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Wolken über Ebou

Wolken über Ebou

Titel: Wolken über Ebou Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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ins Leere.
    Lews Therin knurrte wütend, als Rand die Ashaman ansah, aber es war Merana, die die Gedanken des toten Mannes in Rands Kopf beschäftigte. Nur ein Narr glaubt, ein Löwe oder eine Frau könnten wahrhaft gezähmt werden.
    Rand unterdrückte die Stimme verärgert bis auf ein gedämpftes Summen. Lews Therin konnte hindurchdringen, aber nur mit Mühe. Rand ergriff Saidin und wob den Schutz erneut, der Merana von ihren Stimmen abschirmte. Die Quelle wieder loszulassen, steigerte seine Verärgerung, das Zischen in seinem Kopf wie auf glühende Kohlen tropfendes Wasser. Lews Therins wahnsinniger, ferner Zorn hallte wider.
    Merana stand hinter der Absperrung, die sie weder sehen noch fühlen konnte, den Kopf hoch erhoben und die Hände an der Taille gefaltet, als sei eine Stola um ihre Arme geschlungen. Eine Aes Sedai durch und durch. Sie beobachtete ihn und die Clanhäuptlinge mit kühlem Blick - gelb gesprenkeltes Hellbraun. Meine Schwestern erkennen überhaupt nicht, wie sehr wir Euch brauchen, hatte sie ihm heute morgen in genau diesem Raum gesagt aber alle von uns, die geschworen haben, das zu tun, um was auch immer Ihr uns bittet, solange es die Drei Eide nicht verletzt. Er war gerade aufgewacht, als sie mit Sorilea im Schlepptau hereingekommen war. Beide schien es überhaupt nicht zu stören, daß er noch im Nachtgewand war und erst einen Bissen von seinem Frühstücksbrot genommen hatte. Ich habe mehr als nur ein wenig Erfahrung im Verhandeln und Vermitteln. Meine Schwestern haben in anderen Dingen Erfahrung. Laßt uns Euch dienen, wie wir es gelobt haben. Laßt mich Euch dienen. Wir brauchen Euch, aber Ihr braucht uns in gewisser Weise auch.
    Stets gegenwärtig, schmiegte sich Alanna in einen Winkel seines Geistes. Sie weinte erneut. Er konnte nicht verstehen, warum sie so häufig weinte. Er hatte ihr verboten, ihm nahe zu kommen, wenn sie nicht gerufen wurde, oder ihren Raum ohne eine Eskorte von Töchtern des Speers zu verlassen - für die Schwestern, die sich ihm verschworen hatten, hatte man gestern abend Räume gefunden, im Palast, wo er ein Auge auf sie haben konnte -, aber er hatte von dem Moment an Tränen gespürt, wo sie sich mit ihm verbunden hatte, Tränen und ungekannten Kummer. Manchmal war es besser und manchmal schlimmer, aber es war immer da. Alanna hatte ihm auch gesagt, er brauche die verschworenen Schwestern, hatte es ihm schließlich sogar ins Gesicht gebrüllt, mit geröteten Wangen und Tränen in den Augen, bevor sie seiner Gegenwart sprichwörtlich entflohen war. Und sie hatte auch vom Dienen gesprochen, obwohl er bezweifelte, daß Meranas gegenwärtige Aufgaben dem entsprachen, was sie beide im Sinn hatten. Vielleicht würde eine Art Livree es deutlicher machen?
    Die Clanhäuptlinge beobachteten, wie Merana sie beobachtete. Nicht einmal ein Zucken einer Wimper gab ihre Gedanken preis.
    »Die Weisen Frauen haben Euch gesagt, wo die Aes Sedai stehen«, sagte Rand grob. Sorilea hatte ihm berichtet, sie wüßten es, aber es wäre auch an der mangelnden Überraschung erkennbar gewesen, als sie Merana das erste Mal herbeieilen und einen Hofknicks vollführen sahen. »Ihr habt gesehen, daß sie das Tablett herangebracht und Euch Tee eingegossen hat. Ihr habt sie auf meinen Befehl hin kommen und gehen sehen. Wenn Ihr wollt, werde ich sie einen Gigue tanzen lassen.« Die Aiel davon zu überzeugen, daß er nicht am Ende einer Aes-Sedai-Peitsche stand, war der notwendigste Dienst, den ihm eine der Schwestern im Moment erweisen konnte. Er würde sie alle einen Gigue tanzen lassen, wenn es nötig wäre.
    Mandelain rückte seine graugrüne Augenklappe zurecht, wie er es stets tat, wenn er einen Moment nachdenken wollte. Eine dicke, wulstige Narbe zog sich von der Augenklappe zur Stirn hinauf und halbwegs über seinen überwiegend kahlen Kopf. Als er schließlich sprach, klangen seine Worte nur unwesentlich weniger grob, als Rands geklungen hatten. »Einige sagen, eine Aes Sedai würde alles tun, um zu bekommen, was sie will.«
    Indirian senkte die dichten weißen Augenbrauen und spähte an seiner langen Nase hinab in seinen Becher. Nur durchschnittlich groß für einen Aielmann, war er eine halbe Handbreit kleiner als Rand, wenn auch sonst alles an ihm lang zu sein schien. Die Hitze der Wüste schien jedes überflüssige Gramm Fett und noch einiges mehr fortgeschmolzen zu haben. Seine Wangenknochen stachen scharf hervor, und seine Augen waren in Höhlen eingelassene Smaragde. »Ich spreche

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