Wolfsgesang - Handeland, L: Wolfsgesang
Zehenspitzen, ließ meine Lippen vor und zurück über sein Kinn streifen, dann leckte ich über seine Unterlippe.
„Fick mich“, flüsterte ich. „Du weißt, dass du es willst.“
Er starrte mich an, als ob ich den Verstand verloren hätte, und wich zurück. Aber ich wusste schon, dass ich das hatte.
„Nein“, sagte er.
Ich fasste nach unten und berührte ihn. Er drängte hart und schwer gegen meine Handfläche. „Nein?“ Ich zeichnete seine Kontur mit der Fingerspitze nach.
Er atmete schwer und schloss die Augen. Ich ließ die Hand in seine Hose gleiten, legte die Finger um ihn und brachte ihn auf Touren. Fluchend packte er mein Handgelenk. Ich rieb mit dem Daumen über seine Spitze; Feuchtigkeit benetzte seine Haut. Ich wollte ihn schmecken.
„Leigh“, stöhnte er.
Vielleicht später.
„Hör auf, zu reden.“
Ich küsste ihn so, wie er mich beim letzten Mal geküsst hatte. Nicht sanft. Nicht gebend, sondern nur nehmend. Falls er nicht aufhörte, zu quatschen, würde ich den Mut verlieren. Und das wollte ich nicht. Ich wollte ihn.
Er kapitulierte mit einem zornigen Grollen tief in seiner Brust. Plötzlich waren seine Hände überall, um alles zu berühren. Sein Mund folgte gleich dahinter.
Ich machte mich an seinem Hemd zu schaffen. Warum hatte er dieses verdammte Ding ausgerechnet heute zuknöpfen müssen? Ich verlor die Geduld und riss es auf. Knöpfe flogen klimpernd auf den Boden. Wenigstens konnte ich jetzt diesen Oberkörper küssen, nach dem ich mich verzehrt hatte.
Er schmeckte so gut, wie er roc h – eine betörende Kombination aus Sonne und Schatten. Salz und süße, saubere Haut. Ich leckte über seine weiche, flache Brustwarze. Sie richtete sich auf, und ich kostete sie mit der Zunge, neckte die Spitze mit den Zähnen.
Er vergrub die Finger in meinem Haar, drückte sie gegen meinen Kopf, dass es beinahe wehtat. Ich saugte an ihm, und er ließ die Hand an meine Hüfte sinken, zog mich jedoch nicht an sich. Stattdessen schien er mich auf Distanz zu halten. Das gefiel mir nicht.
Ich griff nach ihm und streichelte ihn sanft. Er zuckte, schwoll an, wurde immer erregter, und dann endlich drückte er mich an sich. Es fühlte sich so gut an, gehalten zu werden. Niemand hatte mich mehr berührt seit Jimmy un d …
Meine Gedanken scheuten vor der Vergangenheit zurück, klammerten sich an die Gegenwart.
Denk an nichts als an das hier, an niemanden als an ihn.
Meine Hand verstärkte den Druck, das Tempo. Mein Name entlud sich wie ein Fluch von seinen Lippen, während er an meiner Jeans zerrte. Er hatte nicht viel Glück. Sie war zu eng, um sie so einfach loszuwerden.
Ich hatte Angst, dass er es sich noch mal anders überlegen und ich dann auf diese Stimme hören würde, die ich unterdrückt hatte, diese Stimme, die mir ununterbrochen zurief: Hast du den Verstand verloren?
Vielleicht. Aber das war ja nichts Neues.
Um die Stimme zum Verstummen zu bringen, zog ich mir das Tanktop über den Kopf, entledigte mich der Stiefel, der Socken, des Messers, dann pellte ich mich aus meiner Jeans. Indem ich mich selbst auszog, konnte ich die Situation kontrollieren und damit auch, was er zu sehen bekam und was nicht.
Ich richtete mich auf, stand nackt und entblößt vor ihm. Plötzlich war es gar nicht mehr so heiß im Zimmer; es war fast schon frostig.
Das graue Licht der Dämmerung warf einen Schatten über sein Gesicht und ließ seine Augen dunkler aussehen, als ich sie in Erinnerung hatte, eher schon tief- als haselnussbraun. Sein Haar war zerzaust, und durch das fehlende Sonnenlicht gingen die roten Strähnen in den kastanienbraunen Wellen unter. Auf seinem Kinn zeigten sich dunkle Bartstoppeln. Ich wollte sie über meine Oberschenkel kratzen fühlen, über meinen Bauch, meine Brüste.
Sein Hemd hing lose an ihm herab, das Schwarz ein reizvoller Kontrast zu seiner blassen, glatten Haut. Die Hose saß ihm tief auf der Hüfte. Er war schlank, aber durchtrainiert, jeder Zentimeter seines Körpers zu Perfektion geschliffen. Ich wollte alles von ihm sehen, alles berühren.
Ich schob ihm das Hemd von den Schultern. Ein Ruck seiner Arme, und es flatterte zu Boden. Er schien unbeeindruckt von meiner Nähe, meiner Nacktheit. Er stand völlig reglos da, ohne nach mir zu greifen. Fand er mich unerotisch?
Ich runzelte die Stirn. Seit über zwei Jahren hatte ich keinen Mann mehr angesehen, aber nicht, weil mich keiner angesehen hätte.
Ich war klein, zierlich und blon d – fast. Außerdem
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