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Wolfstraeume Roman

Wolfstraeume Roman

Titel: Wolfstraeume Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alisa Sheckley
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kurzfristig wieder unter Kontrolle, ehe wir uns auf den nächsten Baum zubewegten. Red drückte meinen Kopf gegen seine Brust, um mich zu schützen, als wir den Baum rammten. Auf einmal fand ich mich zwischen dem Plastik des Airbags und Reds Haut wieder.
    Eine Weile saßen wir regungslos da.
    »Abra? Doc?«
    Ich hob den Kopf. Red war schon dabei, die Tür aufzustoßen und mich nach draußen zu zerren. »Wir müssen weiter. Schnell.«
    Aber ich konnte mich nicht bewegen. Ich stand da und starrte auf den Hirsch, den wir überfahren hatten. Es war ein riesiges Tier mit einem gewaltigen Geweih. Sein goldbraunes Fell war verschmutzt und blutig. Er lebte noch. Ich wischte mir das Wasser aus den Augen, um besser sehen zu können. Seine Hufe zuckten und die Nüstern blähten sich.
    »Abra.«
    »Wir können ihn nicht so liegen lassen!«
    Red kniete sich hin, und der Hirsch begann panisch den
Kopf von einer Seite zur anderen zu drehen. Ohne lange zu zögern, packte ihn Red am Geweih und riss seinen Kopf heftig nach rechts. Das Genick knackte, und danach blieb der Mann in der Jeans eine Weile regungslos vor dem toten Tier hocken.
    »Red?«
    Er blickte auf. In seinen Augen spiegelte sich Trauer, aber auch noch etwas anderes, etwas Dunkleres und Wilderes. Er stand auf, wankte und hielt sich an mir fest. Eine große Erregung hatte ihn ergriffen, und trotz des strömenden Regens und des toten Hirsches – oder vielleicht auch gerade deswegen – erwiderte ich sein Gefühl und war auf einmal ebenso erregt wie er.
    Red konnte es in meinen Augen sehen. Er drückte mich an sich und krallte seine Finger in meine Oberarme. Seine Hüften drängten gegen mich. Ich keuchte, und er presste seinen Mund auf den meinen. Mit einer Hand umfasste er meinen Hinterkopf, während er mich mit der anderen an der Taille festhielt, damit ich nicht umfiel. Seine Zähne fühlten sich auf meinen Lippen und meiner Zunge scharf an. Ich konnte kaum atmen, während ich mich an seine Schultern klammerte, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Trotzdem kamen wir im Schlamm neben dem toten Hirsch zu liegen. Ich wollte Red aufhalten, ihm sagen, dass er einhalten sollte. Aber ich konnte es nicht.
    »Abra!« Er riss sich von mir los. Er sah mich mit besorgter Miene an, doch ehe ich nachdenken konnte, zog ich bereits wieder seinen Kopf zu mir herunter und drängte mich enger an ihn. Ich hatte das Gefühl, jeglichen Verstand ausgeschaltet zu haben, nur noch spüren zu wollen, wie seine Hände unter meinen Pulli wanderten, meine
Brüste bedeckten, wie seine schwieligen Handflächen über meine Brustspitzen rieben und er begann, in meinen Hals zu beißen. Ich zerrte an seiner Jeans, um ihn überall fühlen zu können. Irgendwie war ich nicht mehr ich selbst oder schien vielmehr auf einmal mit meinem animalischen Instinkt zu handeln und nicht mehr mit dem Kopf.
    »He, langsam. Bitte warte. Oh, mein Gott...«
    Ich begriff nicht, warum sich Red wehrte. Sein Zögern ließ eine letzte Sicherung in mir durchbrennen. Ich biss in seinen Nacken und verfolgte seine herrlichen Muskellinien bis zum Bauch hinunter, während ich mit den Nägeln über seinen schlanken Rücken fuhr. Auch weiter unten entdeckte ich zu meiner Überraschung eine starke Behaarung, die mich jedoch nicht abstieß. Ich konnte sein wild pochendes Herz hören. Es schlug so schnell, dass ich sofort wusste, wovon er geträumt haben musste.
    »Abra, warte!«
    Ich verzehrte mich aber nach ihm und wollte keineswegs warten. Ich glitt an seinem Körper hinab, vergrub mein Gesicht in seinem Schoß, presste meinen Mund auf die durchtränkte Jeans und versuchte, die Knöpfe zu öffnen. Red war ein Levi’s-Mann, und so gab es eine ganze Reihe von Messingknöpfen zu öffnen, ehe ich endlich seinen erigierten Penis in der Hand hatte. Ich hörte, wie er »Oh, mein Gott!« rief und sich seine Finger dabei in meine Haare krallten. Dann ließen sie mich los und hielten mich gleich darauf voll Zärtlichkeit, während ich seinen männlichen Duft in mich einsog – ein Duft aus Holz, Rauch und Salz. Ein intimer Geruch nach Höhle und Fell. Ich nahm ihn in meinen Mund.

    »Was tust du da?« Er klang atemlos, das letzte Wort war kaum mehr zu verstehen.
    Was ich da tat? Es war etwas, das ich bei Hunter nur einige wenige Male getan hatte, und zwar nur, weil er es wollte, und keinesfalls, weil es mir Spaß gemacht hätte. Doch jetzt – mit diesem Mann, der auf den ersten Blick so gar nicht meiner Vorstellung eines erotischen Mannes

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