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Wolfsliebe - Tochter der Wildnis

Wolfsliebe - Tochter der Wildnis

Titel: Wolfsliebe - Tochter der Wildnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasmine Braun
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Gegenwart nicht ganz verloren. Sie würde sich um dieses Mädchen kümmern, als wäre es ihre eigene Tochter.
    »Das hätte Mikû sicher von mir erwartet!« , dachte sie bei sich.
    »Wie fühlst du dich?«, fragte sie Tikia und führte sie zum Küchentisch, der bereits reichlich gedeckt war.
    »Gut, danke!«, antwortete Tikia und gab ihr einen Kuss auf die Wange.
    Glücklich setzte sie sich neben Kenzô an den Tisch und lächelte ihn schüchtern an. Irgendetwas hatte sich zwischenihnen verändert, und Tikia wurde den Gedanken nicht los, dass es Liebe war, die sie beide verändert hatte. » Aber was ist Liebe?«, fragte sie sich ununterbrochen.
    »Guten Morgen, Prinzessin!«, grüßte Kenzô liebevoll und gab ihr einen Teller.
    »Guten Morgen!«, grüßte Tikia lächelnd zurück, nahm den Teller entgegen und belud ihn reichlich.
    »Du hast ja ganz schön viel vor!«, bemerkte Kenzô mit einem flüchtigen Blick auf Tikias Portion. »Pass bloß auf, dass du heute Abend noch in dein Ballkleid passt!«, sagte er nebenbei und lächelte verschmitzt.
    »Ballkleid?«, fragte Tikia ihn neugierig.
    »Ja! Das rote Kleid, mit dem du abgehauen bist! Wir beide gehen heute Abend zu dem Tanzball, von dem Shila dir erzählt hat! Ich war mir erst nicht sicher, ob wir gehen sollten, weil du noch nicht ganz fit bist, aber ich denke, das wird dir ganz guttun.«
    »Aber ich kenne eure Tänze doch gar nicht!«, erwiderte Tikia verwirrt. »Außerdem ist es so schrecklich laut und beängstigend draußen«, gab sie kleinlaut zu.
    Kenzô schmunzelte. Es gefiel ihm, dass sie Angst vor solch simplen Sachen hatte, denn vor diesen konnte er sie »heldenhaft« beschützen. »Keine Sorge!«, sagte er zärtlich. »Abends sind die Straßen wie leer gefegt. Und die Tänze bring ich dir bei!«
    Nach dem Essen nahm Kenzô Tikia kurzerhand bei der Hand und führte sie in sein Zimmer. Fasziniert betrachtete Tikia die Bilder an den Wänden. Kenzô machte Musik an und schlang seinen Arm um Tikias Taille. Wie von selbst tanzte Tikia, von Kenzô geführt, in der richtigen Schrittfolge. Als das Lied endete, sah Kenzô sie zufrieden lächelnd an und meinte: »Siehst du? Ist ganz einfach!«
    Glücklich ließ er sich auf sein Bett plumpsen und forderte Tikia auf, es ihm gleichzutun. Zögernd setzte Tikia sich zu ihm.
    »Er hat wunderschöne grüne Augen!« , dachte Tikia verträumt. »Die schwarzen Haare stehen ihm auch recht gut! Alles in allem sieht er echt toll aus!«, schmunzelte sie.
    »Was?«, fragte Kenzô und zog eine Augenbraue hoch.
    Tikia wollte antworten, doch sie wurde von Shila unterbrochen, die an die Tür klopfte und eintrat. »Komm, Tikia! Ich kleide dich ein für den Ball heute Abend!« Lächelnd sah Shila Tikia an.
    »Aber Mutter! Es ist erst früher Nachmittag! Der Ball ist doch erst um halb acht!«
    Shila schüttelte missbilligend den Kopf. »Eben! Das sind nur noch drei Stunden, bevor ihr aufbrecht. Tikia muss noch baden, und das Zurechtmachen dauert auch eine Weile!«, sagte sie in einem Tonfall, der keinen Widerspruch duldete.
    Tikia erhob sich und ließ Kenzô alleine in seinem Zimmer zurück.
    Shila hatte Tikia bereits das Badewasser einlaufen lassen und half ihr nun beim Entkleiden.
    »Ich habe heute Morgen schon geduscht, und ausziehen kann ich mich selbst, Shila!«, begehrte Tikia verlegen auf.
    »Ja, aber zwischen Duschen und Baden liegen Welten! Wirst schon sehen, ein ausführliches Bad wird dir guttun.«
    Widerwillig stieg Tikia in die Wanne und ließ sich von Shila die Haare waschen, denn obwohl Tikia mehrere Male erwähnt hatte, dass sie das alleine könne, hatte Shila darauf bestanden, die Pflege von Tikias Haaren zu übernehmen.
    Kenzô stand lachend vor der geschlossenen Badezimmertür und hörte Tikias erfolglosen Bemühungen, Shila abzuschütteln, zu. »Tut mir leid, Kleines, aber wenn sich meine Mutter was in den Kopf gesetzt hat, kann sie nichts in der Welt von ihrem Vorhaben abbringen«, dachte Kenzô.
    Als es Abend wurde, saß Kenzô gelangweilt am Küchentisch und ließ die Uhr nicht aus den Augen. Er wartete nun schon seit einer geschlagenen Stunde auf das Erscheinen der beiden Frauen. Mindestens fünfzehn Mal hatte er nun schon zu hören bekommen, dass Tikia bald so weit sei.
    Koon gesellte sich winselnd zu ihm, und Kenzô strich ihm sanft über den zottigen Pelz. »Frauen sind einfach unmöglich!«, beschwerte er sich beim Wolf. »Immer sagen sie einem, dass sie zu gegebener Zeit fertig seien, und schlussendlich muss

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