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Wolfsmondnacht (German Edition)

Wolfsmondnacht (German Edition)

Titel: Wolfsmondnacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Lynn Morgan
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Freude ist meinerseits.«
    Sie passierten die Via Cane e Gato. Die Umrisse der gotischen Gebäude warfen gezackte Schatten auf die Straße.
    »Ihr seid sehr gut im Verkauf, in der Werbung von Neukunden, der Buchführung, selbst im Einkauf und den Preisverhandlungen. Ich weiß inzwischen gar nicht mehr, was ich ohne Euch machen würde.«
    »Danke für das Kompliment, Madame Mascarello.«
    »Es ist kein Kompliment. Es ist eine Feststellung.« Lächelnd wandte sie ihren Blick der Straße zu. »Wir sind gleich da. Es wird Euch gefallen.«
    »Davon bin ich überzeugt.« Er betrachtete ihr Profil, umschmeichelt von Mondlicht. »Es ist sehr freundlich von Euch, mir die Stadt zu zeigen.«
    »Es ist mir eine Freude. Ich begreife, warum Antoine Euch so schätzt.«
    »Und warum?«
    »Weil Ihr direkt seid, ohne plump oder unhöflich zu werden. Ihr seid der geborene Händler, doch charmanter als die meisten. Ihr kommt ohne Umschweife zum Ziel. In der Tat kenne ich wenige, die so zielstrebig sind wie Ihr.«
    »Und das gefällt Euch?«
    » Oui .« Fast verschämt kam das eine Wort über ihre Lippen.
    Endlich bogen sie in die Vicolo degli Orefici ab, die Gasse, die sie ihm zeigen wollte. Sie war schmal, das Steinpflaster moosbewachsen. Eng standen die Häuser aneinander. Über ihm in der Höhe flatterte, vom Wind gepeitscht, an einer Leine Wäsche, wie ein Schwarm aufgescheuchter Vögel.
    Dahinter erkannte Jean-François gotische Torbögen und Fenster. Vor den Häusern standen irdene Blumentöpfe voller Rosen, Lavendel, Zistrosen und Oleander.
    » Merveilleux , Madame. Siena ist eine außergewöhnliche Stadt.«
    »Es gibt hier noch mehr zu bestaunen.«
    Er beugte sich leicht zu ihr vor. »Dessen bin ich mir sicher.«
    Sie war ihm jetzt so nahe, dass er ihren Atem auf seiner Haut spüren konnte. Der Duft ihres Haares stieg in seine Nase. Einem inneren Impuls folgend, zog er sie an sich. Sein Mund fand den ihren. Kalte Lippen auf warmen. Ein Zusammentreffen des Todes und des Lebens. Sein kühler Atem stob in ihrem Mund. Doch als sie ihn mit ihrer Zunge erforschen wollte, zog er sich zurück.
    »Es tut mir leid«, sagte er. Seine Stimme war leise, atemlos. Er hasste sich in diesem Moment selbst für seine Zügellosigkeit.
    »Ich verstehe.« Traurigkeit lag in ihren Augen.
    Er schüttelte den Kopf. Es war ihm schwer ums Herz.
    »Es liegt nicht an Euch.« Er streckte seine Hand nach ihr aus und strich sanft über ihre Wange. »Ich liebte eine Frau über alles, doch sie verließ mich.«
    Es war die halbe Wahrheit. Er hatte Angst, dass Valerie seine Zähne berührte und herausfand, was er war.
    Er vernahm ihren Herzschlag, der schneller war, als noch einige Augenblicke zuvor. Ihm war, als schrie ihr Blut nach ihm, doch wusste er, dass es der Ruf des Dämons war. Des Dämons in ihm und des Dämons, zu dem er selbst immer mehr wurde.
    »Ihr habt sie noch nicht vergessen?« Valeries Stimme bebte leicht. Er wusste, dass sie den Tränen nahe war wegen seiner Zurückweisung. Der Drang, sie erneut in die Arme zu ziehen, war stark. Der Drang, ihr Blut zu trinken, überwältigend.
    »Darum geht es nicht. Wenn Ihr in meinen Armen liegt, so nur, wenn ich Euch aufrichtig liebe.«
    »Ich verstehe. Ihr macht Euch noch Hoffnung auf sie.« Sie schluckte. »Ist sie hübscher als ich? Jünger? Ich bin zu alt, nicht wahr?« Die Bitterkeit in ihrer Stimme brach ihm das Herz.
    Er umfasste ihre Hand und zog sie an seine Lippen. Der Kuss war nur ein Hauch, kaum mehr als sein Atem, der über sie strich.
    »Es hat nichts mit Euch zu tun.« Er wusste selbst nicht, warum er für Valerie nicht so empfand wie für Pamina. Solange er sich seiner Gefühle nicht sicher war, würde er Valerie weder verführen noch ihr falsche Hoffnungen machen. Zudem musste er sie noch besser kennenlernen, um zu wissen, ob er ihr genügend vertrauen konnte, um sich ihr zu offenbaren. Dies war ein schwerwiegender Schritt, der ihm erneut seine Existenzgrundlage kosten konnte.
    »Ist es, weil ich Antoines Schwester bin?« Ein verräterisches Glitzern lag in ihren Augen.
    »Sich mit seiner Chefin einzulassen, ist nicht unbedingt ratsam.«
    »Ich werde ja nicht immer Eure Chefin sein. Antoine hat große Pläne mit Euch. Es ist wegen dieser anderen, weswegen Ihr mich verschmäht?« Valeries Mundwinkel zuckten.
    »Sie hat mich verlassen. Da gibt es keine Hoffnung«, sagte er.
    »Doch Ihr liebt sie noch? Ich sehe es an Euren Augen. Ihr liebt sie noch.« Valerie entzog ihm ihre Hand. »Zumindest

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