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Wolfskuss - Handeland, L: Wolfskuss

Wolfskuss - Handeland, L: Wolfskuss

Titel: Wolfskuss - Handeland, L: Wolfskuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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dafür wiedersehen?“ Ich war mir nicht ganz sicher, was dafür war. Ein Kuss? Petting? Ein vereitelter Fick auf dem Balkon?
    „Ja. Hast du damit ein Problem?“
    Im Moment hatte ich mit überhaupt nichts ein Problem, aber das würde sich ändern. So war ich nun mal veranlagt. Ich schüttelte den Kopf, unfähig, irgendetwas in Worte zu fassen.
    „Gut. Ich muss jetzt los.“
    Er gab mich frei, dann steuerte er die Wohnungstür an. Ich musste noch immer benommen gewesen sein, denn sonst hätte ich irgendeinen schlauen Spruch über einen Sprung vom Balkon abgelassen. Aber stattdessen folgte ich ihm wie ein Schoßhündchen, und als er dann das Totem in meine Hand legte und meine Finger darum schloss, hielt ich es einfach nur fest und sah zu, wie er ging.
    Mir war nicht einmal in den Sinn gekommen, ihn zu fragen, was er über die Markierungen herausgefunden hatte.

11
    Ich hätte anschließend sofort zu meinem Grundstück fahren und meinen verräterischen Körper in den eisigen Weiher tauchen sollen. Zur Hölle mit den Wölfen. Obwohl ic h – peinlicherweis e – befriedigt war, fühlte ich mich noch immer leer, schien sogar Schmerzen zu haben. Ich kannte den Grund. Ich war zwar gekommen, und es war großartig gewesen, trotzdem hatte ich nicht bekommen, was ich wollte.
    Cadotte .
    Junge, war ich in Schwierigkeiten.
    Wenn ich bis zur völligen Taubheit geschwommen wäre, hät­te ich mich vielleicht nicht die ganze Nacht so verstört gefühlt. Aller­dings bezweifelte ich, dass irgendwas seinen Geschmack von meinem Mund oder sein Bild aus meinem Kopf hätte vertreiben können.
    AberauchmeinstundenlangesHerumtigernlöstefolgendesRätselnicht:warumich?GanzsicherwarCadottenichtvonmeinemCharmeodermeinemAussehengeblendetgewesen.Ich war weder vermögend noch geistreich oder sexy. Was hatte er vor?
    Diese Fragen tobten durch meinen Kopf, während in meinem Magen die Beschämung tobte. Ich hatte einen schrecklich intimen Moment mit einem Fremden geteilt. Wie sollte ich Cadotte je wieder in die Augen schauen?
    Ich war mir nicht sicher, ob ich es konnte, aber mir blieb nichts anderes übrig. Er hatte mir nicht ein Fitzelchen der Informationen gegeben, um die ich ihn gebeten hatte.
    Die Erinnerung an mein Stöhnen und meine kreisenden Bewegungen verfolgten mich den ganzen Weg zur Arbeit, was zur Folge hatte, dass meine Laune es mit der von Zee aufnehmen konnte.
    Als ich die Einsatzzentrale betrat, klingelten die Telefone wie die Kirchenglocken an Weihnachten. Zum Glück beherrschte Zee das Disponieren der eingehenden Anrufe besser als jeder, den ich sonst kannte. Sie hielt einen in der Warteschleife, leitete einen zweiten an die Feuerwehr und einen dritten an die Klinik weiter, während sie den vierten selbst entgegennahm.
    Ich hätte nie einen guten Dispatcher abgegeben. In Krisensituationen verstand ich mich besser auf Aktion als auf Reaktion.
    „Zwei Adam Vier, hörst du mich?“
    „Hier Zwei Adam Vier, ich höre dich, und ich habe jetzt Feier­abend.“
    „Das glaubst auch nur du“, murmelte Zee, allerdings zur Abwechslung mal nicht ins Funkgerät. Sie sah mich an. „Henry war heute schon bei drei Schlägereien. Er wird begeistert sein.“
    Wie jeder auf dem Revier wusste, hasste Henr y – einer unserer Beamten der zweiten Schich t – Überstunden. Er hatte eine junge Frau un d – noc h – keine Kinder, wenn auch nicht aus Mangel an Versuchen.
    „Das kannst du vergessen“, fuhr Zee fort. „Im Sportsman gibt’s eine Prügelei.“
    „Noch eine? Was trinken die Leute bloß? Okay, ich fahr auf dem schnellsten Weg hin.“
    „Diese ganze verdammte Stadt ist wie vom wilden Affen gebissen“, brummte Zee. „Man sollte meinen, dass tollwütige Wölfe und eine Schießerei an der Schule die Einwohner dazu bringen würden, daheim zu bleiben und sich ruhig zu verhalten. Statt­dessen sind sie draußen, um zu saufen und sich zu prügeln.“
    Sie nahm jetzt den Anruf in der Warteschleife an. „Ja, sie ist inzwischen hier.“ Zee lauschte. „Ich werd’s ihr ausrichten.“
    Nachdem sie aufgelegt hatte, zündete sie sich am Stummel der letzten Zigarette eine neue an, inhalierte tief und ließ mit einem zufriedenen Seufzer den Rauch durch ihre Nase entweichen. Zee liebte ihre Zigaretten fast so sehr wie mich. Oder vielleicht war es umgekehrt.
    „Wer ist hier?“, fragte ich, als sie einfach weiterrauchte, ohne mich zu beachten.
    „Wer zur Hölle könnte es wohl sein? Siehst du hier sonst noch jemanden?“
    Da ich an Zees

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