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Wolfskinder - Lindqvist, J: Wolfskinder - Lilla stjärna: Wolfskinder

Wolfskinder - Lindqvist, J: Wolfskinder - Lilla stjärna: Wolfskinder

Titel: Wolfskinder - Lindqvist, J: Wolfskinder - Lilla stjärna: Wolfskinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ajvide Lindqvist
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beiden Oberschenkeln. Harte Kniffe, die jeden Siebenjährigen zum Brüllen gebracht hätten. Die Kleine schaute einfach nur weiter durch ihn hindurch, ohne auch nur einen Pieps von sich zu geben. Jerry fühlte sich provoziert. Irgendeine verdammte Reaktion würde er schon noch bekommen.
    Er verpasste der Kleinen eine schallende Ohrfeige. Smack . Der kleine Kopf flog zur Seite, und die Wange lief rot an. Aber nach wie vor kein Laut. Schweiß trat unter Jerrys Haaransatz aus, und in seiner Brust begann eine schwarze Lampe zu glühen.
    Okay, das verdammte Gör war vielleicht taub und stumm und weiß der Teufel was noch, aber es musste doch auf irgendeine Weise Schmerz empfinden können? Tränen müssten fließen, es müsste das Gesicht verziehen, was auch immer. Jerrys Unfähigkeit, bei der Kleinen irgendeinen Eindruck zu hinterlassen, machte ihn verrückt. Er musste eine Antwort bekommen.
    Er hob die Kleine mit ausgestreckten Armen hoch und trat einen Schritt vom Bett zurück. »Wenn ich dich jetzt einfach runterfallen lasse, dann wirst du es doch wohl merken, oder?« Er zog das Kind näher an sich heran und sagte es noch einmal, damit es endlich begriff. »Hast du das gehört? Ich lasse dich jetzt fallen.«
    Er sollte nie herausfinden, ob er es wirklich getan hätte. Nachdem er das letzte Wort gesprochen hatte, schnellte ein Arm der Kleinen mit reptilienhafter Geschwindigkeit vor und packte ihn an der Unterlippe, und sie grub die Finger so tief hinein, dass die kleinen Nägel am Zahnfleisch kratzten. Und sie zog.
    Es tat dermaßen weh, dass Jerry Tränen in die Augen stiegen. Ganz gleich, was seine Absicht gewesen war, jetzt jedenfalls sorgte der Schmerz dafür, dass er das Kind losließ. Es krallte sich noch einen Augenblick an seiner Unterlippe fest,lange genug, dass die Lippe ein Stück weit vom Zahnfleisch losriss und Blut in seinen Mund floss.
    Das Kind fiel mit der Windel zuerst auf den Betonboden, wo es liegen blieb und Jerry beobachtete, der seine Hände auf den Mund presste und jammerte. Auf dem Nachttisch stand eine Nuckelflasche in der Form eines Elefanten, die Ohren formten die Griffe. Jerry nahm den Deckel ab und spuckte hinein. Speichel und Blut vermischten sich mit der Milch. Er spuckte noch ein paar Mal, bis das Schlimmste vorbei war. Dann riss er ein Stück Küchenpapier von der Rolle, knüllte es zusammen und steckte es unter die Lippe.
    Das Mädchen lag immer noch auf dem Rücken und schaute ihn an. Jerry hockte sich neben sie. »Okay«, sagte er. »Vollkommen okay. Das wäre dann geklärt.«
    Er hob das Mädchen auf, wobei er aufpasste, dass sein Gesicht außerhalb ihrer Reichweite blieb, und legte sie vorsichtig in ihr Gitterbettchen zurück. Sie war die Ruhe selbst. Das Einzige, was sich an ihr verändert hatte, waren die kleinen Blutreste an den Fingerspitzen ihrer linken Hand.
    Jerry setzte sich auf das Fußende des Gästebetts und ließ die Ellenbogen auf den Knien ruhen. Betrachtete sie gründlich. Obwohl die Lippe schmerzte, konnte er ein breites Lächeln nicht unterdrücken. Er strahlte. Plötzlich griff er nach den Gitterstäben und rüttelte an dem Bett, sodass das Mädchen hin und her geworfen wurde.
    »Verdammt, Schwesterherz!«, sagte er. »Schwester! Mann!«
    Die Kleine gab keinen Pieps von sich, aber die Lage war folgendermaßen: Er hatte so eine Art Schwester. Er mochte die Kröte. Sie war total krank im Kopf. Sie würde sich nie etwas gefallen lassen. Sie war unantastbar, seine Schwester.
    Jerry wollte ein bisschen feiern, also ging er nach oben ins Haus und holte eine Flasche Whisky und ein Glas, ging in den Keller zurück und setzte sich wieder auf die Bettkante, füllte das Glas und stieß damit gegen die Stäbe.
    »Prost!«
    Er trank einen großen Schluck und verzog das Gesicht, als der Alkohol durch das Küchenpapier drang und die Wunde benetzte. Er spuckte den Bausch auf den Boden und spülte mit noch mehr Whisky nach. Dann legte er das Kinn in die Hand und betrachtete das Mädchen nachdenklich.
    »Weißt du, wie du heißt?«, sagte er. »Du heißt Theres. Wie bei Baader-Meinhof. Theres.« Es klang glockenrein, er hörte es, als er es sagte. »Theres. So soll es sein.«
    Er füllte sein Glas nach. Das Kind zog sich erst zum Sitzen hoch und dann in den Stand. So wie es dagestanden hatte, als er ins Zimmer gekommen war.
    »Was ist?«, fragte Jerry. »Willst du mal probieren?«
    Er nahm sich einen Frotteewaschlappen und tunkte ihn ins Glas, streckte Theres die feuchte Ecke

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