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Wolfsgesicht

Titel: Wolfsgesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Fischer
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Mittagessen belohnt.
    Danach trieben sich die beiden eine Weile im Gebrauchtwarenlager herum. Justus hatte vorgeschlagen, nach einem neuen Glücksbringer für die Zentrale zu suchen. Von der leeren Colaflasche war der Erste Detektiv erwartungsgemäß nicht sehr begeistert gewesen. Gerade als sie prüfend drei kleine Dinosaurier betrachteten, hörten sie in der Zentrale das Telefon klingeln. »Komm, nimm sie mit«, rief Justus und trabte los. Er stolperte in die Zentrale und riss den Hörer von der Gabel. »Cotta!«, rief er überrascht. Der Erste Detektiv schaltete sofort auf Lautsprecher, damit Peter mithören konnte.
    »Was gibt es Neues, Inspektor? Haben Sie Rodder?«
    »Tja, Justus, wir haben ihn tatsächlich ausfindig gemacht. Er wohnt seit Kurzem in einem der alten Häuser an der Steilküste. Alleine.«
    Aus Cottas Stimme hörte Justus sofort heraus, dass noch ein ›aber‹ folgen würde. »Haben Sie ihn nicht angetroffen, Inspektor?«
    »Doch, durchaus. Rodder hängt die meiste Zeit zu Hause herum, da er noch ohne Arbeit ist. Aber er bemüht sich um einen Job, das hat eine Zeitarbeitsfirma bestätigt.«
    Nervös spielte Justus mit dem Telefonkabel. »Und? Wo ist das Problem?«
    »Nun, er hat für die beiden Tatzeiten Alibis angegeben. Wir haben sie überprüft. Sie sind hieb- und stichfest.«
    Justus und Peter wechselten einen überraschten Blick. »Absolut wasserdicht?«
    »Ja, absolut. Er kommt für die Diebstähle nicht infrage. Wir vermuten inzwischen, dass der Täter ein Trittbrettfahrer ist.«
    »Ein Trittbrettfahrer?«
    »Ja, ein Mann, der Rodders Vergangenheit kennt. Der vielleicht wie ihr davon in der Zeitung gelesen und sich an die Geschichte drangehängt hat. Rodder selbst scheint sich wirklich um ein normales Leben zu bemühen.«
    »Warum ist er eigentlich von New York nach Rocky Beach gekommen?«, wollte Justus wissen.
    »Er wollte ein neues Leben anfangen und ist deswegen von der Ostküste an die Westküste gezogen. Wohl als Schlussstrich unter seine Vergangenheit.«
    Justus war sprachlos. Unwillkürlich suchte seine freie Hand die Unterlippe. Doch Peter unterbrach die nur allzu gut bekannte Bewegung, indem er ihn am Ärmel zog. »Frag ihn genauer nach den Alibis«, flüsterte er dem Ersten Detektiv zu.
    Justus nickte. »Die Alibis, Inspektor, können Sie mir sagen, was Rodder zur Tatzeit gemacht hat?«
    Cotta hüstelte. »Justus, das geht wirklich zu weit. Tut mir leid, nein.«
    »Aber, Inspektor«, drängte Justus, »so war es abgemacht. Sie wollten uns über alles informieren! Das ist nur fair!«
    »Also gut.« Er holte hörbar Luft. »Als Outdoor World überfallen wurde, war Rodder oben in Hilltown auf einer Ranch und hat Reitunterricht genommen. Die Reitlehrerin und andere Angestellte haben ihn eindeutig identifiziert. Gestern Abend hat er bei Romana Pizza gegessen. Gleich mehrere Leute konnten sich an ihn erinnern. Er war den ganzen Abend dort. Zufrieden?«
    »Ja, danke, Sir.« Justus wechselte einen bedeutungsvollen Blick mit Peter. »Aber dann geht ja alles wieder von vorne los.«
    Cotta lachte bitter. »Ja, leider. Es wäre auch zu schön gewesen. Aber der gefährliche Verrückte ist nach wie vor auf freiem Fuß. Und, Freunde«, der Inspektor verstärkte seine Warnung durch eine künstliche Pause, »haltet euch zurück. Das ist eine Nummer zu groß für euch!«
    Auf Cottas letzte Bemerkung ging Justus nicht weiter ein. »Vielleicht hat er die Parallele zu Rodder sogar bewusst als Falle gelegt«, überlegte er stattdessen. »Damit sich die Polizei um den Falschen kümmert.«
    »Genau das glaubt Mrs Harding auch.«
    »Dieser Hinweis wäre jetzt nicht nötig gewesen, Inspektor.«
    Cotta lachte. »In manchen Zügen seid ihr euch durchaus ähnlich. Bye-bye.« Er hängte ein.
    Nach den überraschenden Neuigkeiten von Cotta rief Justus bei Bob an, um ihn herbeizuzitieren. Der dritte Detektiv war gerade mit Mary und seiner Mutter vom Flughafen zurückgekehrt und nahm die Aufforderung dankbar entgegen. Mit einer faden Entschuldigung auf den Lippen und dem Versprechen, sich spätestens um neun Uhr abends wieder einzufinden, schwang er sich auf sein Fahrrad.
    Als Bob eintraf, waren Justus und Peter bereits tief in Spekulationen verstrickt. Lebhaft verteidigte der Erste Detektiv seine neue Theorie, dass Mrs Harding, die Polizeipsychologin, dick in den Fall verwickelt war. Er schlug vor, sich näher mit ihr zu befassen. Peter fand das absurd. Nur weil Justus sie nicht leiden könne, gehöre sie noch

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