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Wolfsmagie (German Edition)

Wolfsmagie (German Edition)

Titel: Wolfsmagie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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sein müssen, doch da sie Kris’ eigene widerspiegelte, konnte sie ihm schlecht einen Vorwurf daraus machen. Abgesehen davon hinderte ihn seine Skepsis nicht daran, die bestinformierte Quelle in Bezug auf schottische Legenden zu sein – zumindest seit Edward abgetaucht war. Dougal schlug Kapital aus der Leichtgläubigkeit der Menschen; es würde ihn nicht stören, wenn Kris ihn aus demselben Beweggrund mit Fragen löcherte.
    »Warum verkaufen Sie sie nicht mir?«, erkundigte sie sich.
    Seine Lippen formten ein Lächeln – er wusste, dass man ihr nichts verkaufen konnte; trotzdem spielte er mit. »Eine der interessantesten Geschichten, auf die ich gestoßen bin, handelt vom Wolfsmenschen – einem schottischen Werwolf.«
    Kris straffte den Oberkörper. Fast alles, was sie über Mandenauer gelesen hatte, hing mit Werwölfen zusammen.
    »Ein von braunem Haar bedeckter menschlicher Körper, dazu der Kopf eines Wolfs.«
    Kris widerstand dem Drang, Igitt! zu rufen, weil sich das von selbst verstand.
    »Wie tötet man ihn?«, fragte sie.
    »Wie man ihn tötet?«, wiederholte Dougal mit verständnisloser Miene. »Wieso? Der Wolfsmensch ist harmlos.«
    »Der Wolfsmensch ist nicht real«, stellte Kris klar. »Doch selbst wenn er das wäre, bezweifle ich, dass ein Werwolf harmlos sein könnte.«
    Dougal zuckte mit den Schultern. »Der Legende zufolge bleiben Wolfsmenschen unter sich. Außer, wenn sie Fische auf den Fenstersimsen der Armen hinterlassen.«
    Ein Robin-Hood-Werwolf? Schon klar .
    »Was haben Sie noch?« Kris wollte von den schottischen Legenden hören, die zu dem Nessie-Mythos geführt haben könnten. Sie hatte entdeckt, dass Schwindler sich oft von regionalen Legenden inspirieren ließen. Vielleicht um die Einheimischen leichter von der Echtheit des Schwindels überzeugen zu können, oder einfach weil sie keine eigene Fantasie besaßen.
    »Der Ceirean . Ein Seeungeheuer von solch gigantischen Ausmaßen, dass es sieben Wale verschlingen konnte.«
    Das hatte Potenzial.
    »Dann der große Mann von Ben MacDhui«, fuhr er fort. »Eine unsichtbare Präsenz, die ein flaues Magengefühl auslöst.«
    Kris warf einen Blick über die Schulter, plötzlich überkommen von einem zunehmend vertrauten, flauen Magengefühl.
    Dougal lachte. »Nicht real, wissen Sie noch? Außerdem treibt der große Mann von Ben MacDhui in den Bergen sein Unwesen, nicht im Wasser.«
    »Und was ist damit?« Kris gestikulierte zu den hochragenden Bergen.
    »Gutes Argument. Eigentlich hatte ich in Betracht gezogen, diese Legende in der Ausstellung unberücksichtigt zu lassen, aber vielleicht werde ich das doch nicht tun. Einer der Hauptbereiche wird den Mythen und Legenden gewidmet sein, die in Wahrheit von Nessie handeln könnten.«
    Bingo! , dachte Kris und lehnte sich näher.
    »Der Kelpie war diesbezüglich schon immer ein Spitzenreiter«, fuhr Dougal fort. »Hier nennt man ihn Each-Uisge , das übernatürliche Wasserpferd. Er verwandelt sich in einen Menschen und geht an Land. Dort lockt er seine ahnungslosen Opfer ins Wasser, wo sie ertrinken.«
    »Nessie ist kein Pferd.« Obwohl es mehrere Berichte über das Ungeheuer gab, in denen ihm eine Mähne nachgesagt wurde.
    »Das Gleiche gilt für Wasserpferde. Sie sind riesig. Mit Schwänzen, die eher einer Schlange als einem Pferdeschweif ähneln, und viel kürzeren Beinen.«
    »Was ist mit dem guivre ?«
    Die Stirn in nachdenkliche Falten gelegt, ließ Dougal sich die Frage durch den Sinn gehen. »Der guivre ist ein französischer Mythos. Eine drachenartige Kreatur, die durch das mittelalterliche Frankreich streifte. Ich habe Zeichnungen gesehen. Sie ähnelt Nessie, bis auf die Flügel und den feurigen Atem.« Auch er setzte sich nun gerade auf. »Sie haben Hörner, was auch von Nessie häufig behauptet wird.«
    »Und die, wie die meisten Experten betonen, den Herbsthörnern eines Rotwilds gleichen.«
    »Aye«, bestätigte Dougal gedankenverloren. »Trotzdem leben sie in Gewässern, und Schottland ist nicht so weit von Frankreich entfernt.«
    »Vor allem, wenn man Flügel hat«, spottete Kris.
    Dougal sah sie mit aufflackernder Belustigung in seinen hübschen grauen Augen an. Es fühlte sich so gut an, sagen zu können, was man dachte, anstatt Ausflüchte zu machen, um nicht lügen zu müssen.
    »Man sagt den guivres nach, höchst aggressiv zu sein«, fügte er hinzu. »Sie attackieren Menschen.«
    »Und wenn sie real wären«, wandte Kris ein, »würde ich mir Sorgen machen.«
    Seine Belustigung

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