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Wolfskrieger: Roman (German Edition)

Wolfskrieger: Roman (German Edition)

Titel: Wolfskrieger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. D. Lachlan
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besaufen, falls sie überhaupt etwas haben, das sich zu trinken lohnt, und dann fahren wir zurück. Du scheinst ein nettes Mädchen zu sein, ich nehme dich als Bettsklavin. Wenn möglich, will ich dafür sorgen, dass die Mannschaft bis dahin die Finger von dir lässt.«
    »Sehr freundlich«, sagte Adisla.
    »Und praktisch. Wenn sie dich bekommen, gibt es ja doch nur Ärger. Sie würden um dich kämpfen wie die Hunde um einen Knochen.«
    Haarik war nicht unfreundlich und glaubte wirklich, ihr einen Gefallen zu erweisen, wenn er sie für sich selbst beanspruchte. Adisla schluckte und blickte zum Meer hinaus. Der Mut, sich das Leben zu nehmen, hatte sie verlassen. Also musste sie hinnehmen, was nun kommen würde. Sie dachte an die Ruinen von Eikund und konnte sich nicht mehr zurückhalten.
    »Hoffentlich sind die Walmänner nicht so grimmige Kämpfer wie die Rygir«, meinte sie. »Du hast nur sechzig Männer. Mit achtzig konntest du unsere Gehöfte nicht einnehmen.«
    Haarik lief dunkel an.
    »Da war Hexerei im Spiel«, sagte er. »Man hat uns vorher gewarnt. Deshalb haben wir dich und nicht den Prinzen genommen. «
    »Die gleiche Hexerei, über die der Berserker gemurmelt hat?«
    Haarik lächelte. »Genau die.« Er mochte ihre Schlagfertigkeit und fasste sie als gutmütige Stichelei auf. Sie konnte kaum glauben, dass er den Hass in ihrem Herzen nicht erkannte.
    Sie näherten sich einer Insel, einem langgestreckten schwarzen Hügel, der sich aus der ruhigen See erhob. Die Sonne schien eine Lanze aus Feuer über das Wasser auszustrecken, um ihnen den Weg zu weisen.
    »Irgendetwas beschützt Prinz Vali«, fuhr Haarik fort und nickte in die Richtung des Walmannes. »Er wollte den Prinzen haben, schien aber zu wissen, dass wir ihn nicht bekommen konnten. Du warst die zweitbeste Wahl.«
    Ein Geräusch wehte über das Wasser heran. Es war ein ganz anderer Rhythmus als das Knarren des Schiffs oder, falls jemand gerudert wäre, der Schlag der Riemen. Es war leise, aber beharrlich, und schließlich erkannte Adisla den Rhythmus des Walmannes, mit dem er sie aus dem Meer gezogen hatte. Wie der Herzschlag eines riesigen Tiers tönte es über das Wasser herüber.
    »Wie kann ich wichtig für ihn sein? Ich bin doch nur ein Bauernmädchen.«
    Der Walmann schaute auf und richtete die hellen Augen auf sie. Die kleinen weißen Zähne glänzten, als er lächelte und mit dem Finger auf sie zeigte.
    »Wolfsfalle«, sagte er.

34
     

Aus dem Nebel
    O bwohl er schwer gegen die Spanten prallte, dachte Vali fieberhaft nach. Sie hatten einen freien Wolfsmann und vier nicht ganz so gefährliche, aber trotzdem unbehinderte Hände auf ihrer Seite. Eine wenig beneidenswerte Ausgangslage, um gegen Bodvar Bjarki und seine Mannschaft zu kämpfen, aber wenn sie erst gefesselt oder sonst irgendwie außer Gefecht gesetzt waren, wäre es endgültig um sie geschehen.
    Bragi stand fluchend neben seinem umgekippten Fass und streckte sich wie ein Greis, der gerade aus einem langen Schlaf erwacht war. Der Wolfsmann war nirgends zu sehen. Veles hatte ein Lächeln aufgesetzt, das aussah wie mit dem Messer ins Gesicht geschnitzt, und zuckte mit den Achseln, als wollte er um Verzeihung bitten. Vali war wütend über diesen Verrat. Er hatte zu dem Mann aufgeblickt und sich gewünscht, er wäre sein Vater. Nicht Authun, auch nicht Haarik und nicht einmal Gabelbart hätte sich zu einer solchen Gemeinheit herabgelassen.
    »Fesselt sie!«, rief Bodvar. Sofort kam ein Handlanger mit einem Seil.
    Die Zeit schien langsamer zu verlaufen. Einer von Bodvar Bjarkis Männern spähte ins Fass des Wolfsmannes. Bragi, der erfahrene Krieger, war unterdessen offenbar zu der gleichen Schlussfolgerung gekommen wie Vali.
    »Scheiß doch drauf!« Bragi machte steifbeinig einen Schritt und hackte dem Mann mit dem Seil den Kopf ab. Er hat sein Schwert dabei, dachte Vali. Unglaublich. Wie hatte er es nur in das Fass bekommen?
    Zur Linken hörte Vali ein Geräusch, das irgendwo zwischen Würgen und einem Schrei angesiedelt war, dann ein Knirschen. Der Mann hatte offenbar Feileg gefunden.
    Bodvar Bjarki hatte seine Waffe nicht gezogen, doch noch bevor der Kopf des enthaupteten Mannes auf dem Boden aufschlug, trat er vor und ließ einen Faustschlag los. Bragi stürzte nieder, als hätte ihm der Hieb sämtliche Knochen aus dem Leib getrieben. Dann ging der Riese auf Vali los. Vali wollte ausweichen, doch Bodvar Bjarki war nicht nur so groß und so stark wie ein Bär, sondern auch ebenso

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