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Wolfsherzen - Eine Liebe in Alaska

Wolfsherzen - Eine Liebe in Alaska

Titel: Wolfsherzen - Eine Liebe in Alaska Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evelyn Holmy
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Fuß, so dass sie erschreckt aufkreischt. Sie versucht, sich lachend an der Leiter festzuklammern, aber Lucius zieht sie gnadenlos wieder von dieser zurück. Sie spürt, welche Kraft er hat. Mühelos zieht er sie unter ihrem Kichern wieder zu sich heran, umfasst schon ihre Taille, als sie ihm ihren Fuß unsanft in den Schritt stemmt.
    „Lucy“, keucht er entsetzt auf und lässt sie los. Sie entwischt ihm lachend, so dass er ins Leere greift. „Kleines Biest!“
    Sie ist schon die Leiter herunter, rennt auf die Tür zu und versucht, diese hastig zu entriegeln. Lucius schwingt sich über die Ofenkante und landet polternd auf dem Dielenboden. Sie schreit lachend auf. Es gelingt ihr endlich, den Riegel zurückzuschieben und die Tür aufzureißen. Sie kann ihm diese fast noch vor der Nase zuschlagen, während sie nach draußen flieht.
    Lucius fängt die Tür ab, reißt sie wieder auf und stoppt abrupt, als er Lucy erblickt.
    Sie steht atemlos, nackt im kniehohen Schnee und sieht fasziniert zu einer großen Hirschkuh herüber, welche nur wenige Meter von ihr entfernt ist und scheu in Lucius Richtung wittert. Ihre großen Ohren sind fast ständig in Bewegung. Ihr Fell ist ganz hell gefärbt, die Stirn dunkel.
    Sie wendet den Kopf und sieht Lucy wieder aus ihren großen, dicht bewimperten, dunkelbraunen Augen an. Lucy genießt den wunderbaren Augenblick lächelnd. Er ist einmalig und sie will ihre Gelegenheit ergreifen. Sie lässt das Tier nicht aus den Augen. Das Innere der Hirschkuh ist ganz rein und unschuldig. Es ist authentisch, absolut unverfälscht. Und offen. Es ist ganz leicht, zu ihm vorzudringen. Sie spürt Neugier. Aber auch Angst. Lucy wendet sich ans Innere des Tieres, öffnet ihr eigenes Inneres um ihm zu zeigen, dass sie reinen Herzens ist. Hab‘ keine Angst vor mir. Darf ich dich berühren? Da überwiegt nur noch die Neugier und das anmutige Tier nähert sich ihr vorsichtig. Lucy streckt die Hand nach ihm aus. Die Hirschkuh beschnuppert diese vorsichtig. Doch plötzlich schreckt ihr Kopf wieder in Lucius‘ Richtung.
    Lucy blickt zu ihm und fährt zusammen, als sie ihn mit einem Bogen vorm Hütteneingang gewahrt. Er hat einen Pfeil an die Bogensehne gelegt, hält diesen jedoch gesenkt und sieht ungläubig zu ihr herüber. Dann fasst er sich und hebt den Bogen, zielt direkt auf die schöne Hirschkuh.
    „Geh zur Seite“, raunt er ihr eindringlich zu.
    „Nein“, schreit Lucy entsetzt auf und blickt auf die Hirschkuh zurück. LAUF! Das Tier zuckt nervös mit dem Wedel, macht plötzlich einen eleganten Satz und verschwindet Richtung See hinunter.
    Lucius lässt den Bogen ohnmächtig sinken. „Verdammt, Lucy!“
    Sie kommt vor ihn. Ich wollte dir damit ein Geschenk machen! Du sollst sie doch nicht töten. Sie hat mir vertraut.
    Lucius‘ Wut verpufft angesichts Lucy. Sie betrachtet ihn einfach nur mit ihren grünen Augen. „Ich hab‘ nicht gewusst, dass das Wild hier alle Scheu verloren hat“, murmelt er. „Was für ein Glück für uns. Offenbar wurde es lange nicht mehr gejagt.“ Er schüttelt den Kopf. „Aber dass es SO nahe kommt, ist mehr als ungewöhnlich.“
    Sie schenkt ihm ein Lächeln. „Hat es dir gefallen?“
    Er blickt sie überrascht an. Dann nachdenklich. Schließlich räuspert er sich. „Ich weiß gar nicht, warum ich noch hier herumstehe. Ich muss versuchen, sie zu kriegen.“ Er wendet sich zur Hüttentür.
    Lucy folgt ihm und prallt mit ihm zusammen, als er sich wieder zu ihr umwendet.
    „Was soll das heißen, Lucy“, fragt er sie aufgewühlt.
    Sie lächelt ihn ein wenig scheu an.
    Lucius macht große Augen. Doch dann hält er den Kopf abwägend schräg.
    Sie hält seinem Blick stand.
    „Nein. Das ist nicht möglich.“
    Lucy atmet aufgelöst durch.
    Er schüttelt nicht weniger aufgelöst den Kopf. Dann gibt er sich einen Ruck und verschwindet im Hütteninneren.
    Sie lächelt. Sie hat es getan! Ich werde ganz vorsichtig sein, Lucius. Wenn ich dir zeige, wer ich bin.
    Als sie zu ihm kommt, fährt er gerade in seine Hose. Seinen Bogen hat er auf dem Tisch abgelegt.
    „Ich werde ja sehen, wie scheu sie sind“, meint er herausfordernd.
    Sie nickt. „Sie war so schön, Lucius“, meint sie bedauernd.
    „Ja. Aber du hast keine Ahnung, wie lange ich jetzt brauchen werde, um sie wieder aufzustöbern!“ Er schnürt seine Schuhe auf einem Knie hockend und bedenkt sie mit einem vorwurfsvollen Blick. „Sie oder WIR!“
    Lucy weiß, dass er Recht hat. Sie beobachtet, wie Lucius eilig

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