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Wolfsmagie (German Edition)

Wolfsmagie (German Edition)

Titel: Wolfsmagie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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Menschentraube.
    »Haltet sie zurück!«, brüllte Alan Mac den nach ihm eintreffenden Beamten zu. »Dies ist ein Tatort!«
    Er bedachte Kris mit einem schnellen, nicht zu entschlüsselnden Blick, bevor er sich neben das tote Mädchen kniete und nach einem Puls fühlte. Dann senkte er resigniert seufzend das Haupt.
    »Waren Sie im Dienst, als die andere Leiche entdeckt wurde?«, fragte Kris ihn.
    Alan Macs Kopf ruckte so abrupt nach oben, dass er sich dabei offensichtlich den Hals verriss, denn er massierte ihn mit einer Hand. Er rappelte sich auf die Füße. »Woher wissen Sie von der anderen?«
    »Ich … äh … na ja.« Wie sollte Kris ihm erklären, dass sie ihr Wissen von einem greisen Deutschen hatte, der schneller als eine Stephen-King-Romanfigur wieder im Nebel verschwunden war?
    Alan Mac senkte die Stimme. »Diese Information wurde nicht öffentlich gemacht.«
    Oh-oh .
    Es blieb ihr erspart zu antworten, da in diesem Moment eine ganze Ladung Polizisten und Techniker eintrafen, die den Tatort abzuriegeln begannen und Kris hinter die Absperrung schoben. Alan Mac wurde davon abgelenkt, allerdings deutete er mit einem langen Finger auf Kris und sagte: »Dass Sie sich nur ja nicht verkrümeln, hören Sie?«
    »Ich höre«, murmelte sie.
    Ihr Blick flog über die Menge, als sie nach dem Mann Ausschau hielt, den sie auf Urquhart Castle geküsst hatte, aber er war nirgends zu sehen. Fast hätte sie Alan Mac gefragt, wo er abgeblieben war, aber sie wusste, was ihr das einbrächte, nämlich wiederkehrende Kopfschmerzen, wenn er von Neuem darauf beharrte, dass der Mann nicht existierte. Nur dass der Polizeichef in dem Fall überhaupt nicht hier wäre.
    In Kris’ Kopf drehte sich alles. Dieses Dorf setzte ihr allmählich zu.
    Und jetzt hatte sie auch noch einen Umschlag voll Bargeld von einem Mann, der sich – » puff « – in Luft aufgelöst hatte, nachdem er sie mit dem Auftrag betraut hatte, Informationen über ein Monster zu sammeln. Wahlweise über einen Serienmörder.
    »Beides ist eins wie das andere.« Es war ein Spruch ihres Bruders, der sie immer verwirrt hatte. Bis jetzt.
    Menschen kamen und gingen. In den Staaten hätte sie einen Leichenbeschauer oder Gerichtsmediziner, Spurenermittler, Forensikexperten – immerhin guckte sie regelmäßig SVU – identifiziert, aber hier hatte sie keine Ahnung vom Prozedere oder den angemessenen Bezeichnungen für die involvierten Akteure.
    Endlich löste Alan Mac sich von den anderen, kam zu ihr, nahm ihren Arm und führte sie ein Stück von dem Trubel weg.
    Der Nebel waberte noch immer über dem Loch Ness und verbarg das gegenüberliegende Ufer, aber die Polizeilichter illuminierten den Strand vor ihnen, als wäre dies die festliche Eröffnung eines Gebrauchtwagenhandels.
    Der Polizeichef zog einen kleinen Notizblock aus seiner Jacke und hielt seinen Bleistift über ein blütenweißes, leeres Blatt. »Was ist passiert?«
    »Ich war auf dem Heimweg vom Pub …«
    »Welches?«
    »Das MacLeod’s.«
    Alan hob den Blick. »Das haben Sie also schon entdeckt.«
    »Dougal hat mich eingeladen.«
    Er runzelte die Stirn. »Dougal Scott?«
    »Gibt es mehr als einen Dougal?«
    »Hier in der Gegend? Allerdings. Also, Sie hatten ein Rendezvous mit Dougal …«
    »Nein«, fiel Kris ihm ins Wort. »Wir haben uns nur getroffen, um uns zu unterhalten, und zwar über den …« Sie gestikulierte zu dem nicht sichtbaren Loch Ness.
    »Ah.« Alan nickte. »Da kennt er sich gut aus. Und dann hat er Sie ganz allein heimgehen lassen?«
    »Lassen?« Kris sträubten sich die Nackenhaare. »Ich bin kein Kind.«
    »Mmm.« Alans Brummen brachte sie nur umso mehr auf. Doch bevor sie angemessen reagieren konnte, fragte er: »Und was hat Sie dann runter an den See geführt?«
    »Ich …« Sie guckte in die Richtung und zögerte.
    »Haben Sie etwas gesehen?« Kris nickte widerstrebend. »Was war es?«
    »Ein Baumstamm«, antwortete sie mit fester Stimme.
    »Mmm«, machte er wieder und klang dabei sehr schottisch und sehr männlich. »Und dann?«
    »Bin ich gestolpert …« Sie gestikulierte vage zu dem toten Mädchen, das sie wegen der vielen Menschen nicht länger sehen konnte.
    »Haben Sie sie angefasst?«
    »Ich bin auf sie draufgefallen.« Kris erschauderte bei der Erinnerung. »Und ja, ich habe sie angefasst, um mich zu vergewissern, ob sie tot ist.«
    »In Ordnung. Wie viel Zeit verging, ehe der Junge aufkreuzte und Sie ihn ins Dorf schickten?«
    »Ich würde ihn nicht gerade als Jungen

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