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Wolken über der Wüste

Wolken über der Wüste

Titel: Wolken über der Wüste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Palmer
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wohlhabend, aber sein Land nicht. Dieser Sabon ist ein komischer Vogel“, fügte Tate noch hinzu. „Man spricht davon, dass er perverse sexuelle Praktiken liebt, aber das Seltsame ist, dass ihn bisher deshalb noch niemand verklagt hat, und von den angeblich misshandelten jungen Mädchen hat sich bisher auch noch keine zu Wort gemeldet.“
    „Ja, das ist merkwürdig.“
    „Brauer behauptet zwar, dass Sabon ein geldgieriger Killer sei, aber unter seinen Landsleuten hat er einen ganz anderen Ruf.“ Tate machte eine Pause. „Warum gibt sich ein Mann absichtlich den Anschein eines perversen Lüstlings?“
    „Keine Ahnung. Ich habe mich auch gefragt, warum er sich gerade Brauer als Geschäftspartner ausgesucht hat.“
    „Niemand sonst hat wohl irgendeinen Einfluss auf die US-Regierung“, resümierte Tate. „Vielleicht hat das etwas damit zu tun.“
    „Gut möglich, aber er hätte sich wohl keinen gefährlicheren Verbündeten aussuchen können. Brauer hat so viele kriminelle Dinge in seinem Leben verbrochen, dass Sabons Weste dagegen blütenweiß aussieht.“
    „Ja, da hast du Recht.“ Tates Stimme klang abwesend.
    „Gibt es noch etwas, das ich wissen sollte?“ fragte Pierce.
    „Nein, eigentlich nicht. Eine persönliche Sache, mit der ich fertig werden muss.“ Tate schwieg und fuhr dann, wieder ganz bei der Sache, fort: „Gut, ich werde ein paar Erkundigungen über Brauer einholen, unter anderem, wen er in Washington kennt. Wenn du irgendetwas Neues hörst, ruf mich an.“
    „Bestimmt. Sabon war gestern hier, aber er ist schon wieder weg.“
    „Das war ein kurzer Besuch. Warum war er denn hier?“
    Pierce’ Gesichtsausdruck verdüsterte sich. „Brauer hat eine zwanzigjährige Stieftochter. Und Sabon hat es offenbar auf sie abgesehen.“
    „Das ist schlimm.“
    „Ja, du kannst dir vorstellen, was er mit ihr macht, wenn er sie in die Hände bekommt“, sagte Pierce kalt. „Sie ist lebenslustig und intelligent, aber sie hat keine Chance gegen Sabon. Falls er wirklich so ist, wie man sagt.“
    „Soll ich helfen, sie zu beschützen?“
    „Nicht nötig. Ich kann selbst auf sie aufpassen.“ Pierce lachte kurz. „Ich gehöre noch nicht zum alten Eisen.“
    Tate lachte ebenfalls. „Jeder weiß das, der gesehen hat, wie du Colby Lane auf der Bohrinsel niedergeschlagen hast.“
    „Apropos Colby, wie geht es ihm?“
    „Colby hatte sich einer anderen Söldnertruppe angeschlossen und war mit ihnen in Afrika. Neuesten Berichten zufolge, ist er jetzt wieder zu Hause und arbeitet. Er hat sich in letzter Zeit so verändert, dass ich ihn kaum wiedererkenne. Diese verfluchte Frau!“
    „Es ist nicht ihre Schuld, dass er nicht von ihr lassen kann. Sie will eigentlich nur ein ruhiges Leben mit ihm führen“, erinnerte Pierce den Freund. „Wenn er sich zweimal im Monat betrinkt und sich dann prügeln will, darf er sich nicht wundern, wenn er zuweilen auf jemanden trifft, der sich wehrt.“
    Tate lachte wieder kurz auf. „Aber niemand wollte sich mit ihm einlassen, bis du kamst.“
    „Nicht einmal du?“ fragte Pierce.
    „Oh, an mich hat er sich nicht mehr herangewagt“, sagte Tate leichthin. „Hast du denn die große weiße Narbe auf seinem Kinn nicht gesehen?“
    „Brutal!“
    „Er hat mich im falschen Moment gereizt.“
    „In letzter Zeit ist es schwierig, bei dir einen
richtigen
Moment zu erwischen.“ Pierce machte eine kurze Pause und fuhr dann fort: „Du hast doch irgendwas. Sollten wir mal darüber sprechen?“
    „Heute nicht, ich habe zu tun. Sei vorsichtig. Sabon mag dich genauso wenig wie Brauer, jedoch hat er angeblich mehr Geld als dieser und soll dabei ziemlich hinterhältig sein. Ich würde ungern morgens um drei einen Anruf bekommen, dass deine Leiche bei Freeport angespült worden ist.“
    „Das wird nicht geschehen. Lass von dir hören.“
    „Natürlich.“
    Pierce stellte das Handy aus und dachte über das Gespräch nach. Das waren wirklich keine guten Nachrichten. Im Ölgeschäft ging es entweder sehr gut oder sehr schlecht, und das Ganze war weitaus komplizierter, als es von außen wirkte. Man musste sich um tausend Dinge Gedanken machen. Öl konnte versehentlich auslaufen; es konnte Explosionen geben und Feuer, und manchmal waren die gestressten Arbeiter aus verschiedenen Gründen so aufgebracht, dass sie absichtlich „Unfälle“ herbeiführten. Es gab häufig Probleme mit der Finanzierung, Unstimmigkeiten darüber, wer was bezahlen musste, und Streit zwischen den Ölfirmen,

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