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Wolfsschatten - Handeland, L: Wolfsschatten

Wolfsschatten - Handeland, L: Wolfsschatten

Titel: Wolfsschatten - Handeland, L: Wolfsschatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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offensichtlich eingetroffen.
    Sie war ein paar Zentimeter größer als Quatie und schlanker, wenn auch nicht hager. Jemand, der mit D-Körbchen ausgestattet war, konnte diesen Anspruch nicht für sich geltend machen. Aber sie hatte eine schmale Taille, und die Beine, die unter dem knielangen, vielfarbigen Rock herausragten, waren so athletisch wie die einer Läuferin.
    Ihre üppigen Kurven und ihre Körpersprache, die andeutete, dass sie genau wusste, wie sie sie am besten zur Geltung brachte, erinnerten mich stark an Katrine – wenn womöglich auch nur, weil ich sie letzte Nacht vor Ians Praxis gesehen hatte. Denn eigentlich bestand sehr wenig Ähnlichkeit zwischen den beiden Frauen, mit Ausnahme der gewaltigen Oberweite – und selbst die ließ sich nicht vergleichen, da Katrines das Werk eines Chirurgen war und diese hier ein Geschenk, wahlweise ein Fluch der Natur zu sein schien.
    Die Haare, die ihr lang und schnurgerade bis zur Taille fielen, umrahmten ein hübsches Gesicht, das auf sehr wenige weiße Vorfahren und jede Menge Cherokee schließen ließ. Es war die Art von Gesicht, wie man es in dieser Gegend nicht mehr oft zu sehen bekam.
    Ich stieg aus dem Wagen. „Hallo. Ich bin Grace McDaniel.“
    Die Frau schirmte mit der Hand die Augen gegen die grelle Morgensonne ab. „Grace. Großmutter hat so oft von Ihnen gesprochen, dass ich beinahe das Gefühl habe, Sie zu kennen.“
    Leider konnte ich dieses Kompliment nicht zurückgeben. Ich hatte noch nicht einmal gewusst, dass Quatie Kinder hatte, bis sie diese Verwandte erwähnte.
    „Ist sie da?“, fragte ich.
    „Nein. Sie ging in den … “ Die junge Frau gestikulierte zu den Bäumen, dann zuckte sie die Schultern. „Sie wissen ja, wie sie ist.“
    Das tat ich. Und obwohl ich sie gebeten hatte, nicht allein durch die Gegend zu spazieren, war mir klar gewesen, dass sie nicht auf mich hören würde. Zumindest wohnte jetzt jemand hier, der sich sofort auf die Suche nach ihr machen würde, sollte sie nicht zurückkehren.
    „Ich bin Dr. Walker.“ Ian trat vor und wartete ostentativ, dass sie sich vorstellte.
    Im Stillen dankte ich ihm dafür. Ich hatte der Frau nicht gestehen wollen, dass Quatie sie bis zu dieser Woche nie erwähnt hatte. Ich kannte das selbst zur Genüge aus meiner Kindheit, wenn ich Bekannten meines Vaters vorgestellt wurde, die mit den Namen seiner Söhne bestens vertraut waren, ohne zu wissen, dass es auch noch eine Tochter gab.
    Sie lächelte Ian auf dieselbe Weise an, wie alle Frauen ihn anlächelten. „Ich bin Adsila.“
    „‚Blüte‘“, übersetzte Ian.
    „Genau.“
    Adsila erinnerte tatsächlich an eine taufrische, junge Blüte. Gleichzeitig ähnelte ihre Augen- und Mundpartie der von Quatie, was sie mir auf Anhieb sympathisch machte.
    Sie kam die Treppe herunter, überquerte den Rasen und streckte die Hand aus. Ian schüttelte sie, aber als er sie wieder loslassen wollte, hielt sie ihn fest. Verdutzt guckte er sie an.
    „Ich möchte Ihnen danken, dass Sie meiner Großmutter geholfen haben.“
    „Gern geschehen. Es war mir eine Freude, sie kennenzulernen.“ Erneut wollte er die Hand zurückziehen, aber sie ließ ihn nicht los. Meine Augen wurden schmal. Bestimmt versuchte er es nicht kraftvoll genug.
    „Sie müssen sehr gut sein“, flötete sie mit leiser, beinahe anzüglicher Stimme. „In allem, was Sie tun.“
    Ich hätte am liebsten gebrüllt: Hey, ich stehe direkt neben euch! , aber es kümmerte sie offensichtlich nicht. Ich war sicher, dass Ian so etwas ständig passierte. Man musste nur sein Gesicht, seinen Körper und den Doktortitel kombinieren … Er lud geradezu dazu ein.
    „Ich gebe mein Bestes.“
    Ihr Lächeln war definitiv anzüglich. „Und ich wette, Ihr Bestes ist einfach umwerfend.“
    Ian hustete, vielleicht ächzte er auch. Mein warmes Gefühl der Sympathie kühlte ab. Vielleicht war sie nur dankbar, weil er dafür gesorgt hatte, dass Quatie sich besser fühlte; ich wusste, dass ich es war. Doch wenn Adsila glaubte, dass sie sich auf dieselbe Weise erkenntlich zeigen könnte, wie ich mich erkenntlich gezeigt hatte …
    Ich räusperte mich. Sie sahen beide zu mir, und Ian entzog ihr erfolgreich seine Hand. Adsila zuckte lächelnd die Achseln, als wollte sie sagen: Man kann es einem Mädchen nicht verdenken, es versucht zu haben , und trat zurück.
    „Ich habe seit einiger Zeit Probleme mit meinem Hals“, bemerkte sie. „Vielleicht könnten Sie ihn sich einmal ansehen?“
    „Ich … äh.

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