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Wolken über der Wüste

Wolken über der Wüste

Titel: Wolken über der Wüste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Palmer
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beleidigend wirkte. „Du kannst jeden Mann dazu bringen, gegen seine Prinzipien zu verstoßen. Ich vermute, er hat es sehr genossen.“
    „Wenigstens hat er dabei nicht an eine andere Frau gedacht und mich mit ihrem Namen angesprochen!“ rief sie wütend aus. Die Wunde war noch zu frisch.
    Pierce wurde blass, konnte es aber nicht abstreiten. Aber schlimmer noch traf ihn ihr Zugeständnis, dass sie gleich zu Sabon übergewechselt war. Er ballte die Hände in den Hosentaschen und kämpfte gegen eine mörderische Wut an. Keinen Cent würde Sabon für seine Konterrevolution kriegen. Stattdessen würde er ihn umbringen!
    Zu spät fiel Brianne ein, was sie damit angerichtet hatte. Pierce würde Sabon jetzt nie das Geld geben. Wie konnte sie das nur wieder gutmachen?
    Sie legte die Hände zusammen und holte tief Luft. „Er wollte, aber ich konnte nicht“, sagte sie leise und sah Pierce dabei nicht an. Das war eine Lüge, denn Sabon war derjenige, der nicht konnte, aber das musste Pierce ja nicht wissen.
    „Warum denn nicht?“
    „Weil ich verheiratet bin!“ schrie sie ihn an. Wie konnte er nur glauben, dass sie zu einem solchen Betrug überhaupt fähig war! „Auch wenn du dich nicht als mein Ehemann fühlst, ich werde dich nicht mit einem anderen Mann betrügen.“
    Er wusste, dass sie die Wahrheit sprach, und er schämte sich wegen seiner Verdächtigungen. Diese Eifersucht war ja krankhaft! Er hasste sich dafür. „Gut. Ich entschuldige mich.“
    Sie zuckte nur mit den Schultern und drehte ihm den Rücken zu. „Du kannst ja nichts dafür, dass du so fühlst, Pierce“, sagte sie steif. „Ich bin dir dankbar für alles, was du für mich getan hast, vor allem, seit klar ist, dass diese ganze Farce nicht notwendig war. Philippe wollte mich nur auf seine Insel bringen, damit Kurt glaubte, es sei ihm ernst mit seinen Heiratsabsichten. Er war so sicher, dass die Aussicht auf das viele Geld Kurt davon abhalten würde, aus dem ganzen Deal auszusteigen. Leider hat er sich in Kurt gründlich getäuscht.“
    „Warum unterstellst du Sabon neuerdings eigentlich immer so edle Absichten?“
    „Weil wir uns ein bisschen unterhalten haben“, sagte sie ehrlich. „Und von seinen Leuten habe ich auch eine ganze Menge erfahren. Er hatte von Anfang an vor, mit meiner Hilfe Kurt dazu zu bringen, in die Ölsache zu investieren. Er tat so, als sei er an mir interessiert, und Kurt nutzte mich als Köder, um aus unserer Verbindung finanzielle Vorteile zu ziehen und die Sache abzusichern.“ Sie lachte kurz auf. „Wie dumm muss er sich vorgekommen sein, als er merkte, dass Philippe gar keine Milliarden hatte und dass er Kurt nur wegen seiner Verbindungen zu dem Konsortium brauchte, wegen der Investitionen.“ Sie schüttelte den Kopf. „Kurt ist ein nachtragender Mensch“, beschrieb sie ihren Stiefvater. „Er wird Philippe töten, wenn er kann. Er hat alles verloren. Wer weiß, vielleicht traut ihm nach dieser Blamage auch niemand mehr als Waffenhändler. Wenn herauskommt, dass er mit gedungenen Leuten in ein souveränes Scheichtum einmarschiert ist und die Regierung gestürzt hat, wird die Internationale Gemeinschaft sich gegen ihn stellen. Er kann es sich nicht leisten, mögliche Zeugen leben zu lassen.“
    „Du hast vollkommen Recht“, sagte Pierce. „Ich werde alles für Sabon tun, was ich kann. Aber nicht um seinetwillen. Ich will nur nicht, dass Brauer aus der Sache heil herauskommt.“
    „Ich auch nicht.“ Langsam drehte sie sich um und sah Pierce wieder an. „Philippe ist anders, als er wirkt. Trotz seiner Macht und des Reichtums, den er eventuell aus der Ölförderung ziehen kann, ist er arm dran.“
    „Warum denn?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Ich darf es dir nicht sagen.“ Sie ging zu einer Kiste hinüber und setzte sich. „Wie lange dauert es noch, bis wir in Savannah sind?“
    „Ich weiß es nicht.“ Er sah sie lange an. „Warum versuchst du nicht ein wenig zu schlafen? Ich werde mal sehen, wo Tate und Mufti sind.“
    Sie sah sich um. Dahinten lagen ein paar Säcke. Sie legte sich hin, die Hand unter der Wange. Erst jetzt wurde ihr klar, wie müde sie war. „Sie werden uns doch nicht kriegen, oder?“ fragte sie, bereits halb im Schlaf.
    „Nein.“ Das hörte sich ziemlich überzeugt an. Sie lächelte – und war eingeschlafen.
    Als das Frachtschiff in den Hafen von Savannah eingelaufen war, sahen sich die vier Flüchtlinge plötzlich drei Männern in schwarzen Anzügen gegenüber. Der Größte der

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