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Wolfsmagie (German Edition)

Wolfsmagie (German Edition)

Titel: Wolfsmagie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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nach links. Sie können sie nicht verfehlen.«
    »Danke. Hätten Sie Lust, mir Gesellschaft zu leisten?« Kris nippte an ihrer Tasse.
    Jamaica ließ den Blick schweifen. Einheimische sowie Touristen als auch ein paar Leutchen, die Kris weder dem einen noch dem anderen Lager zuordnen konnte, besetzten mehr als die Hälfte der Tische.
    »Lieber nicht. Man sollte die Hilfskraft nicht müßig herumhocken sehen.«
    »Sie sind doch keine Hilfskraft.«
    »Ich fand immer, dass ›tu das, was ich sage, und nicht das, was ich tue‹ dummes Zeug ist.«
    »Da muss ich zustimmen.«
    Jamaica lächelte, und die zaghafte Freundschaft, die sie bei ihrer ersten Begegnung geknüpft hatten, verfestigte sich.
    Dann fiel Kris wieder ein, dass ihre erste Begegnung ein abruptes Ende gefunden hatte, als sie Jamaica nach Liam fragte. Die Frau hatte sich komisch benommen, allerdings tat das hier jeder. Kris konnte ihr daraus also keinen Strick drehen.
    »Ich war gestern im Clansman zum Abendessen«, erzählte sie, in der Hoffnung, die Unterhaltung am Laufen zu halten.
    »Mit diesem netten jungen Mann, der nach Ihnen gesucht hat?«
    Kris schrak zusammen; Kaffee schwappte über den Rand ihrer Tasse. Fluchend stellte sie sie ab, dann trocknete sie sich die Finger mit den Servietten, die Jamaica ihr zuwarf.
    Die Frau kam um die Theke herum, nahm Kris’ Hand und begutachtete sie. »Kommen Sie«, sagte sie und zog Kris ins Hinterzimmer. »Ich habe eine Salbe.«
    In dem Raum herrschte ein heilloses Durcheinander aus Ordnern und Rechnungen, die sich auf einem Tisch, auf dem ein geöffneter Laptop stand, türmten. Mehrere Tüten Kaffee lagen in unterschiedlichen Stadien des In-Kisten-verpackt-Werdens herum.
    »Ich habe eine Webseite eingerichtet«, erklärte Jamaica. »Jetzt kann ich meinen Kaffee in die ganze Welt verschicken.«
    Sie besaß wirklich einen guten Geschäftssinn. Kris war beeindruckt.
    Jamaica schob sie auf einen Stuhl. Kris landete auf einer Tüte, und das Plastik platzte mit einem Knall auf. Kaffeebohnen verteilten sich auf dem Boden.
    Beide riefen unisono »Schiet!«, dann lachten sie.
    »Es ist ein gutes Wort«, stellte Kris fest.
    »Mir gefällt es auch.« Jamaica verteilte ein leichtes, grünes Gel auf Kris’ Daumen und dem fleischigen Teil darunter. Das leichte Brennen ließ augenblicklich nach.
    »Sie sollten das im Internet verkaufen«, meinte Kris. »Was ist es?«
    »Magie«, raunte Jamaica geheimnisvoll und ließ die Finger über Kris’ Hand tänzeln. »Abrakadabra, schon ist alles wieder gut.«
    Kris schnaubte. »Nein, im Ernst. Was ist das für Zeug?« Sie hob die Hand und schnupperte daran. Das Gel war geruchlos.
    »Ein Geheimrezept meiner Urgroßmutter in Kingston.«
    Kris hob eine Braue.
    »Würde ich Ihnen verraten, was es ist, müsste ich Sie töten.«
    Kris hätte beinahe gekontert, dass sie sich dafür hinten anstellen müsse, aber sie wollte dieses Thema nicht erörtern. Allerdings gab es eins, das sie unbedingt erörtern wollte.
    »Welcher nette junge Mann?«
    Jamaica sah Kris in die Augen, dann auf ihre Hand und wieder in ihre Augen. »Sie kennen ihn nicht?«
    Kris spreizte die Finger. »Schwer zu sagen, nachdem ich keinen Schimmer habe, wen Sie meinen.«
    »Ein Amerikaner. Etwa …« Jamaica hob die Hand, um eine Körpergröße von etwa einem Meter achtzig anzudeuten. »Nicht dick, nicht dünn. Braune Haare.«
    »Mit Strähnchen?«
    »Er trug eine Kappe.« Jamaica kniff die Augen zusammen, als blickte sie in die Vergangenheit. »Von den Boston Red Sox.«
    »Dougal sagte, dass der Kerl von der Ostküste sei.«
    Jamaica zuckte zusammen. »Dougal? Dougal Scott?« Kris nickte. »Woher kennen Sie den Mann?«
    »Ich war in seinem Museum … und mit ihm zum Essen im Clansman .«
    »Sie gehen mit ihm aus?« Jamaica schien das nicht zu gefallen.
    »Wir sind bloß Freunde.« Kris hatte ein mulmiges Gefühl. »Warum? Gehen Sie mit ihm aus?«
    Jamaica lachte. »Nie im Leben.«
    »Sie finden ihn nicht attraktiv? Diese hellen Augen und das dunkle Haar? Er hat tolle Hände, und seine Beine sind auch nicht von schlechten Eltern.«
    »Wenn er so wundervoll ist, warum wollen Sie ihn dann nicht?«
    Ja, warum nicht? Kris hatte nicht vor, sich näher mit der Frage zu befassen. Also machte sie Ausflüchte. »Ich werde nicht lange genug hier sein, um mich auf eine Romanze einzulassen. Ich möchte nichts anfangen, das ich nicht zu Ende bringen kann.«
    Jamaica lächelte. »Ich wette, er kommt ziemlich schnell zum Ende.«
    Das

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