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Wolkentaenzerin

Wolkentaenzerin

Titel: Wolkentaenzerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nichole Bernier
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Monate nach Elizabeths Tod, hatte Brittain Kate in Washington angerufen, um ihr zu berichten, dass sie Dave bei der Gartenarbeit mit den Kindern auf der Einfahrt gesehen hatte, und vorgeschlagen, dass die Spielgruppe doch eine Benefizparty veranstalten könnte, um einen Gärtner anzustellen. Immer wieder hatten sie es ihm angeboten, immer wieder hatte er abgelehnt, bis er schließlich Kate bat, es ihnen zu sagen. Sie würden niemals verstehen, dass er einfach nur seinen verdammten Rasen selber mähen wollte, ohne dass ihm jemand dabei zusah oder ihm anbot, es für ihn zu übernehmen, oder ihm danach Essen brachte, eine mitleidige Geste, weil er den Rasen mähen musste, ohne eine Frau, die auf die Kinder aufpasste.
    Als sie am Bordstein anhielten, schaltete Dave den Rasenmäher aus und wandte sich blinzelnd zu ihrem Auto. Kate stieg aus, behielt aber die Hand auf dem Türgriff. Er rief ihr nicht zu und kam ihr auch nicht mit ausgebreiteten Armen entgegen. Er stand nur abwartend da. Seine Arme waren voller Gras.
    Sie blieb gerade außer Reichweite für eine Umarmung vor ihm stehen, um ihnen beiden den peinlichen Moment zu ersparen, doch es machte keinen Unterschied.
    »Ich habe etwas für dich. Kann ich eine Weile bleiben?«
    Er warf einen Blick zum Auto, in dem Chris und die Kinder saßen, und sah wieder zu ihr.
    »Ich wollte noch den Rasen zu Ende mähen und dann duschen. Es gibt Spaghetti.«
    Das war keine wirkliche Antwort. Sie hatten nichts Besonderes vor, und Kate konnte bleiben oder auch nicht. Es spielte keine große Rolle. Chris öffnete seine Autotür und stieg aus. Als er zum Bordstein ging, bemerkten Jonah und Anna ihre Freunde. Sie ließen die Kreide fallen und liefen zum Auto der Spensers.
    »Hey Dave«, sagte Chris, als er bei Kate und Dave ankam, und die Männer gaben sich die Hand.
    »Der letzte Abschnitt der Reise«, sagte Dave.
    Chris war ein aufmerksamer Beobachter, gewöhnt an die unterschwelligen Signale internationaler Investoren, bei denen nonverbale Kommunikation sehr aufschlussreich war. Kate sah, wie er die einzelnen Faktoren analysierte. Das Fehlen jeglicher Höflichkeitsfloskeln, Daves kühler Tonfall und das Unbehagen seiner Frau. Auch wenn sie die Truhe wieder zurückbrachten, in Wirklichkeit war sie ab jetzt Teil ihres Lebens.
    »Der Urlaub ist vorbei. Wir können ja nicht für immer im Inselrhythmus bleiben«, sagte er. »Aber es war eine tolle Zeit, ich kann mich also nicht beklagen.«
    Die Kinder kreischten am Auto. Die Martin-Kinder machten gerade die Tür auf, als James und Piper sich aus ihren Kindersitzen befreiten.
    »Los, wir spielen hinten im Garten!«, rief Piper, und alle vier flitzten wie Zeichentrickfiguren in einer Staubwolke vom Auto. Emily, die gemerkt hatte, dass man sie allein gelassen hatte, begann zu weinen.
    Kate sah den Kindern hinterher. Pipers Zehen lugten über den Rand ihrer Sandalen, und James’ Shorts waren etwas kurz geworden. Unglaublich, wie sehr sie in zwei Monaten gewachsen waren. Das war typisch für Veränderungen: Die Zeit verging unbemerkt, wenn man nicht hinsah, und manchmal veränderte sich alles innerhalb eines Moments.
    »Hey Kinder, ich befürchte, wir können nicht bleiben. Wir setzen nur Mom ab.«
    Chris ging hinüber, um die Kinder abzufangen, bevor sie das Gartentor erreichten. Er legte seinen beiden die Hände auf die Schultern und drehte sie in Richtung Auto. Kate rief er über die Schulter zu: »Welchen Zug nimmst du denn?«
    »Ich weiß noch nicht.« Sie sah zu Dave hinüber. Er hatte noch nicht bestätigt, dass sie willkommen war. Chris sah, wie sie Dave ansah, bemerkte ihr kurzes Zögern und ging weiter zum Auto.
    »Ich habe einen Fahrplan in der Küche«, sagte Dave. »Der Amtrak fährt ziemlich regelmäßig durch Stamford.«
    Kate ging hinüber zu Chris und half ihm, die nörgelnden Kinder wieder ins Auto zu verfrachten.
    »Ich rufe dich an, sobald ich mir einen Zug rausgesucht habe. Hilfst du mir mit der Truhe?«
    Dave stand in der Nähe und sah zu Boden. Wenn ihm jetzt, nachdem er das gehört hatte, erst klarwurde, dass Kate gekommen war, um ihm die Tagebücher seiner Frau zurückzugeben, so ließ er es sich nicht anmerken. Er hielt seinen Blick auf den Rasen gerichtet. Dann ließ er den Motor des Rasenmähers wieder an.
    Chris öffnete den Kofferraum, während Kate die Kinder wieder in ihre Sitze setzte. Nachdem sie sie angeschnallt hatte, ging sie zu ihm, und gemeinsam hievten sie die Truhe heraus. Dann holte sie noch ein

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