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Wolfsmagie (German Edition)

Wolfsmagie (German Edition)

Titel: Wolfsmagie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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enden, als zu beginnen –, dabei besaß er keinerlei Ähnlichkeit mit den Oberarmtätowierungen, die Kris aus den Staaten kannte. Die stellten meistens Dornen, Sterne oder Federn dar – Alan Macs hingegen bestand nur aus einem Streifen.
    Natürlich befand Kris sich nicht in den Staaten, und Alan Mac war kein Amerikaner. Sie hatte keinen blassen Dunst, was in Schottland Usus war. Vielleicht verwies ein solcher Streifen auf die Zugehörigkeit zu irgendeiner militärischen Einheit.
    Sie war nahe daran, ihn danach zu fragen, als Alan Mac wieder Haltung annahm und der Ärmel nach unten rutschte. »Wir werden eine Suche starten«, verkündete er. »Wir haben nach jedem der verschwundenen Mädchen gesucht.«
    »Aber sie haben keines gefunden.«
    Er schüttelte den Kopf. »Haben Sie sich das Terrain um den Loch Ness mal angesehen?«
    »Nur zum Teil«, bekannte Kris. Sie musste es dringend genauer auskundschaften. Aber nicht heute. Es würde überall von Polizisten wimmeln.
    »Berge. Wälder. Dörfer. Straßen. Der Albtraum eines jeden Fahnders.«
    »Fünf potenzielle Leichen«, sinnierte Kris und brach ab.
    »Und weiter?«, drängte Alan Mac sie.
    »Fünf Mädchen gelten als vermisst. Da Sie von ihnen wissen, nehme ich an, dass sie von hier sind?« Alan Mac nickte bestätigend. »Aber nach den toten Mädchen haben Sie nicht gesucht, weil Sie nichts von ihnen wussten.«
    »Ich kann Ihnen nicht folgen.«
    »Sie haben fünf verschwundene ortsansässige Mädchen und zwei tote unbekannte. Was, wenn es Touristinnen waren? Studentinnen? Wanderinnen? Es könnte Wochen dauern, bevor jemand bemerkt, dass sie verschwunden sind, beziehungsweise wo. Was, wenn Ihre Opfer vermisst werden und Sie bisher nur nichts davon wussten?«
    Alan stöhnte. »Sie wissen, wie man einem den Tag versüßt.«
    Kris zuckte die Achseln. Man musste der Wahrheit nun mal ins Gesicht sehen.
    »Das Positive ist«, fuhr sie fort, »dass ich mir nicht vorstellen kann, wie jemand so viele Leichen verstecken könnte, unwegsames Gelände hin oder her.«
    »Ich bezweifle, dass irgendjemand irgendetwas verstecken musste«, grummelte er.
    »Sie befürchten, dass sie alle auf dem Grund des Loch Ness liegen, oder?«
    Alan Mac sah ihr in die Augen und nickte.
    Danach gab es nicht mehr viel zu sagen. Alan Mac versprach, mit ihr in Kontakt zu bleiben. Kris antwortete, dass er ja wisse, wo sie zu finden sei. Namen bellend stapfte er davon, und von allen Seiten eilten Polizisten herbei, als wären sie von einem Fünfsternegeneral – oder was immer dessen Äquivalent im schottischen Hochland sein mochte – abkommandiert worden.
    »Definitiv militärisch«, murmelte Kris. Es fehlte nur noch, dass seine Untergebenen salutierten.
    Alan Mac wirkte absolut fähig. Aber warum gab es dann so viele Vermisstenfälle? Wieso schien er nicht den leisesten Hinweis auf den Täter zu haben? Und wie viele würden noch verschwinden, ehe diese Sache ausgestanden war?
    Kris legte eine letzte Zwischenstation ein, bevor sie zum Loch Side Cottage zurückkehrte. Leider traf sie Dougal nicht an.
    »Er ist verreist, und zwar nach …« Das junge Mädchen, dem man die Verantwortung für den Empfang übertragen hatte, guckte angestrengt drein, während es sich zu erinnern versuchte. »Belgien?«
    »Warum sollte er nach Belgien reisen?«
    »Es könnte auch Bordeaux gewesen sein.« Sie wackelte mit ihrem roten Schopf. »Oder Bolivien? Jedenfalls irgendwas mit B .«
    Alle Achtung.
    »Ich frage noch einmal: warum?«
    »Ach.« Das Mädchen winkte ab. »Er fliegt kreuz und quer durch die Weltgeschichte.«
    »Weil …?«
    »Haben Sie nicht gesagt, dass Sie ihn kennen?« Das Mädchen stemmte die Hände in den Karostoff, der um ihre Hüften drapiert war.
    »Das tue ich.«
    »Nun, in dem Fall müssten Sie auch wissen, dass er mehrmals im Jahr solche Reisen unternimmt. Um allen möglichen Schnickschnack für den Andenkenladen zu kaufen.«
    »Ist der Andenkenladen denn nicht schottischen Andenken vorbehalten?«
    »Nicht alle werden in Schottland fabriziert, wenn Sie wissen, was ich meine.« Kris schüttelte den Kopf, woraufhin sich das Mädchen zu ihr beugte und mit gedämpfter Stimme erklärte: »Sie kommen aus China.«
    »Die Andenken werden in China produziert?«
    »Der größte Teil der Kunststoffartikel und Spielzeuge. Glauben Sie, hierzulande würde noch jemand aufblasbare Nessies zu einem wettbewerbsfähigen Preis herstellen?«
    Eher nicht.
    »Außerdem bietet er in seinem Restaurant gern Weine aus aller

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