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Wolfsglut - Handeland, L: Wolfsglut

Wolfsglut - Handeland, L: Wolfsglut

Titel: Wolfsglut - Handeland, L: Wolfsglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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sich hinter mich, und ich roch den Duft seines Haars, fühlte die Hitze, die wie Dampf von ihm abstrahlte.
    „Sag es mir“, verlangte er. „Ich habe ein Recht darauf, es zu erfahren.“
    Das stimmte, trotzdem wollte ich nicht diejenige sein, die es ihm erzählte. Doch leider war niemand außer mir hier.
    „Die Liebe“, erwiderte ich. „Die Liebe hat die Veränderung bewirkt.“
    „Ich verstehe nicht.“
    Ich wusste nicht, wie ich das genauer erklären sollte, deshalb zögerte ich. Er verlor die Gedul d – nicht dass er viel davon besessen hätt e – , packte mich an den Schultern und drehte mich zu sich um.
    „Sag es mir“, befahl er mit zusammengebissenen Zähnen.
    „Na schön“, fauchte ich ebenso angespannt zurück. „Dopamin, das durch das Gehirn rauscht, Adrenalin, das den Herzschlag beschleunigt, Phenylethylamine, die Glücksgefühle erzeugen, Oxytozin, das sexuelle Erregung auslöst.“ Mein Tonfall war klinisch. Ich weigerte mich, Nic in die Augen zu sehen.
    Erließmichlos,soalswärenmirplötzlichHörnergewachsen.
    „Weildudichin mich verliebthast,bistduzumWerwolfgeworden?“
    „Nein. Weil meine Mutter während der Schwangerschaft von einem Monster gebissen wurde, bin ich zum Werwolf geworden. Das Virus hat die ganzen Jahre in mir geschlummert. Es war nur eine Frage der Zeit.“
    „Und des richtigen Partners.“
    Achselzuckend wandte ich mich wieder zum Fenster um.
    „Du hast dich verwandelt, und dann bist du verschwunden. Aber was ist dazwischen geschehen? Du sagtest, der Hunger sei beim ersten Mal unerträglich gewesen.“
    „Das war er.“
    „Du hast jemanden getötet?“
    „Ja.“
    „Und dann?“
    Ich starrte zum Mond, zu den Bäumen, in die Nacht, und ich erinnerte mich.
    Dann hatte Edward mich in einen Käfig gesperrt.

25
    „Elise?“
    „Hmmm?“, murmelte ich, überwältigt von Erinnerungen, die ich so lange zu unterdrücken versucht hatte.
    „Ich habe nie irgendetwas über einen Mord auf dem Campus gehört.“
    „Edward kann alles vertuschen. Das ist seine Spezialität.“
    Aber da wir gerade von Edward sprache n …
    IchdrängtemichanNicvorbeiundliefzumTelefoninderDiele.AlsichdiesesMalEdwardsNummerwählte,nahmerab.
    „Wo sind Sie?“, herrschte ich ihn an.
    „Ich kümmere mich ums Geschäft.“
    „Lassen Sie sie von jemand anderem erschießen. Ich brauche meine Formeln.“
    „Ich kümmere mich um das eigentliche Geschäft, Elise. Wir haben keine Kommandozentrale mehr. Seit Sie nicht mehr im Hauptquartier zu erreichen sind, bekomme ich pausenlos Anrufe von Jägersuchern aus aller Welt. Man könnte fast schon von einer Panik sprechen.“
    „Es ist schön, geliebt zu werden.“
    „Ich denke nicht, dass es Ihre Abwesenheit ist, die sie nervös macht, sondern eher der Verlust des Vertrauten.“
    Bei Edward war immer Verlass darauf, dass er jede meiner Seifenblasen zum Platzen brachte.
    Es beunruhigte mich ein wenig festzustellen, dass ich meinen Job komplett vergessen hatte. Ich war kein Außendienstmitarbeiter. Ich war eine Labortante. Die Königin der Organisation.
    Ich verwaltete die Berichte, behielt den Überblick über die Agenten und ihre Aufträge, während ich gleichzeitig nach einem Heilmittel forschte. Trotzdem hatte es nichts weiter erfordert, als eine kümmerliche Explosion und unglaublichen Sex, um mich meine Verpflichtung vergessen zu lassen. Oder war es eine unglaubliche Explosion und kümmerlicher Sex gewesen?
    Ich schaute Nic an, der gerade zu mir in die Diele trat. Sein Haar war noch immer verstrubbelt, die Brust nackt, und auf seinem Gesicht zeigte sich ein leichter Bartschatten. Ich wollte fühlen, wie die Stoppeln über die Innenseiten meiner Oberschenkel kratzten.
    Doch ich biss die Zähne zusammen und wandte der Versuchung den Rücken zu. Warum zog sich der Mann nicht endlich ein paar Klamotten an?
    „Wann kommen Sie nach Fairhaven zurück?“, fragte ich Edward.
    „Sie sind noch immer dort?“
    Ich hatte ganz vergessen, dass er das ja nicht wusste, also brachte ich ihn auf den neuesten Stand.
    „Geisterwölfe“, sinnierte er. „So viele Jahre, und trotzdem weiß ich noch nicht alles.“
    „Erstaunlich, nicht wahr?“
    Aber mein Sarkasmus war bei ihm reine Verschwendung.
    „Ja.AberwarumumallesinderWeltsindSiebloßzudiesemSchrottplatzgegangen?IchwürdeetwasderartWertvollesnieaneinemOrtdeponieren,woessoleichtentdecktwerdenkönnte.“
    „Je davon gehört, etwas vor aller Augen zu verstecken?“
    „Das wäre dann nicht verstecken.“
    Ich

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