Wolke 7 inklusive
Stirnrunzeln verriet, dass Rebecca Hardwich von diesem Modegetränk nicht allzu viel hielt.
Eine halbe Stunde unterhielten sie sich angeregt, dann meinte Janine: »Ich will hoch und mich in Ruhe zurechtmachen.«
»Du siehst wunderschön aus«, sagte Ian.
»Danke.« Janine lachte ihm zu. »Kommt deine Mathilda heute auch?«
»Ja. Aber sie muss arbeiten. Der Hoteldirektor hat sowieso schon Personalprobleme, da kann er nicht auf sie verzichten.«
»Dann … darf ich mich zu euch setzen? Markus hat sicher viel zu tun.«
»Aber gern! Ich glaube, wir haben einen besonders schönen Tisch zugewiesen bekommen.«
Die Zeit bis zum Abend verging dann rasend schnell. Janine wusch sich die Haare und bürstete sie so lange, bis die leichten Naturwellen ihr seidig auf die Schultern fielen. Ihr Teint war noch zart gebräunt, dazu passte das aprikotfarbene Kleid mit den Spaghettiträgern und dem weiten Bahnenrock perfekt. Als Schmuck trug sie nur einen schmalen Goldreif mit einer großen, grauen Perle.
Als Markus endlich kam und sich ebenfalls umzog, war
Janine schon fertig. Sie saß auf der Terrasse, die zum Apartment des Hotelchefs gehörte, und schaute den zarten Wolken nach, die am Himmel entlangzogen. Vom Garten her erklang Stimmengewirr, die ersten Gäste nahmen schon ihre Plätze ein.
»Schade.« Markus küsste sie auf die Schulter.
»Was ist schade?«
»Dass du schon fertig bist.« Er zwinkerte ihr zu. »Ich hätte gern mit dir zusammen geduscht und …«
»Hallo, du hast heute viele Pflichten! Da ist keine Zeit für Spaß!« Sie lachte ihn verliebt an. »Aber vielleicht später … die Nacht ist ja lang …«
»Biest, süßes.« Er zog sich das Hemd aus, warf es lässig zu Boden. »Wenn du mich nicht sofort küsst …«
»Du, das ist riskant.« Aber sie stand doch auf und schmiegte sich an ihn. Seine Haut war warm, sie roch sein Aftershave, spürte seine Lippen …
»Geh duschen«, raunte sie, heiser vor Erregung.
Nur mit Mühe riss Markus sich los und verschwand im Bad. Als er eine Viertelstunde später wiederkam, trug er schon einen eleganten, dunklen Leinenanzug.
»Du Armer! Ist das nicht viel zu warm? Und dann noch Hemd und Krawatte … muss das sein?«
Er lachte. »Ja, das muss sein. Und ich hab mich schon längst dran gewöhnt. Der Stoff ist zum Glück ganz leicht.« Er griff nach ihrer Hand. »Bist du fertig?«
»Aber ja. Ich freu mich auf den Abend!«
Manch bewundernder Blick folgte dem Paar, als sie durch die Halle hinaus zur Terrasse gingen. Markus brachte Janine zu dem Tisch der Hardwichs, der wirklich besonders gut platziert war. »Einen vergnügten Abend – und vor allem: guten Appetit«, wünschte er. Dann kam er seinen Pflichten als Gastgeber nach – die vor allem darin bestanden, mit einer launigen Ansprache alle willkommen zu heißen.
»Dieses Gartenfest, das wir drei Mal im Jahr veranstalten, ist legendär«, sagte er unter anderem. »Ich weiß, dass einige von Ihnen extra zu diesem Anlass herkommen. Was mich nicht nur freut, sondern auch eine Verpflichtung bedeutet – denn mein Team und ich, wir wollen Sie ja immer wieder neu überraschen. Und ich hoffe, es ist uns auch heute gelungen. – Voilà!« Er wies nach links, wo aus einem Seitenweg zwölf junge Mädchen in Landestracht kamen. In großen Körben trugen sie Gastgeschenke für jeden – einen aparten Porzellankorb für die Damen, gefüllt mit duftenden Parfümessenzen, ein kleines Golfset für die Herren, denn die meisten der Gäste frönten diesem Sport mit Leidenschaft.
»Eine reizende Idee«, lobte Rebecca Hardwich. »Und schaut nur, drüben die Wasserfontänen … das ist bezaubernd!«
Ja, Markus Berger hatte sich wirklich etwas einfallen lassen. Es war ihm gelungen, eine kleine Wasserorgel installieren
zu lassen, und zu der Ouvertüre von »Dichter und Bauer« gab es ein Kaleidoskop von bunten Wasserfontänen.
Die Gäste waren begeistert. Und wie sie die Darbietungen des Abends genossen, so erfreuten sie sich ebenso am Galabüfett, das wirklich keine Wünsche offen ließ. Es gab Hummer, Gambas, Fleisch in den verschiedensten Variationen. Dazu einen riesigen Schwertfisch auf dem Grill und feinste Filets vom Rind, Lamm und Reh.
Die Dekoration war gigantisch, Blickpunkt war eine Eisskulptur, die einen springenden Delfin zeigte. Leider begann das Kunstwerk schon nach zwei Stunden sich aufzulösen, doch bis dahin war es Objekt für manches Erinnerungsfoto.
Immer wieder wurde Markus zu dem gelungenen Event
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