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Wolfskinder - Lindqvist, J: Wolfskinder - Lilla stjärna: Wolfskinder

Wolfskinder - Lindqvist, J: Wolfskinder - Lilla stjärna: Wolfskinder

Titel: Wolfskinder - Lindqvist, J: Wolfskinder - Lilla stjärna: Wolfskinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ajvide Lindqvist
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Laila, wenn sie nach Hause kamen und die Kleine nach Famous Grouse roch.
    »Okay, Schwesterherz. Bis zum nächsten Mal.«
    Er ging. Zehn Sekunden später kam er wieder und nahm die Gitarre mit.
    15
    Der Auftritt war nicht der Erfolg, mit dem die Veranstalter gerechnet hatten, aber er war auch kein Fiasko. Der größte Teil des Publikums bestand aus mehr oder weniger übergewichtigen Männern in Jeansjacken und stark geschminkten Frauen, allesamt in Lennarts und Lailas Alter. Nur eine kleine Gruppe von Jugendlichen hatte sich eingefunden, um die Sängerin von »Tragkraft: 0« zu bestaunen, was wohl nicht das Schlechteste war, da sie ohnehin keine Erlaubnis hatten, die Samples aus diesem Stück einzusetzen.
    Lennart hatte den Synthesizer so gut programmiert, wie er konnte, aber es waren ziemlich fade Versionen ihrer früheren Hits oder ihrer Beinahe-Hits, die das Publikum zu hören bekam. Das positivste Feedback erhielten sie wie erwartet auf »Sommerregen«. Vier betrunkene Männer in Lederwesten standen ganz vorn Arm in Arm und sangen den Refrain mit. Der anschließende Beifall hätte fast für eine Zugabe gereicht. Aber auch nur fast.
    Ein paar Leute kamen nach vorn, um sich mit ihnen zu unterhalten, und ein Mann, dessen Bauch sich wie eine Waffe unter dem T-Shirt ausbeulte, bat Laila um ein Autogramm. Wohin? Auf den Bauch natürlich. Das führte zu einigem Tohuwabohu und fünf weitere Männer ließen sich inspirieren, ebenfalls um ein Autogramm auf den Bauch zu bitten. Laila schwang den Filzstift immer ausladender, während Lennart daneben stand und sich zu einem Lächeln zwang.
    Anschließend kam ein etwas zurückhaltender, magerer Mann auf sie zu und verlieh seiner Bewunderung für die erste und einzige Platte der Others Ausdruck, woraus sich selbst für Lennart eine angenehme Begegnung entwickelte.
    Nein, es war kein Erfolg, aber Lennart und Laila waren trotzdem ganz zufrieden, als sie ihre Kabel und Mikrofone einsammelten und den Synthesizer einpackten. Da draußen gab es Leute, die sich an sie erinnerten. Nicht genug, um ein Comeback darauf aufzubauen, aber es war zumindest ein kleines Trostpflaster.
    Sie waren mindestens eine halbe Stunde länger von zu Hause weg gewesen, als sie sich ausgerechnet hatten, und Lennart fuhr so schnell, dass er seinen Führerschein bei einer Geschwindigkeitskontrolle losgeworden wäre. Ohne sich ums Auspacken zu kümmern, stürmte er ins Haus und hinunter in den Keller, um zu kontrollieren, ob alles in Ordnung war.
    Das Kind lag regungslos auf dem Rücken im Bett und schaute zur Decke. Lennart blieb stehen und betrachtete es ein paar Sekunden, wartete darauf, dass es blinzelte. Als es das nicht tat, eilte er hinüber und griff durch die Gitterstäbe nach seiner Hand. Das Kind rümpfte die Nase. Lennart atmete durch und drückte seine Lippen auf die kleine Hand. Da sah er, dass es Blut an den Fingern hatte.
    Er holte das Mädchen aus dem Bett und wechselte ihr die Windel, während er ihren Körper nach irgendwelchen Schrammen absuchte. Er fand nichts, außer ein paar blauen Flecken an den Oberschenkeln, und dachte, dass sie sich wahrscheinlich auf die Zunge gebissen oder einen neuen Zahn bekommen hatte.
    Als er wieder nach oben kam, klingelte das Telefon. Er war vor Laila am Apparat, die aus dem Wohnzimmer angehumpelt kam, und nahm den Hörer ab.
    »Ja, hier Lennart.«
    »Hallo, Jerry hier.«
    »Aha.«
    Lennart spielte in Gedanken schnell durch, was Jerry möglicherweise jetzt haben wollte, und bereitete sich auf das Schlimmste vor. Nachdem für ein paar Sekunden niemand etwas gesagt hatte, fragte er: »Wolltest du etwas Bestimmtes?«
    »Nee. Wollte nur hören, ob ihr zu Hause seid. Tschüs.«
    Das Gespräch wurde unterbrochen, und Lennart stand mit dem Hörer in der Hand und hochgezogenen Augenbrauen da. Laila betrachtete ihn besorgt.
    »Was wollte er?«
    Lennart legte den Hörer wieder auf und schüttelte den Kopf. »Er wollte wissen, ob wir zu Hause sind. Das war ja mal was Neues.«
    16
    Zwei über und über mit Lehm beschmierte Indianer schnitten den Bauch eines Mannes auf und zogen seine Gedärme heraus, um sich daran gütlich zu tun, während Jerry auf dem Sofa hing und eine Zigarette rauchte. Er drückte die Stopptaste auf der Fernbedienung, hatte nicht einmal mehr Lust, vorzuspulen und sich anzuschauen, wie sie das Mädchen mit den Brüsten an Haken aufhängten. Er schleppte sich zum Videorekorder, zog Cannibal Ferox heraus und stellte ihn zurück ins Bücherregal, wo er

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