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Wolfsmondnacht (German Edition)

Wolfsmondnacht (German Edition)

Titel: Wolfsmondnacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Lynn Morgan
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Bier anbieten?«
    Jean-François schüttelte den Kopf. » Merci . Ich möchte nichts. Du sprachst von Siena?«
    » Oui , eine interessante Stadt. Du wirst sie lieben.«
    »Was wird meine Aufgabe dort sein?«
    »Du wirst Valeries rechte Hand sein.« Antoine nippte an seinem Wein. »Meine Schwester betreibt einen Tuchhandel. Das ist doch dein métier . Wie lautet deine Entscheidung?«
    »Ich schätze dein Vertrauen, Antoine.«
    Besagter hob fragend eine Augenbraue.
    »Ich bin dir überaus zugetan.«
    »Oui?«
    »Doch ich muss eine Nacht darüber schlafen.«
    »Du schläfst nachts nicht, Jean-François.«
    »Ich muss es mir überlegen. Das ist eine Entscheidung, die man nicht überstürzt trifft.«
    »Ich verstehe. Dennoch entscheide schnell, bevor dich irgendwelche Fanatiker auf den Scheiterhaufen zerren.«
    François starrte in das Herz der Flamme und sah seine Vergangenheit darin verbrennen.
     
    Paris
    Jean-François’ Haus in der Rue Mouffetard verkaufte sich schnell. Madame Mirabeau und sogar Monsieur Mortemard kamen vorbei, um ihm ihr Bedauern über seinen Wegzug auszudrücken. Er würde sie vermissen, sogar dieser zwielichte Leichenschänder Mortemard würde ihm fehlen.
    Jean-François hatte seine Truhen gepackt. Zusätzlich zu seinen Sachen musste er einige Dinge von Antoine transportieren, sodass er einen Wagen benötigte, der von einem mürrischen alten Mann namens Jacques Bureau gelenkt wurde. Jean-François saß auf einem Pferd und ritt voran. Die Wochen vergingen. Siena war nun nicht mehr weit.
    »Ihr seid des Wahnsinns, nur nachts reisen zu wollen«, sagte Jacques mit krächzender Stimme.
    Jean-François sah sich zu ihm um. »Warum? Die ganze Straße gehört uns alleine.«
    »Weil niemand so verrückt ist, sich zu dieser Stunde dort rumzutreiben, außer Räuber und Verbrecher. Gesindel, welches das Licht des Tages scheut.«
    Jean-François lachte. »Ich fürchte mich vor nichts.«
    Der alte Mann sah ihn mit zu Schlitzen verengten Augen an. »Entweder seid Ihr wahrhaftig ein Narr oder Ihr seid selbst ein Verbrecher. Warum ruht Ihr tagsüber, aber reist des Nachts?«
    »Nichts, was Euch etwas anginge.« Jean-François schenkte ihm ein zuckersüßes Lächeln. »Ich kann mir jederzeit einen anderen Fahrer holen.«
    »Dann fahrt doch selbst.«
    »Ich halte es für sicherer, voranzureiten.«
    »Ihr denkt also, Ihr seht ein Hindernis früher als ich?«
    » Oui , das denke ich.«
    Er hörte hinter sich Jacques meckerndes Lachen. »Oh, Ihr junger Narr! Wisst Ihr nicht, wie viel Erfahrung ich mitbringe?«
    »Sonst hätte ich mir Euch wohl kaum …«
    Jean-François kam nicht dazu, den Satz zu Ende zu sprechen, denn etwas sprang aus dem Gebüsch direkt auf ihn zu. Sein Pferd scheute. Die Wucht des Angreifers riss ihm aus dem Sattel. Noch im Flug griff er nach seinem Langmesser. Er hörte Jacques etwas rufen, doch er vernahm den Sinn der Worte nicht.
    Ein loup-garou war über ihm und schnappte mit geiferndem Kiefer nach seinem Hals. Jean-François rammte sein Langmesser in dessen weit aufgerissenen Rachen. Ein entsetzliches Heulen entrang sich dessen Kehle, gurgelnd von seinem eigenen Blut.
    Der Werwolf gab nicht nach. Er schlug mit den Klauen nach ihm und zerfetzte Jean-François’ Umhang und Wams. Blut sickerte durch den Stoff, wo seine Haut verletzt war. Die Wunden schlossen sich bereits wieder, doch der Schmerz hallte noch nach. Der nächste Schlag der Pranken konnte seine Kehle zerfetzen. Jean-François riss sein Knie hoch und rammte es zwischen die Beine des loup-garou . Die Kreatur heulte vor Pein auf. Jean-François nutzte die Gelegenheit, um sein Langmesser an sich zu nehmen, das ins Gras gefallen war.
    Der loup-garou öffnete seinen Schlund, um nach Jean-François’ Kehle zu schnappen. Jean-François jedoch war schneller. Er stieß dem Werwolf das Messer in die Brust, verfehlte jedoch knapp das Herz. Das Wesen heulte auf. Blut sprudelte hervor und übergoss Jean-François. Es erschien ihm heißer als Menschenblut.
    Jean-François umfasste das Langmesser noch immer. Er zog es zurück, da es nicht tiefer in das Fleisch des Wesens ging. Der loup-garou presste seine Klauen auf die stark blutende Wunde und starrte ihn aus seinen merkwürdigen Augen an. Irgendwo hatte er diese Augen schon einmal gesehen, doch er konnte sie nicht genau einordnen. Plötzlich sprang das Wesen auf und verschwand im Wald.
    Jean-François wandte seinen Blick zur Seite, als er Schritte hörte. Er erblickte Jacques, der ihn mit vor

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