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Wolke 7 inklusive

Wolke 7 inklusive

Titel: Wolke 7 inklusive Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Darius Nora
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kriegen.«
    Marion lehnte den Kopf an seine Schulter und schloss die
Augen. Das Gewitter tobte sich immer noch über der Stadt aus, aber zum ersten Mal im Leben kümmerten sie Donner und Blitz nicht. Sie fühlte sich geborgen – und wahnsinnig glücklich.
    Sie dachte daran, dass sie Dr. Oliver Bergstaller bisher immer nur als Besitzer des Pflegepferdes ihrer Freundin wahrgenommen hatte. Sicher, sympathisch hatte sie ihn vom ersten Sehen an gefunden. Und auch interessant. Aber er hatte nie Interesse an ihr bekundet, war eigentlich immer in Eile gewesen. Zumindest hatte er den Eindruck erweckt.
    Egal. Jetzt und hier war er bei ihr. Und sie hatten alle Zeit der Welt. Füreinander.
     
    »Wohin fahren wir eigentlich?« Janine lag mit geschlossenen Augen auf einer weichen Matte im Heck der Yacht. Dicht neben sich spürte sie Markus.
    »Ich hab’s doch schon gesagt, das wird eine Überraschung.« Der Hotelier lachte leise. »Wir sind auch gleich da.«
    »Noch eine Überraschung.« Janine richtete sich ein bisschen auf und blinzelte in die Sonne. »Eigentlich hatte ich heute schon genug davon.«
    »Davon hast du genug?« Übermütig zog er sie wieder an sich und begann jeden Zentimeter ihrer Haut zu küssen. »Sag, dass das nicht stimmt«, murmelte er zwischendurch.

    Ein wohliger Laut, der an das Schnurren eines zufriedenen Kätzchens erinnerte, war die einzige Antwort.
    »Na bitte!«, lachte Markus. »Du hast noch lange nicht genug! Weder von mir noch von den Überraschungen des Tages.«
    »Eingebildet bist du wohl gar nicht.«
    »Überhaupt nicht.«
    Janine zog es vor, darauf gar nichts zu antworten. Zumal ihre Aufmerksamkeit jetzt abgelenkt wurde, denn das Schiff drosselte die Fahrt. »Sag mal – wo sind wir?« Stirnrunzelnd sah sie zum Hafen hinüber. Nein, das war weder Palma noch Cala Rajada, die beide über größere Hafenanlagen verfügten. Langsam stand sie auf, ging an die Reling und spähte hinüber zum Festland.
    »Überleg mal.« Markus trat hinter sie, schmiegte das Gesicht kurz in ihr Haar, mit dem der Wind spielte.
    »Das ist nicht Mallorca«, sinnierte Janine laut. »Dann kann es nur … das ist Menorca!«
    »Richtig! Warst du schon mal auf der kleinen Schwester unserer Lieblingsinsel?«
    »Nein, noch nie.« Janine schüttelte den Kopf. »Wie hast du das geschafft? Das sind doch Entfernungen …«
    »Mit der Yacht kein Problem. Mit einer normalen Fähre wären wir gute fünf Stunden unterwegs. Wir haben genug Zeit, uns eingehend umzusehen.«
    Gemeinsam schauten sie dem Anlegemanöver zu, und
schon eine halbe Stunde später schlenderten sie durch das Hafengebiet von Mahón, der kleinen, liebenswerten Inselhauptstadt.
    Mit José hatte Markus vereinbart, dass sie nach etwa vier Stunden zurückkehren würden. »Die Zeit reicht, um dir wenigstens ein paar Schönheiten der Insel zu zeigen«, sagte er zu Janine.
    »Ich hab früher schon mal so einiges gelesen. Über die Bedeutung der vielen Steine hier auf der Insel, über die Baudenkmäler, vor allem natürlich über die Taules, diese geheimnisvollen Bauten, die wohl Heiligtümer der früheren Inselbewohner gewesen sind.«
    »Stimmt. Hier, auf der östlichsten der Baleareninseln, haben sich schon in der Zeit vor Christus viele Völkerstämme niedergelassen. Und alle haben ihre Spuren hinterlassen. Magst du erst ein bisschen herumlaufen, oder sollen wir gleich mit der Erkundung der Insel beginnen?«
    Janine zögerte. Drüben war eine Einkaufsstraße, und sie hatte schon zwei sehr schöne Verkaufsstände mit extravaganten Blusen entdeckt.
    »Könntest du eine kleine Shoppingtour mit mir durchstehen? Nur eine halbe Stunde.«
    Markus lachte. »Ich hatt’s schon fast befürchtet. Aber meinetwegen. Komm, stürz dich in den Kaufrausch!«
    Das lag Janine fern. Sie ließ sich jedoch von einer weißen Bluse mit Hohlsaumstickerei bezaubern; auch einen Plisseerock,
der in allen Blautönen schimmerte und aus wunderschöner Rohseide war, musste sie haben. Dazu einen passenden Schal. »Jetzt ist’s genug«, entschied sie. »Ich will weder dich noch mein Portemonnaie zu sehr strapazieren. Komm, jetzt zeig mir die Insel.«
    »Sekunde noch!« Markus verschwand in einem Hauseingang, der ganz unscheinbar wirkte. Doch offensichtlich kannte sich der Hotelier aus, denn er kam schon kurze Zeit später zurück und drückte Janine ein Päckchen in die Hand. »Für dich.« Und als Janine zögerte, lachte er: »Das ist nur ein kleines, ganz unverbindliches Geschenk. Mach’s schon

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