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Wolfsliebe - Tochter der Wildnis

Wolfsliebe - Tochter der Wildnis

Titel: Wolfsliebe - Tochter der Wildnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasmine Braun
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absichtlich auf einen Ast, und das Geräusch berstenden Holzes klang dumpf in der nächtlichen Stille.
    »Was war das?«, fragte der Dicke.
    »Was weiß ich?«, schnauzte der Bärtige ihn an. »Sieh doch nach!«
    Der Dicke erhob sich und trat zögernd vor den Schuppen. Als er nichts entdecken konnte, drehte er sich wieder zum Schuppen hin. »Ich kann nichts sehen«, rief er dem Bärtigen verwirrt zu.
    »Pflanz dich wieder auf deinen Stuhl, und sei still!«, fuhr der Letztgenannte ihn an.
    Gehorsam wollte der Dicke wieder in den Schuppen treten, doch Tikia schnellte wie eine Schlange aus ihrem Versteck hervor und schlug ihn mit ihrem Jagdgewehr nieder.
    Bewusstlos sackte der dicke Körper zusammen und gab dem Bärtigen freie Sicht auf Tikia. Erschrocken wollte er nach seiner Flinte greifen, doch Tikia war schneller und ihre Kugel streifte seine rechte Hand.
    Schmerzerfüllt schrie der Bärtige auf und presste seine linke Hand auf die verletzte Rechte. »Du elendes …«, keuchte er.
    Tikia ging gelassen auf ihn zu, das Jagdgewehr war auf den Kopf des Bärtigen gerichtet. Wütend blickte er in Tikias entschlossene, kalte Augen.
    »Eine Bewegung, und ich knall dich ab«, zischte Tikia und näherte sich dem Käfig, in dem Koon winselnd kauerte. Sie versetzte dem verrosteten Schloss einen heftigen Tritt, und die Käfigtür schwang auf. Koon trat freudig auf Tikia zu und jaulte leise. »Ich glaube, der gehört zu mir«, sagte Tikia und verließ mit Koon an ihrer Seite den Schuppen. »Ach, und bevor ich es vergesse …«, sagte sie in Richtung des Bärtigen. Dann senkte sie ihr Gewehr etwas und feuerte einen Schuss ab. Der Bärtige krümmte sich vor Schmerzen und hielt sichmit seiner unverletzten linken Hand das rechte Bein. »Nicht, dass du noch auf dumme Gedanken kommst und uns verfolgen willst«, sagte sie kalt und verließ den Schuppen.

KAPITEL 33
Abschiedsschmerz
    Seelenruhig ging sie zusammen mit Koon zu Kenzô hin und lächelte ihn breit an.
    »Hast du sie erschossen?«, fragte Kenzô besorgt.
    »Nein! Den einen habe ich bloß niedergeschlagen, und der andere hat nun Probleme mit einer Hand und einem Bein, damit er nicht auf dumme Gedanken kommt! Nichts weiter! Er wird höchstens zwei hässliche Narben zurückbehalten, die ihn ewig an mich erinnern werden.«
    »Sie ist eiskalt!«, dachte Kenzô erschaudernd.
    Seite an Seite gingen sie zurück. Allmählich kamen sie der Stadt näher.
    »Du bekommst mächtigen Ärger! Du kannst nicht einfach irgendwelche Schurken anschießen! Der Bürgermeister wird toben. Er hasst Selbstjustiz«, herrschte Kenzô sie wütend an.
    Tikia schaute misstrauisch nach hinten. »Dieser Bürgermeister ist auch Arzt?«, fragte sie Kenzô gelassen.
    »Ja! Er konnte sich nicht entscheiden, was er machen sollte, also hat er sich kurzerhand für beides entschieden!«, antwortete Kenzô genervt. »Warum fragst du?«
    »Nun«, sagte Tikia leise, »dann kann er sich auch gleich um die beiden Schurken kümmern!«
    »Das wird bis morgen warten müssen! Er schläft sicher schon«, murrte Kenzô.
    »Da wäre ich mir nicht so sicher …« , dachte Tikia und warf einen flüchtigen Blick über die Schulter. Sie hatte ihren Verfolger längst bemerkt und erkannt. Auch Koon war der dunkel gekleidete Mann nicht entgangen, doch da sein Frauchen nicht beunruhigt zu sein schien, verhielt auch er sich ruhig.
    Er wusste, dass sie ihn erkannt hatten, und es schien ihn nicht im Geringsten zu stören.
    »Du weißt also, was ich vorhabe …« , dachte Tikia ruhig.
    »Der Bürgermeister wird morgen so was von ausrasten! Er mag solche Übergriffe überhaupt nicht! Du wirst dich vor ihm verantworten müssen!«
    Tikia sah Kenzô traurig an und blieb stehen.
    Kenzô drehte sich fragend um. »Was ist?«
    »Ich werde morgen nicht mehr da sein, Kenzô … Ich gehe nach Hause! In die Berge! Der Bürgermeister und Serana hatten recht! Ich werde mich nie an das Leben hier gewöhnen können! Ich gehöre nicht hierher, sondern in die Berge.«
    Kenzô sah sie verwirrt an.
    »Es tut mir leid …«, flüsterte Tikia und blickte betroffen zu Boden. »Grüße Shila von mir! Sag ihr, dass ich die gemeinsame Zeit mit ihr sehr genossen habe und dass ich sie sehr lieb gewonnen habe. Aber meine Heimat ist nun einmal nicht hier! Ich kann und werde mich hier niemals wohlfühlen! Bitte, sag ihr das!«
    Kenzô lächelte sie matt an. »Das kannst du ihr selbst sagen, Tikia! Sie hat eh schon mit so was gerechnet, als das mit Koon passierte. Wir

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