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Wolfsglut - Handeland, L: Wolfsglut

Wolfsglut - Handeland, L: Wolfsglut

Titel: Wolfsglut - Handeland, L: Wolfsglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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nach allen Seiten wegstand, was mich an die widerspenstigen blonden Locken unseres Traumkinds erinnerte.
    Ich verdrängte das Bild aus meinem Kopf. Dieses Kind war nicht real, konnte niemals real sein, und das durfte ich niemals vergessen.
    Nic trug nichts außer einem Paar Boxershorts. Wirklich schade, dass ich nicht die Zeit hatte, seinen Körperbau zu bewundern. Blut rann an den Hinterseiten meiner Beine herab und tropfte auf den Boden.
    „Was zu r … “
    Nic zog das Handtuch weg und drehte mich unsanft um; ich war so erschrocken, dass ich keinen Widerstand leistete.
    „Wer hat auf dich geschossen?“
    „So ein Typ auf dem Schrottplatz. Der Besitzer oder vielleicht auch der Nachtwächte r … “
    „Ich vermute, du warst zu diesem Zeitpunkt pelzig“, murmelte er. „Denn ansonsten werde ich ihn mir ernsthaft vorknöpfen.“
    Ich sah ihn über die Schulter hinweg an und entdeckte einen Ausdruck solch grimmiger Entschlossenheit auf seinem Gesicht, dass ich schockiert wa r – und ein bisschen geschmeichelt.
    Ich konnte auf mich selbst aufpasse n – Kugel im Hintern hin oder he r – , trotzdem war es irgendwie nett, dass das ausnahmsweise mal jemand anderes übernehmen wollte.
    Als Nic meinen Blick bemerkte, stülpte er sofort wieder diese stoische Maske über, die ich inzwischen so sehr hasste. „Du solltest dich besser in die Badewanne setzen. Du richtest hier eine ziemliche Sauerei an.“
    „Gute Idee.“ Ich kletterte hinein.
    „Was hattest du auf dem Schrottplatz zu suchen?“
    Ich gab ihm eine kurze Zusammenfassung: der Anruf, der Edsel, der Wachmann und die Geisterwölfe. Als ich fertig war, starrte Nic mich ohne zu blinzeln an. „Geisterwölfe. Ist das was Neues?“
    „Ich habe noch nie davon gehört. Aber jetzt verstehe ich, warum ich Wolfsschatten vor Lydias Haus gesehen und Wölfe gewittert habe, obwohl jeder andere geschworen hat, dass da keine waren. Zumindest bin ich nicht verrückt.“
    „Nein, nur fähig, Dinge zu sehen, zu riechen und zu hören, die sonst niemand wahrnimmt“, erwiderte er trocken. „Glaubst du, es gibt irgendeinen Zusammenhang mit den verschwundenen Leichen?“
    Ich dachte kurz nach, dann schüttelte ich den Kopf. „Die Geisterwölfe haben nicht viel mehr getan, als mich anzurempeln und Kälte auszustrahlen. Ich bezweifle, dass sie Menschen töten. Abgesehen davon wurde Sheriff Stephenson mit einem Messer ermordet und anschließend durch einen menschlichen Biss markiert.“
    „Was bedeutet, dass wir es mit zwei Problemen statt nur einem zu tun haben.“
    „Mindestens.“
    „Also, was ist los mit dir?“ Er deutete auf mein Hinterteil. „Ich dachte, bei Werwölfen würde so gut wie alles sofort verheilen.“
    „Das stimmt auch. Nur leider heilen meine Wunden schneller als gewöhnlich. Du wirst die Kugel rauspulen müssen.“
    Er widersprach nicht. „Hast du irgendwelche medizinischen Instrumente?“
    „Inzwischen nicht mehr.“
    „Ach, richtig. Das Labor ist ja in die Luft geflogen.“
    Nic beugte sich nach unten und untersuchte meine linke Pobacke. Schon komisch, wie eine kleine Kugel und eine Menge Blut bei ihm jedes Interesse an meinem nackten Körper im Keim erstickten. Aber vermutlich war es schon tot, seit er meine wahre Natur entdeckt hatte.
    „Will hat ein paar Dinge zurückgelassen“, sagte er. „Warte einen Moment.“
    Er kam wenige Minuten später mit einem kleinen Lederkoffer zurück. Darin befanden sich mehrere tödlich aussehende Messer.
    „Fischfiletiermesser.“ Nic kramte in dem Medizinschränkchen herum, das hinter dem Spiegel über dem Waschbecken versteckt war. „Will scheint gern angeln zu gehen.“
    „Wonach suchst du?“
    „Alkohol.“
    Ich schnaubte verächtlich. „Als ob ich eine Infektion bekommen könnte.“
    „Du vielleicht nicht.“
    Er nahm eine durchsichtige Flasche heraus, desinfizierte das kleinste der Messer, dann holte er eine Pinzette aus dem Schrank und übergoss sie zusammen mit seinen Händen.
    „Dreh dich um“, befahl er.
    „Kein Problem.“ Ich wollte gar nicht zusehen.
    Als Nic meinen Hintern mit Alkohol benetzte, wäre ich beinahe aus der Wanne gesprungen. „Hey! Was habe ich dir zum Thema Infektion gesagt?“
    „Kannst du mir versprechen, dass ich nicht pelzig werde, falls ich mich zufällig mit deinem Blut an den Händen schneide?“
    „Ich hab es dir schon mal gesagt. Das Virus kann nur über meinen Speichel weitergegeben werden, während ich ein Wolf bin.“
    „Regeln können sich ändern.“
    Er

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