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Wolfsherz

Wolfsherz

Titel: Wolfsherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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wie egal ihr das persönliche Schicksal des Söldnergenerals war. Dann sagte sie etwas, was Stefan buchstäblich den Atem verschlug. »White hat ihn erschossen.«
    Dorn blinzelte. »Es ist wohl nicht so gelaufen, wie Sie gedacht haben, wie?« »Es ist genau so gelaufen, wie White geplant hatte«, antwortete Rebecca. »Becci!« keuchte Stefan. Er konnte einfach nicht glauben, was er hörte. »Bist du... bist du wahnsinnig geworden?«
    »White ist mit keiner ändern Absicht dorthin gereist als der, Barkow zu ermorden.« Rebecca fuhr vollkommen unbeeindruckt fort. Sie würdigte ihn nicht einmal eines Blickes. »Stefan und ich waren nur die Lockvögel. Die nützlichen Idioten, die sich geradezu darum gerissen haben, ihm behilflich zu sein.«
    »Hör auf!« keuchte Stefan. »Bist du -«
    » - endlich vernünftig geworden!« fiel ihm Rebecca ins Wort. »Ich weiß, was ich tue, keine Angst. Verdammt, das da draußen sind Barkows Leute! Sie sind hier, um uns umzubringen! Und ich habe keine Lust, für White den Kopf hinzuhalten!«
    »Das ist das erste vernünftige Wort, das ich seit drei Tagen von einem von Ihnen höre«, sagte Dorn. Stefan konnte sich zwar nicht erklären warum, aber er klang ungeheuer erleichtert. »Hätte ich das gestern oder vorgestern gewußt, dann wäre Ihnen vielleicht viel erspart geblieben. Und eine Menge Leute wären wahrscheinlich noch am Leben.«
    Stefan bezweifelte das; ebenso, wie er immer mehr an Rebeccas Verstand zweifelte. White war vielleicht ihre einzige Chance, lebendig aus diesem Haus herauszukommen - und sie hatte ihn gerade ans Messer geliefert!
    »Barkows Männer sind also hier, um sich für den Mord zu rächen«, sagte Dorn. »Wissen Sie, wie viele es sind?«
    »Zwölf.« Die Stimme kam von der Tür her, und sie gehörte weder Rebecca noch Stefan, sondern White. Stefan fragte sich mit einem an Entsetzen grenzenden Gefühl von Schrecken, wie lange er schon dastand und ihnen zuhörte. »Vier sind mit dem Flugzeug direkt aus Sarajewo gekommen, zwei über Wien, und die anderen wahrscheinlich mit dem Wagen über die grüne Grenze. Die Sicherheitsvorkehrungen Ihrer Landsleute lassen zu wünschen übrig, Herr Dorn. In den USA wäre es diesen Männern nicht so leichtgefallen, illegal einzureisen.«
    Dorn lächelte. »Überrascht es Sie, wenn ich Ihnen verrate, daß ich Ihnen jetzt am liebsten die Fresse polieren würde, Mister White?«
    »Kein bißchen.« White kam näher, ohne die Tür hinter sich zu schließen. Einen Moment später betraten Robert und zu Stefans maßloser Überraschung auch Whites Leibwächter den Raum. Der Mann war bleich wie die berühmte Wand und bewegte sich mit kleinen, vorsichtigen Schritten. Sein linker Arm hing in einer improvisierten Schlinge. Für Stefan grenzte es fast an ein Wunder, daß er überhaupt in der Lage war, sich zu bewegen. Von Rechts wegen müßte der Mann tot sein. Mindestens bewußtlos.
    »Da reisen zwölf...
Terroristen
in unser Land ein, und Sie halten es nicht einmal für nötig, uns zu informieren?« Dorn kämpfte sichtlich um seine Fassung.
    »Sie«, verbesserte ihn White. »Die zuständigen Stellen sind selbstverständlich informiert. Wir haben jeden einzelnen von Barkows Männern rund um die Uhr beobachtet.«
    Dom lachte. »Und seelenruhig zugesehen, wie sie die halbe Stadt in die Luft gejagt und ein halbes Dutzend Leute umgebracht haben? Das glaube ich Ihnen nicht.«
    »Ich gebe zu, daß es ein paar... unvorhergesehene Zwischenfälle gegeben hat«, sagte White. »Trotzdem haben wir die Situation im großen und ganzen im Griff. Meine Leute sind bereits auf dem Weg hierher. In einer Stunde ist der Spuk vorbei.«
    »In einer Stunde«, prophezeite Dorn wütend, »sitzen Sie im Gefängnis. Und wenn ich Sie höchstpersönlich dorthin schleifen muß! Westmann! Verdammt noch mal. Wo sind Sie?« Er stieß sich mit einem Ruck von der Anrichte ab, steckte endlich seine Pistole ein und stürmte wütend aus dem Raum, wobei er immer wieder den Namen seines Assistenten schrie. White blickte ihm kopfschüttelnd nach, dann wandte er sich an Rebecca.
    »Das war nicht besonders nett von Ihnen, meine Liebe«, sagte er.
    »Und auch nicht sehr klug.«
    »Ich lege keinen Wert darauf,
nett
zu sein, antwortete Rebecca giftig. »Sie haben uns in diese Lage gebracht. Jetzt sehen Sie gefälligst auch zu, daß sie uns wieder herausholen!«
    »Das versuche ich ja«, seufzte White. »Aber wenn Sie so weitermachen...« Er sprach nicht weiter, sondern sah Rebecca noch

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