es ebenfalls in allen möglichen Größen und Formen.“
    „Das sehe ich.“
    Damien griff nach einem Küchentuch und fing an, Gläser abzutrocknen. Er hielt dabei den Blick auf mich gerichtet, als wartete er darauf, dass ich etwas sagte. Den Gefallen tat ich ihm gern.
    „Warum sind Sie vorhin einfach so verschwunden?“
    „Ich mag keine Cops.“
    „Und ich habe nicht viel für Barkeeper übrig.“
    „Autsch.“ Um seine Mundwinkel zuckte es, aber er lächelte noch immer nicht. „Bloß, dass ich nicht Sie gemeint habe; ich habe von dem Sheriff gesprochen.“
    Ich runzelte die Stirn. Er war verschwunden, bevor Jessie auf der Bildfläche erschienen war. Zumindest hatte sie das behauptet.
    „Woher wussten Sie, dass sie im Anmarsch war?“
    „Konnten Sie sie nicht hören? Sie hat nicht gerade versucht, leise zu sein.“
    Ich hatte Jessie nicht gehört. Weil ich von seinem prächtigen Oberkörper abgelenkt gewesen war oder weil er ein übernatürlich gutes Gehör hatte?
    „Wo haben Sie Ihre Kleidung und Schuhe gefunden?“
    „In meinem Zimmer. Wo finden Sie Ihre denn in der Regel?“
    „Sie haben mitten im Wald ein Zimmer?“
    Er nickte mit dem

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