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Wolfskrieger: Roman (German Edition)

Wolfskrieger: Roman (German Edition)

Titel: Wolfskrieger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. D. Lachlan
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leidest noch unter dem Schock, nachdem du deine eigene Dummheit erkannt hast. Mach mir keine Vorwürfe, mach sie dir selbst. Ich bin ein Händler und Mittler. Ich kaufe und verkaufe Waren je nach ihrem Wert. Du hast dich mir ausgeliefert, als du ungeschützt nach Haithabu gekommen bist.«
    »Du warst mein Freund«, wandte Vali ein.
    Der Händler schnaubte. »Ich habe die Freundschaft eurer Stämme erlebt, als ihr mein Haus in Reric niedergebrannt habt«, sagte er.
    Bjarki schaltete sich ein. »Muss ich ihn töten, oder sagst du ihm, dass er sich benehmen soll?« Er nickte in die Richtung von Bragi, der sich langsam aufrappelte. »Er ist ein Teil der Beute, also wäre es schade, ihn zu verlieren.«
    Vali gab Bragi mit einer Geste zu verstehen, sich zurückzuhalten.
    »Auf einmal bist du aber sehr auf Profit aus«, sagte Vali. »Hat dich dieser Händler angesteckt?«
    Der Berserker spuckte aus. »Es geht mir nicht um den Profit«, widersprach er. »Solange ich essen und im Trockenen schlafen kann, lege ich keinen Wert auf irgendwelchen Besitz. ›Das Vieh kann sterben, die Nächsten könnten fallen, aber niemals stirbt der Ruhm der großen Tat.‹ Sagt uns das nicht der große Gott Odin? Ich bin berühmt und bekannt dafür, dass ich meine Schwüre halte. Deshalb werde ich deinen Wolfsmann töten, sobald wir trockenes Land erreichen. Er ist ein mächtiger Krieger, und wer ihn tötet, wird über Jahrhunderte gepriesen werden.«
    »Der Wolfsmann interessiert mich nicht.«
    »Was interessiert dich dann? Das Mädchen? Vergiss sie. Haarik hat sie beim Walvolk gegen seinen Sohn eingetauscht. «
    »Was meinst du damit?«
    Bjarki sah ihn an und lachte. »Ich meine damit, dass sie jetzt Domens Braut ist.«
    »Sprich deutlicher.«
    »Die Walmänner benutzen sie für ihre Magie. Aber warum sollte ich dir eigentlich noch mehr verraten? Ich habe geschworen, dass dir nichts zustoßen wird, solange du an Bord bist. Dein Seelenfrieden ist kein Teil der Abmachung.«
    »Wenn du sie findest, bekommst du eine Belohnung«, versprach Vali ihm, obwohl er die Antwort des Berserkers bereits kannte.
    »Wo würde darin der Ruhm liegen?« Bjarki wandte sich ab.
    Vali sah sich von einer seltsamen Gelöstheit ergriffen. Dies waren die ersten brauchbaren Informationen, die er über Adisla bekommen hatte. Allein schon dadurch, dass er es gehört hatte, fühlte er sich ihr viel näher. Als er sich auf dem Schiff umsah, erkannte er einige Gesichter wieder, die meisten waren ihm jedoch unbekannt. Zwei Berserker waren darunter, an diesem heißen Tag mit entblößtem Oberkörper. Die Tätowierungen waren so dick aufgetragen, dass sie beinahe wie ein Pelz wirkten. Einige Krieger mochten vom Groa-Fluss stammen, der zehn Tagesmärsche vom Hordaland entfernt war. Jedenfalls trugen sie die typischen geflochtenen Bärte dieses Stammes. Also setzte Gabelbart gedungene Kämpfer ein. Bereitete er sich auf einen Krieg vor? Oder behielt er einfach nur die eigenen Männer daheim, um sein Land zu verteidigen, während er Söldner aussandte, um alte Rechnungen zu begleichen?
    Wie Vali sehen konnte, waren die Flussmänner nicht glücklich. Bragi und Feileg hatten ihre Freunde getötet, und nur die Furcht vor Bodvar Bjarki hielt sie davon ab, Rache zu üben. Sie starrten finster drein und murmelten halblaute Drohungen, hielten sich aber zurück. Bragi ließ sich davon nicht beeindrucken und erwiderte mit einem kleinen Lächeln ihre Blicke. Er war bereit, es jederzeit mit ihnen aufzunehmen, falls sie ihr Glück versuchen wollten.
    Vali ging nach hinten und setzte sich zu ihm.
    »Nun?«
    »Ich weiß nicht. Es scheint so, als wären wir für den Augenblick sicher.«
    »Ich wollte wissen, wie es dir geht«, sagte Vali. »Er hat dir ja einen gehörigen Schlag versetzt.«
    »Ich habe zwei Zähne verloren«, meinte Bragi, »aber ich habe schon Schlimmeres erlebt.« Er hob die Stimme. »Andererseits bin ich daran gewöhnt, gegen starke Männer zu kämpfen, und nicht gegen so dürre Gestalten.«
    Vali hatte fast den Eindruck, dass Bodvar Bjarki darüber lachte, als er ein Seil losband.
    Dann kam Vali auf die wichtigste Frage zu sprechen. »Was meinst du, was können wir tun?«
    Bragi zuckte mit den Achseln. »Zu zweit können wir das Schiff nicht segeln. Wenn sie uns nicht vorher töten, würde ich sagen, wir bleiben erst einmal bei ihnen. Sobald Land in Sicht ist, greifen wir an.«
    »Ich habe keine Waffe.«
    »Tyr, der Gott des Krieges, wird dir beizeiten eine Klinge

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