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Wolfsmagie (German Edition)

Wolfsmagie (German Edition)

Titel: Wolfsmagie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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bezeichnen. Er ist vermutlich älter als Sie.«
    »Der Bub, der mich verständigt hat, war höchstens fünfzehn.«
    »Nein, es war …« Sie brach ab. Das hatte sie nun davon, nicht darauf bestanden zu haben, dass er ihr seinen Namen verriet. Jetzt konnte sie keinen angeben. »… derselbe Mann, dem ich auf Urquhart Castle begegnet bin.«
    »Das Phantom?«
    »Er ist kein Phantom«, fauchte Kris. »Ich habe ihn heute Abend im MacLeod’s gesehen.«
    »Außer Ihnen noch jemand?«
    Sie funkelte ihn an. »Ich habe hier, direkt neben der Leiche, mit ihm geredet, und …« Ja! »Er hat sie auch berührt«, setzte sie triumphierend hinzu. »Folglich müsste es Fingerabdrücke geben.«
    »Mmm«, murmelte Alan wieder. Wenn er das noch öfter täte, würde sie ihm eine knallen. »Es ist schwierig, Fingerabdrücke an einem Hals zu sichern.«
    »Blödsinn.«
    Alan Macs Lippen kräuselten sich zu einem Lächeln. »Also sind Sie zum See gegangen, weil Sie …« Sein Schmunzeln wurde breiter. »… einen Baumstamm gesehen haben. Anschließend sind Sie über die Leiche gestolpert, der Junge kam vorbei …«
    »Der Mann«, korrigierte Kris ihn. »Der Mann von der Burg kam vorbei, und er versprach, die Polizei zu alarmieren.«
    »Sonst noch etwas?«
    Kris überlegte. Sollte sie Alan Mac von Mandenauer erzählen oder besser nicht?
    Ihr Zögern reichte ihm als Antwort.
    »Sie sollten es lieber ausspucken, Miss. Bei einer polizeilichen Ermittlung Informationen zurückzuhalten ist eine ernste Sache.«
    Warum hatte sie auch nur daran gedacht zu lügen? Die Wahrheit war ihr Handwerkszeug. Die Wahrheit aufzudecken war das Einzige, worin sie immer gut gewesen war.
    »Da war dieser alte Mann. Er sagte mir, dass dies bereits die zweite Leiche sei.«
    Alan riss die Augen auf. »Groß? Dünn? Weiße Haare, blaue Augen?« Kris nickte, woraufhin er seufzte. »Ein Deutscher?«
    »Sie kennen ihn?« Kris sah bildlich vor sich, wie Edward Mandenauer regelmäßig aus der örtlichen Klapsmühle türmte. Sollte das der Fall sein, mussten sie dringend etwas wegen seines Waffenarsenals unternehmen.
    »Er ist ein amerikanischer Agent. Mischt bei irgendeinem Sondereinsatzkommando mit. Obwohl ich nie herausgefunden habe, worum es dabei geht.«
    Kris hob überrascht die Brauen. Mandenauer hatte die Wahrheit gesagt.
    »Er ist hin und wieder in der Gegend. Er meldet sich bei uns, da er nie irgendwo ohne eine Schusswaffe hingeht.« Alans Lippen zuckten. »Genauer gesagt fünf Schusswaffen. Allerdings …« Nun wurde sein Mund ernst. »In letzter Zeit hat er sich nicht blicken lassen.«
    »Ich, äh, glaube nicht, dass er vorhatte zu bleiben.«
    »Nein? Hat er das gesagt?«
    Kris nickte, und seltsamerweise schien Alan Mac sich daraufhin zu entspannen.
    Jemand rief seinen Namen. Der Polizeichef hob die Hand, dann wandte er sich wieder Kris zu. »Ist da sonst noch etwas?«
    Obwohl Edward nicht verlangt hatte, dass sie ihr Abkommen geheim hielten, beschloss Kris, es zu tun. Die Leute glaubten, dass sie nach Drumnadrochit gekommen war, um ein Kinderbuch über das Seeungeheuer zu schreiben.
    War das nicht eine bizarre Kombination? Kinder und Ungeheuer? Nun, vielleicht auch nicht. Wer sonst glaubte an sie?
    »Sollte mir noch etwas einfallen, lasse ich es Sie wissen«, versprach Kris.
    Da zumindest das der Wahrheit entsprach, klangen ihre Worte aufrichtig. Alan war zu abgelenkt – sein Blick war an ihr vorbei zu der dichten Baumgruppe geglitten –, darum entging ihm Kris’ Anspannung. In ihren Augen war eine Halbwahrheit noch immer eine Lüge, darum fühlte sie sich unbehaglich.
    »Sie wissen, wo Sie mich finden.« Alan schob sich an Kris vorbei, dann blieb er stehen, als sie noch eine letzte Frage stellte.
    »War es Mord?«
    Seine Miene verriet nichts, trotzdem gewann sie den vagen Eindruck, dass er verärgert war. »Tod durch Ertrinken ist für gewöhnlich auf einen Unfall zurückzuführen.«
    »Es sei denn, es war keiner.«
    »Abwarten und Tee trinken.« Damit stapfte er davon.
    Es gefiel ihr nicht, Informationen vor der Polizei zurückzuhalten. Kris fühlte sich unwohl dabei. Aber wenn sie irgendetwas darüber herausfinden wollte, wer hinter dem Loch-Ness-Schwindel steckte, sollte sie ihre Geheimnisse lieber für sich behalten. Falls sich herumspräche – und in einem Dorf wie diesem würde das passieren –, dass Kris als eine Art Spionin für einen amerikanischen Agenten fungierte, wären die Folgen nicht abzuschätzen.
    Liam beobachtete vom Wald aus, wie Kris

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