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Wolfskuss - Handeland, L: Wolfskuss

Wolfskuss - Handeland, L: Wolfskuss

Titel: Wolfskuss - Handeland, L: Wolfskuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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Spalte neben meiner hingekritzelten Auflistung der Spuren im Fall Karen Larson zu sehen.
    Nicht nur, dass da kein Name war; da war auch kein Gekritzel; verdammt, da war noch nicht mal eine Seite.
    Ich schlug das Buch so weit wie möglich auf. Ich sah keine Papierfetzen. Entweder war jemand sehr gut im Herausreißen von Seiten aus Büchern, oder ich hatte einen an der Waffel und überhaupt keinen Eintrag gemacht.
    Ich musste mich an die erste Option halten, auch wenn sie keinen Sinn ergab. Wer könnte Interesse an einer Tüte voll Glas und Plastik haben?
    Es sei den n …
    Ich klopfte auf meine Hosentasche, spürte die harte Kontur des Totems an meinem Oberschenkel. Hatte der Täter am Ende nach etwas ganz anderem gesucht?
    Cadotte hatte gesagt, dass derjenige, dem das Totem gehörte, es würde zurückhaben wollen. Aber warum nicht einfach danach fragen? Außer der Besitzer hatte guten Grund, sich nicht als solcher zu erkennen zu geben. Und falls es nicht der Besitzer selbst war, wer könnte sich sonst noch für das Totem interessieren?
    Ich war verwirrter als je zuvor. Ich konnte nicht beweisen, dass ich die Beweismittel hierhergebracht hatte. Konnte nicht beweisen, dass sie verschwunden waren. Clyde würde mir den Kopf abreißen, wenn er es herausfand.
    Er war jetzt schon sauer auf mich, weil ich Cadotte das Totem überlassen hatte. Tatsächlich aber war es Glück, dass ich das getan hatte, sonst hätten wir auch das verloren.
    Eins wusste ich ganz bestimmt: Ich würde das Totem nicht hierlassen, nur damit es genau wie alles andere verschwand. Für den Moment war es dort, wo es war, in Sicherheit.

12
    Ich öffnete die Tür der Asservatenkammer und stieß einen unterdrückten Schrei aus. Mandenauer stand auf der Schwelle, den Arm erhoben, um anzuklopfen.
    „Ah, Officer, guten Abend.“
    Sein guten klang wie guuhten , und er sprach das Wort Abend so gedehnt wie in einer schlechten Dracula-Imitation. Ich hätte gelacht, wenn ich den Tränen nicht so nahe gewesen wäre.
    Ich trat auf den Flur und knallte die Tür hinter mir zu. Es wa­ren in den letzten vierundzwanzig Stunden schon zu viele Menschen in der Asservatenkammer gewesen.
    „Was tun Sie hier? Dieser Bereich ist für Zivilisten verboten.“
    „Ich bin kein Zivilist. Der Sheriff hat mir eine zeitlich befristete Zugangsberechtigung erteilt.“
    „Sie haben einen Schlüssel?“
    „Selbstverständlich.“
    „Haben Sie diesen Raum betreten?“
    Er sah zur Tür und ließ den Blick über das Wort Asservatenkammer wandern, dann schüttelte er den Kopf. „Ich hatte keinen Grund dazu.“
    Ich glaubte ihm nicht. Das schien langsam chronisch zu werden.
    „Weshalb wollten Sie mich sehen?“
    „Haben Sie Ihr Gewehr parat?“
    „Mein Gewehr? Weshalb, zur Hölle?“
    „Heute Nacht gehen wir auf die Jagd.“
    Ich war gerade auf dem Weg zu Zee gewesen, um mir sagen zu lassen, was ich zu tun hätte, aber jetzt blieb ich stehen und drehte mich sehr langsam um. „Man hat mich Ihnen zugeteilt?“
    „Ja.“
    „Warum?ArbeitenTypenwieSienormalerweisenichtallein?“
    Seine Lippen zuckten. „Ich bin kein Cowboy.“
    Ich musterte ihn vom Kop f – weißblondes Haar, das jetzt eine schwarze Kappe bedeckt e – über seinen Tarnanzug bis zu den Spitzen seiner schwarzen Militärstiefel. „Wirklich nicht?“
    Er ignorierte mich. Der Mann lernte langsam dazu.
    „Holen Sie sich ein Gewehr und folgen Sie mir.“
    „Sollten Sie nicht eher mir folgen? Ich kenne mich in diesen Wäldern aus.“
    „Aber ich kenne mich mit Wölfen aus. Besonders mit Wölfen wie diesen. Ich werde Ihnen Dinge beibringen, von denen Sie nie vermutet hätten, sie zu lernen.“
    In seiner Bemerkung schwang etwas Kryptisches mit, aber meine Gedanken drehten sich immer noch um Sex und das Rät­sel des verschwundenen Plastikbeutels.
    „Ist Clyde damit einverstanden?“, fragte ich.
    „Es war seine Idee.“
    Ich runzelte die Stirn. Warum hatte Clyde mich nicht eingeweiht?
    Ich ging über den hinteren Korridor zur Waffenkammer, und Mandenauer folgte mir. Das Gewehr, das man mir für taktische Situationen übergeben hatte, war noch nie aus seinem Kasten herausgekommen. Es gab in Miniwa nicht oft taktische Situationen. Bis vor Kurzem jedenfalls.
    Für Distanzschüsse bevorzugte ich mein eigenes Gewehr, aber da niemand daran gedacht hatte, mich darüber aufzuklären, dass mein Status von Drei Adam Eins zu Mandenauers Assistentin gewechselt hatte, war mein Gewehr zu Hause im Waffentresor.
    „Was ist so

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