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Wolfsmagie (German Edition)

Wolfsmagie (German Edition)

Titel: Wolfsmagie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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sicher, ob ich es kann.«
    »Was soll daran schwer sein?« Mandenauer zuckte mit einer knochigen Schulter. »Sie zielen mit dem langen Ende auf das, was Sie erschießen wollen, und betätigen den Abzug.«
    Das hatte sie sich schon gedacht. Allerdings war das gewesen, bevor sie tatsächlich über eine Waffe verfügt hatte. Jetzt, wo sie eine besaß, war sie nicht mehr überzeugt, ob es wirklich so einfach war.
    Mandenauer musste die Unentschlossenheit in ihrem Gesicht gesehen haben, denn er fügte hinzu: »Normalerweise kommen einem diese Kreaturen ziemlich nahe, und wenn der Tod in Form von Reißzähnen und Klauen auf Sie lauert, werden Sie auch schießen.«
    Vielleicht würde sie das, aber … »Ich kann nicht ständig eine Waffe bei mir tragen.«
    »Ich tue das.«
    »Wie kommen Sie damit durch?«, fragte sie. »Es ist nicht die ganze Welt wie Texas.«
    »Ja, leider«, brummte Edward. »Aber ich habe gute …«
    »Kontakte«, vollendete sie.
    »Wenn Sie sich mit der Schusswaffe unwohl fühlen, gibt es da auch noch ein Silbermesser.« Er zeigte nach unten auf die Schublade.
    Kris zog wieder am Griff. Die Pistole rutschte nach vorn.
    Zusammen mit einem Messer.
    Sie bedachte Mandenauer mit einem finsteren Blick. »Die war eben noch nicht da.«
    »Hören Sie doch nur, was Sie da sagen.«
    Kris tat es und musste ihm zustimmen. Sie war auf den Schnellzug nach Irrenstadt aufgesprungen. Wo sie ihre Waffen mit Silberkugeln luden und Jagd auf in Serie mordende Gestaltwandler machten.
    War das doppelt gemoppelt? Kris schloss die Schublade.
    »Fangen Sie mit dem Dorf an«, schlug Mandenauer vor. »Ein Ungeheuer könnte nicht so lange unentdeckt existieren, ohne dass jemand – oder mehrere Jemands – es beschützt.«
    »Sie halten Nessie für den Killer?« Kris konnte nicht fassen, dass ihr diese Worte tatsächlich herausgerutscht waren.
    »Bislang haben wir zwei Tote, die in einem See ertränkt wurden, in dem das berühmteste Ungeheuer der Welt haust. Wie drückt ihr jungen Leute das aus?« Er legte einen Finger an die Schläfe. »Ach ja. Da muss man doch nur eins und eins zusammenzählen.«
    »Ich glaube nicht an Nessie. Womit Ihre Rechnung nicht aufgeht.«
    »Hier kommt meine Schlussfolgerung: Entweder ermordet Nessie diese Menschen oder jemand will uns das weismachen, damit wir sie töten.«
    »Warum?«
    »Finden Sie das heraus, dann wissen Sie alles, was Sie wissen müssen.«
    Mandenauer hatte vermutlich recht. Nur weil Kris nicht glaubte, dass es sich bei dem Täter um einen urzeitlichen, im Wasser lebenden Dinosaurier handelte, ließ sich daraus nicht folgern, dass dort draußen nicht etwas, besser gesagt jemand anderes war, der sich wie ein Monster benahm und die Schuld dem Loch-Ness-Mythos zuschob. Wenn sie entdeckte, wer hinter diesem neuen Betrug steckte, hätte sie entweder den Drahtzieher hinter dem großen Ganzen oder zumindest jemanden, der Kris zu ihm führen könnte.
    »Weshalb sollte Nessie plötzlich anfangen, Menschen zu töten?«, fragte sie.
    Mandenauers Lippen zuckten belustigt. »Ich dachte, Sie glauben nicht an Nessie.«
    »Das tue ich auch nicht. Aber müssten die, die Ihren Glauben an sie teilen, sich nicht höllisch wundern?«
    »Meine Liebe«, sagte er sanft. »Ich wundere mich ständig höllisch.«
    »Es ergibt einfach keinen Sinn, dass ein Seeungeheuer, das bisher nie jemandem etwas zuleide getan hat …«
    »Das ist nicht wahr.«
    Kris wurde stocksteif. »Wie meinen Sie das?«
    »Die erste Sichtung des Ungeheuers von Loch Ness erfolgte durch den heiligen Columban, der über den Fluss Ness kam und in eine Beerdigung hineinplatzte. Man berichtete ihm, dass der Mann, der zu Grabe getragen wurde, von der Wasserbestie zerfleischt worden sei. Der brave irische Priester schickte daraufhin einen seiner Untergebenen in den Fluss, wo er prompt von besagter Bestie angegriffen wurde.«
    »Sympathischer Kerl.«
    »Er hat seinen Nachweis erbracht.«
    »Der da wäre?«
    »Gott ist groß. Columban betete zu Gott, dass er das Ungeheurer vertreiben möge, und das Ungeheuer wurde vertrieben.«
    »Sie glauben, ein schwacher Mensch könnte ein Monster in die Flucht schlagen?«
    »Er war kein schwacher Mensch, sondern ein Heiliger.«
    »Damals noch nicht.«
    »Männer und Frauen werden heiliggesprochen wegen der Taten, die sie vollbracht haben, als sie noch keine Heiligen waren.«
    »Kommen Sie irgendwann zum Punkt?«, fragte Kris.
    »Der Punkt ist, dass Nessie schon früher attackiert hat.«
    »Vor fünfzehnhundert

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