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Wolfsherzen - Eine Liebe in Alaska

Wolfsherzen - Eine Liebe in Alaska

Titel: Wolfsherzen - Eine Liebe in Alaska Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evelyn Holmy
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sich dabei etwas nach vorn zu ihr beugen, damit sie um ihn herum greifen kann. Ihre Gesichter berühren sich beinahe. Sein Blick ruht wieder auf ihr. Sie wickelt langsamer, hält dann ganz inne und sieht ihn an. Sieht ihm in seine tiefblauen Augen und beginnt, sich in ihnen zu verlieren.
    „Lucy“, raunt er. „Schau mich nicht so an.“ Doch er kann sich nicht von ihrem Blick lösen. „Ich vergess‘ mich sonst“, flüstert er.
    Sie berührt seine Lippen mit ihrem Mund, spürt, wie er ihr Gesicht zwischen die Hände nimmt und sie ganz auf seinen Mund zieht. Sie küssen sich leidenschaftlich, wie im Sturm und ohne Übergang, versinken ineinander. Es ist, als würde sich die angestaute Spannung endlich in einer Explosion entladen. Hitzewellen jagen durch Lucys Brust, ihr Herz rast. Sie krallt sich ihm in die Haare, kommt nicht von ihm los. Er stöhnt plötzlich laut auf und löst sich von ihr. „Lucy.“
    Sie blicken sich schwer atmend in die Augen.
    „Gott“, stöhnt er und lehnt sich zurück, fährt sich aufgelöst durch die Haare. Dann kommt er ihr wieder ganz nahe und lehnt die Stirn gegen die ihre. „Du weißt nicht, worauf du dich einlässt, Lucy.“
    „Weißt DU es denn?“
    Er blickt ihr forschend ins Gesicht.
    Ich bin auch nicht ohne, Lucius. Sie lächelt und küsst ihn wieder. „Ich bin Mistkerle gewöhnt“, murmelt sie zwischen ihren sich berührenden Lippen hindurch.
    Er erwidert es sanft. „Du raubst mir den Verstand. Was ist das nur mit dir?“
    Sie verlangt ihn heftiger.
    „Nein“, raunt er und löst sich erneut von ihr. „Nicht, dass ich es wollte. Aber wir müssen fort von hier.“
    Sie blickt ihn irritiert an.
    „So schnell wie möglich. Es wird bald alles drunter und drüber gehen und wir haben in diesem Wrack hier keinen Schutz.“
    „Was MEINST du?“
    Er nimmt eine ihrer Hände, küsst sie auf die blutbesudelte Innenfläche. „Der Vogelschwarm, mit dem wir kollidierten –verflucht soll er sein- aber die Tiere waren ganz bestimmt auf der Flucht vor einer üblen Schlechtwetterfront.“
    Sie beginnt, zu verstehen. „Aber wohin sollen wir gehen“, fragt sie beunruhigt.
    „Ich kenne diese Gegend. Von hier etwa sieben Stunden zu Fuß steht eine Blockhütte, in der wir unterkommen können. Vorausgesetzt, es gibt sie noch. Aber davon bin ich überzeugt.“
    „Denkst du, dass du das schaffst?“ Sie entzieht ihm ihre Hand. „Unterschätze die Wunde nicht“, gibt sie ihm zu bedenken und fixiert das Ende seines Verbandes noch mit einem Pflaster.
    „Habe schon Schlimmeres erlebt“, tut er es ab. „Wir suchen jetzt unsere wichtigsten Sachen zusammen und sollten so schnell wie möglich aufbrechen. Ich weiß nicht, wie viel Zeit uns noch bleibt.“
    Sie gibt ihm einen versonnenen Kuss auf den Mund, den er ergeben erwidert. „Ich hoffe, das war kein Traum“, raunt sie und klettert langsam von ihm herunter.
    „An mir soll’s nicht liegen“, gibt er grinsend zurück und drückt sich langsam hoch. Er schwankt leicht, als er auf die Füße kommt und hält sich kurz am Sitz fest. Im engen, niedrigen Cockpit können sie nur gebeugt stehen. Lucy beobachtet ihn mit besorgter Miene, geht dann jedoch nach hinten, um nach ihren Sachen zu suchen.
    Lucius checkt das Funkgerät. Es ist tot. Zertrümmert und aus der Halterung gefetzt. Er folgt Lucy und sie beginnen damit, von ihren Sachen zu bergen, was noch zu retten ist.
    Es liegt alles wild durcheinander, einige Gegenstände sind einfach aus dem Flieger geschleudert worden und nicht mehr aufzufinden. Dazu gehört auch Lucys Umhängetasche, sehr zu ihrem Bedauern. Lucius quittiert ihr Verhalten mit einem verständnislosen Kopfschütteln.
    „Du kannst das nicht verstehen“, seufzt Lucy. „Sie hat mich schon in viele Länder begleitet. Mein Herz hing an ihr.“
    „Dass sie überhaupt noch gehalten hat, grenzt schon an ein Wunder.“ Er stöbert etliche Konservendosen unter einem erdbedeckten Fetzen Stoff auf, der einmal seine Regenjacke war. „Selbst der Vielfrass konnte ihr nichts anhaben. Aber dass du dein Herz an solch makabre Dinge hängst, lässt mich ja noch hoffen.“
    Lucy schnieft belustigt.
    Sie können noch ihre beiden Schlafsäcke, Anziehsachen und einen großen Vorrat an Lebensmitteln aufstöbern. Neben diesen packen sie Dinge aus der standardmäßigen Flugzeugausrüstung in ihre Rucksäcke. Vor allem Medikamente und Verbandszeug, zwei große Messer sowie die Pumpgun und Munition.
    Lucius entledigt sich seiner zerfetzten

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