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Wolfskuss - Handeland, L: Wolfskuss

Wolfskuss - Handeland, L: Wolfskuss

Titel: Wolfskuss - Handeland, L: Wolfskuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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mich wieder an die Arbeit machen.“
    Er stand auf. „Ich auch.“
    „Wohin wollen Sie?“
    Das ganze Gerede über Monster und Nazis hatte mich verunsichert. Ich hatte in meinem Leben schon genug gesehen, um zu wissen, dass es fast unmöglich war, das Böse auszurotten, und plötzlich wollte ich Mandenauer nicht aus den Augen lassen.
    „Ich muss zu meinem Bungalow zurückfahren und mich bei meinen Leuten melden.“
    „Ihren Leuten?“
    „Den anderen Jäger-Suchern . Sie sind über die ganze Welt verstreut. Ich bin ihr Anführer, denn ich habe das Ganze ins Leben gerufen. Wir halten über das herrliche Internet Kontakt.“ Er schüttelte den Kopf. „Was für eine Erfindung.“
    „Für wen arbeiten Sie?“, fragte ich noch mal.
    „Für die Bundesregierung, die Sie so verehren.“
    „Die der Vereinigten Staaten?“ Meine Stimme quiekte.
    Er lächelte. „Welche könnte es denn sonst noch geben?“
    Ich schüttelte den Kopf. „Ich habe noch nie von einer Verbin­dung zwischen der Regierung und einer Spezialeinheit wie Ihrer gehört.“
    Mandenauer hob eine Braue, erwiderte jedoch nichts.
    Tja, du Dummerchen. Es ist ja auch eine geheime Spezialeinheit. Aber eine Monster jagende Sondereinsatztruppe und eine von den Nazis geschaffene Werwolf-Armee? Also bitte.
    „Sie sagten, Clyde wüsste nicht, wer Sie wirklich sind.“
    „Das DNR hat einen Jäger geschickt, und das ist es, was ich bin. Wir halten überall Kontakt zu den Jagdbehörden. Auf diese Weise werden wir informiert, falls irgendwelche außergewöhnlichen Situationen auftreten, welche wir anschließend unter­suchen und nach Möglichkeit klären.“
    „Abe r … “
    Mandenauer hob eine Hand. „Genug für einen Tag, Jessie. Sie wissen jetzt das Wichtigste. Passen Sie auf sich auf. Wir reden mor­gen weiter.“ Er begab sich zur Tür.
    „Warten Sie.“
    Er hatte mir gesagt, was ich wissen musste, um mich zu schützen. Das Mindeste, was ich tun konnte, war, den Gefallen zu erwidern. Obwohl Cadotte mich gebeten hatte, seine Entdeckung für mich zu behalten, war das nach allem, was ich heute gesehen und gehört hatte, keine Option mehr.
    Schnell informierte ich Mandenauer über Cadottes Theorie bezüglich der Matchi-auwishuk.
    „Die Bösen Geister“, murmelte er. „Und ein Wolfsgott. Er könn­te recht haben.“
    „Aber wie passen eine uralte Ojibwa-Legende und ein Nazi-Experiment zusammen?“
    „Ich bin mir nicht sicher. Ich werde ein paar meiner Leute darauf ansetzen. In der Zwischenzeit behalten Sie den Professor im Auge.“
    Ich glaubte nicht, dass ich damit irgendein Problem haben würde.
    Mandenauer öffnete die Tür, dann hielt er inne. „Aber seien Sie auf der Hut“, sagte er leise. „Vertrauen Sie ihm nicht zu sehr.“
    „Warum?“
    „Ich habe im Laufe der Jahre die Entdeckung gemacht, dass derjenige, der am meisten über ein Geheimnis weiß, oft auch der ist, der hinter dem Geheimnis steckt.“
    „Sie denken, Cadotte ist ein Werwolf?“
    „Er könnte einer sein.“
    „Warum sollte er mir von ihnen erzählen, wenn er selbst einer ist?“
    „Um Ihr Vertrauen zu gewinnen. Und Sie dürfen niemandem trauen, Jessie. Es ist der einzige Weg, am Leben zu bleiben.“
    „Und warum vertrauen Sie mir?“
    Er bewegte das Gewehr in meine Richtung. „Ich könnte jeder­zeit mit einer Silberkugel auf Sie schießen und sehen, ob Sie sterben.“
    „Danke, ich verzichte.“
    Er lächelte und ging. Ich war mir gar nicht so sicher, ob er nur gescherzt hatte.
    Ich klopfte auf meine Hosentasche, in der ich Tinas Schlüssel verstaut hatte. Ich würde zu ihrer Wohnung fahren und mich um den Fall kümmern, bevor er erneut meinem Gedächtnis entschlüpfen konnte. Ich hatte allmählich ein ziemlich mulmiges­ Gefühl, was Tina betraf. Anstatt mein Gewehr im Safe zu deponieren, nahm ich es mit ins Auto. Obwohl es schon nach Mitternacht war, klopfte ich an Tinas Tür. Ich hoffte, dass sie sie öffnen würde, stinksauer, weil ich sie geweckt hatte. Aber leider Fehlanzeige.
    Vielleicht hatte sie einen sehr tiefen Schlaf, und ich würde sie im Bett überraschen. Oder vielleicht war sie eine sehr konzentrierte Liebhaberin, und ich würde sie zu zweit im Bett überraschen. Aber wenigstens wäre sie dann am Leben und nicht mehr auf meiner Vermisstenliste.
    Ich zog ihre Schlüssel aus der Tasche. Etwas fiel klirrend zu Boden. Ich bückte mich und hob den einzelnen Schlüssel auf, den ich neben Mandenauers Scheiterhaufen gefunden hatte. Ich hielt ihn in der linken

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