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Wolfstraeume Roman

Wolfstraeume Roman

Titel: Wolfstraeume Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alisa Sheckley
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Waschbecken lagen.
    Und ihr verdammter Wolfsgeruch hing eindeutig in meinen Bettlaken.
     
    Ich humpelte die Treppe hinunter und entdeckte Red, der- wieder in menschlicher Gestalt – mit bleichem Gesicht erschöpft auf dem Sofa in unserem Wohnzimmer hockte. Unter dem rechten Auge hatte er einen tiefen Kratzer davongetragen, und an seinem Hals zeigten sich Quetschungen. Er trug zwar eine Jeans, sein Oberkörper aber war nackt. Gerade drückte er sich ein Kissen mit roten Flecken an seine Rippen.
    »Mein Gott, Red! Wie geht es dir?« Mir war nicht klar gewesen, wie sehr er verletzt worden war.
    Er lächelte gequält. »Geht schon wieder, Doc. Du kannst deinem Mann gern sagen, dass dieser Kampf schon lange nicht mehr darum geht, wer dich bekommt. Das sollte er sich ein für alle Mal merken.«
    Ich drehte mich zu Hunter um, der ebenfalls mitgenommen aussah. Er konnte sich kaum mehr auf den Beinen halten. Seine Augen glühten gelb, sein Haaransatz reichte weiterhin fast bis zu seinen Augenbrauen. Er hatte sich die
Jeans und das T-Shirt wieder angezogen. Die Kleidungsstücke hemmten die Verwandlung, wie mir jetzt klargeworden war.
    »Du kannst nicht mit ihm gehen«, sagte er zu mir. »Nicht, wenn du mein Kind in dir trägst.«
    »Hunter«, erwiderte ich. »Hast du vorhin nicht zugehört? Ich bin nicht schwanger.«
    Magda sah Hunter scharf an. »Sie ist es wirklich nicht, Hunter. Benutz deine Nase, falls du es nicht glaubst.«
    »Und was hattest du vor, falls ich doch schwanger gewesen wäre? Wolltest du mich im Gästezimmer unterbringen, während du unser Bett mit dieser Frau hier teilst? Oder hätten wir uns abwechseln dürfen?«
    »Ich wäre niemals...«, begann die Rumänin, aber Hunter versuchte sich schon auf mich zu stürzen. Seine verkrümmten Beine machten es allerdings ziemlich schwierig für ihn, sich normal zu bewegen.
    »Ich bin nicht so vollkommen unsensibel, wie du mich hier darstellst. Magda ist nach Northside gekommen, weil sie sicherstellen wollte, dass ich mit den Veränderungen zurechtkomme. Sie ist aber auch da, um dir zu helfen.«
    Ich stemmte die Arme in die Hüften. »Komisch, dass sie erst jetzt auftaucht. Wo hast du sie denn die ganze Zeit über versteckt? Bei Nachbarn? Oder etwa im Speicher? Und woher hattest du die Energie – für sie und für Kayla? Kein Wunder, dass du nichts mehr mit mir zu tun haben wollrest!«
    »Sei nicht kindisch, Abs! Wenn Magda nicht da gewesen wäre, hätte ich dir etwas angetan... Und ich dachte, du wärst schwanger«, fuhr Hunter mit finsterer Stimme fort. »Ist dir denn nichts aufgefallen? Keine Veränderungen?
Wie blind kann man eigentlich sein? Ich hätte dich in der Luft zerfetzen können. Magda war da, um mich zurückzuhalten, wenn ich mich nicht mehr unter Kontrolle hatte.«
    Die Frau trat zu Hunter und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Mit einem Schlag wirkte er ruhiger. »Die erste Zeit des Wandels ist von starken sexuellen Gefühlen bestimmt, Abra.« Sie klang wie eine Lehrerin. Ihr Akzent kam mir trotz des osteuropäischen Einschlags fast britisch vor. »Man kann in diesen Monaten weder sanft noch beherrscht sein. Es ist eine Zeit des Instinkts und der wilden Leidenschaft.«
    »Aha. Soll ich dir auch noch dankbar dafür sein, dass du mir die Bürde eines leidenschaftlichen Mannes abgenommen hast? Leider sehe ich das Ganze etwas anders. Du warst es, die meinen Mann angesteckt hat und mein Leben ruiniert...«
    »Dein Freund hier versteht, was ich meine.«
    Wir drehten uns beide zu Red um, der peinlich berührt woanders hinsah.
    »Red?«, fragte ich überrascht.
    Magda lächelte. »Er hat mir erlaubt, in seiner Blockhütte zu wohnen. Da sie ganz in der Nähe ist, war das für meine Besuche sehr praktisch.«
    »Red?« Meine Knie wurden weich. Ich musste mich dringend setzen.
    Er versuchte aufzustehen, zuckte dann aber mit schmerzverzerrtem Gesicht zusammen und ließ sich wieder aufs Sofa fallen. »Doc, du musst das verstehen. Ich habe gewusst, was hier vor sich geht. Ich habe gewusst, dass Hunter dich während einer dieser verdammten Herr- und-Sklaven-Spiele
oder was auch immer ihr da gemacht habt, höchstwahrscheinlich töten würde. Mir blieb keine andere Wahl.«
    Woher konnte Red das mit dem Sklavenmädchenspiel wissen? Ich blickte Hunter an. »Was geht hier eigentlich vor sich? Kann mich endlich mal jemand aufklären?«
    Er lächelte kalt, und ich sah seinen Vater vor mir – hochmütig und sarkastisch. »Ach, komm schon, Abs. Du hast es doch die ganze

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