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Wolfsgesang - Handeland, L: Wolfsgesang

Wolfsgesang - Handeland, L: Wolfsgesang

Titel: Wolfsgesang - Handeland, L: Wolfsgesang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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irgendjemand geheime Informationen durchstöbert hatte.
    Ich ließ den Computer angeschaltet. Es wartete noch Arbeit auf mich. Aber im Moment war ich am Verhungern. Wann hatte ich zum letzten Mal gegessen?
    Gestern. Vielleicht.
    Der Kaffee schwappte wie Säure in meinem Magen herum. Mehr aus Gewohnheit als hoffnungsfroh öffnete ich den winzigen Kühlschrank. Ich hatte heute Morgen reingeschaut, und da war er genauso leer gewesen wie mein Verabredungskalender.
    Wie war er also voll geworden?
    Ich blinzelte die Lebensmittel a n – Obst, Gemüse, Milch, Frühstücksfleisch, Saft. Ich richtete mich auf und öffnete den Hängeschrank über der Spüle.
    „Gott sei gelobt, Kaffee“, murmelte ich.
    Außerdem noch Müsli, Brot und Kekse. Meine Intuition hatte mich nicht getäuscht: Irgendjemand war hier drinnen gewesen. Eine gute Fee nämlich.
    „Ich liebe gute Feen.“ Damit riss ich die Kekstüte auf.
    Damien hatte mir Essen gebracht. Wer sonst wusste, dass ich hier war? Wen sonst interessierte es?
    Die Art meiner Existenz hatte mich nie gestört. Ich hatte kein Zuhause; ich lebte allein. Niemand würde mich vermissen, wenn ich eines Nachts nicht mehr aus dem Wald zurückkehren sollte. Doch, Edward würde, aber er hatte schon früher Agenten verloren. Er würde drüber hinwegkommen.
    Ich hatte einen vernichtenden Verlust erlitten. Ich wollte nicht, dass ein anderer wegen mir denselben Schmerz ertragen musste. Ich würde nicht aufhören zu tun, was ich tat, deshalb war ich allein besser dran.
    Aber seit ich Jessie und Will kennengelernt und sie im Umgang miteinander beobachtet hatte, vermisste ich Jimmy schrecklich. Ich hatte ihn mit meinem ganzen törichten, jungen Herzen geliebt und war noch immer nicht über ihn hinweg. Vermutlich würde ich das auch nie sein. Ich träumte noch immer von dem Leben, das wir gemeinsam hatten verbringen wollen. Wenn ich nicht gerade Albträume hatte.
    Aber es war nicht nur der verlorene Traum, ich hatte es natürlich auch geliebt, mit ihm zusammen zu sein, ihn zu küssen und zu berühren. Ich vermisste diese Nähe.
    Plötzlich überfiel mich die Erinnerung an Damien, wie er auf der Treppe meinen Ellbogen berührt und mich dieser Stromstoß durchzuckt hatte. Ich hatte seit Jimmys Tod keinen Sex mehr gehabt. Offensichtlich eine unkluge Entscheidung, angesichts meiner sexbesessenen Reaktionen der letzten Tage, aber bisher hatte mich schon der Gedanke an solche Intimität krank gemacht.
    Bis ich Damien Fitzgerald begegnet war.
    Ich stopfte meinen Mund mit Keksen vol l – der klägliche Versuch, ein Bedürfnis zu stillen, indem ich ein anderes befriedigte. Es funktionierte nicht, aber wenigstens hatte ich anschließend keinen Hunger mehr. Auf Essen.
    Um die nörgelnde Stimme in meinem Kopf zu besänftigen, aß ich noch einen Apfel und trank ein Glas Milch. Obwohl es mich an den meisten Tagen völlig kalt ließ, ob ich lebte oder starb, musste ich meinem Job zuliebe gesund bleiben. Mein Körper war eine Tötungsmaschine, und ich hielt sie im bestmöglichen Zustand. Zusätzlich zum Joggen machte ich bei jeder Gelegenheit Sit-ups, Pull-ups und Push-ups. Um meinen Oberkörper zu stärken.
    Nach einer Runde Gymnastik und dem Verfassen von ein paar längst überfälligen Berichten überprüfte ich gegen neun Uhr abends meine E-Mails. Sie hatten alle mit meiner Arbeit zu tun.
    Ich duschte und zog mich um, wobei ich mich für enge Jeans und ein tief ausgeschnittenes, pinkfarbenes Tanktop entschied. Ich benutzte sogar Haargel und Lippenstift. Wenn ich Informationen wollte, war es vielleicht hilfreich, mich einiger weiblicher Listen zu bedienen. Falls ich mich noch an welche erinnerte.
    Zu schade, dass ich bloß Stiefel und Turnschuhe besaß. Männer standen auf Stöckelschuhe, was der Grund war, weshalb ich jedes einzelne Paar entsorgt hatte, nachdem ich aus der Psychiatrie entlassen worden war.
    Ich hatte geglaubt, damit meine Freiheit zu feiern. In Wirklichkeit hatte ich mich bloß vor der Wahrheit versteckt. Auch wenn die Ärzte mich für geistig gesund erklärt hatten, war ich tief in mir drinnen, wo ich niemanden jemals hinsehen lassen würde, noch immer zerbrochen.
    „Gar nicht schlecht“, lobte ich mein Spiegelbild.
    Das sexy Elastan-Top hätte vermutlich eine Halskette vertragen können, um es noch ein bisschen aufzupeppen, aber ich hatte meinen gesamten Schmuck zusammen mit den Schuhen in den Müll geworfen.
    Ich stopfte etwas Geld und Streichhölzer in meine Hosentasche. Eine Handtasche

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