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Wollust - Roman

Wollust - Roman

Titel: Wollust - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Ihnen eins von der Universität ausleihen kann«, sagte Mark. »Aber es wird nicht gespielt, bevor deine Hand vollständig ausgeheilt ist und du das Okay von Dr. Birenbaum bekommst.«
    »Es dürfte eine Woche dauern, bis die Prellungen vollständig verschwunden sind«, meinte der Arzt.

    »Also vereinbaren wir unsere erste Stunde für heute in einer Woche, falls du noch hier bist.« Er tippte alles in seinen BlackBerry ein. »Welche Etüden spielst du?«
    »Alle aus dem Opus 10 von Chopin, einige aus Opus 25 und ein paar aus Liszts Transcendental. Für die hab ich die Notenblätter und noch für die, die ich nicht auswendig kann.«
    »Bring alles mit. Wir fangen dann damit an.« Er überreichte ihm seine Visitenkarte. »Deine Vorstellung von ›La Campanella‹ war gar nicht schlecht, aber ich möchte definitiv, dass du damit pausierst, bis wir bei den Etüden angekommen sind. Ruf am Vorabend an, falls dir etwas dazwischengerät.«
    Gabe nahm die Visitenkarte entgegen. Er strahlte. »Vielen, vielen Dank, Mr. Mark, für diese Chance.«
    »Von all deinen Lehrern … der einzige, den ich kenne, ist Ivan Lettech. Ich werde ihn anrufen. Möchtest du mir etwas sagen, bevor ich mit ihm spreche?«
    »Er hat mich fast ein Jahr lang unterrichtet. Ich glaub, es lief ganz gut. Er meinte, ich müsse öfters an den großen Wettbewerben teilnehmen, um mich bekanntzumachen.«
    »Und, hast du?«
    »Äh, in der Familie war’s damals ein bisschen schwierig. Aber ich bin jetzt älter, und alles läuft besser. Oder vielleicht nicht besser, aber ruhiger. Na ja, ich weiß nicht, ob ›ruhiger‹ das richtige Wort ist. Quassel ich zu viel?«
    »Ein bisschen«, sagte Rina. »Jede Art von Unterstützung, die er braucht, wäre willkommen.«
    »Kein Problem.«
    Gabe sah zu Boden. »Ich glaub, Mr. Lettech war sauer, als ich nach Kalifornien gezogen bin.« Sein Blick wanderte nach oben zu Marks Gesicht. »Wenn Sie mit ihm reden, dann sagen Sie ihm bitte noch mal, dass der Umzug echt nicht auf meinem Mist gewachsen war.«

     
    Bei dem maskierten Mann mit der Peitsche handelte es sich nicht um Aaron Otis. Die Tattoos, so klein sie auch waren, passten nicht zusammen. Aaron studierte immer noch die Fotos. »Greg ist es nicht, das steht fest. Es könnte Garth sein. Aber ich kann die Tattoos nicht richtig erkennen. Lässt sich das Foto vergrößern?«
    Decker reichte die Schnappschüsse an Marge weiter. »Jemand soll sie einscannen, vielleicht kommt dabei mehr raus.« Nachdem sie den Raum verlassen hatte, fragte Decker: »Erkennen Sie das Mädchen?«
    »Sieht nicht aus wie Adrianna.«
    »Glauben Sie, Sie könnten sie identifizieren, wenn wir das Bild vergrößern?«
    Aaron schüttelte den Kopf. »Ehrlich, Lieutenant, da klingelt bei mir nichts.« Der junge Mann zog eine Augenbraue hoch. »Echt schade. Sie sieht aus, als hätte man mit ihr Spaß haben können.«
    Decker gelang es nicht zu erkennen, was an zwei Toten und einer Vermissten spaßig sein sollte. Er verzog keine Miene, und Aaron wurde rot.
    »Entschuldigung.«
    »Und Sie haben keinen Mucks von Garth gehört?«
    »Nichts. Wenn ja, würde ich es Ihnen sagen. Ich liebe Garth, aber falls er in was Übles verwickelt ist, dann will ich nichts damit zu tun haben.«
    Oliver kam herein. »Kann ich dich einen Moment sprechen, Loo?«
    Decker entschuldigte sich. Die beiden redeten vor dem Verhörraum.
    »Marge scannt gerade noch die Fotos ein«, sagte Oliver. »Greg Reyburn kam vor fünf Minuten im Revier an. Ich habe ihn in Zimmer drei gesetzt. Möchtest du mit ihm reden, oder soll ich das übernehmen?«

    »Mach du das.«
    Oliver zückte seinen Notizblock und las eine Liste vor. »Herausfinden, wo er die letzten vierundzwanzig Stunden gewesen ist, Alibi überprüfen, nach Garth und ihrem Camping-Ausflug befragen, Schnappschüsse zeigen, die wir in Mandys Wohnung gefunden haben, fragen, ob er die Tattoos erkennt, und schließlich nach Mandy Kowalski fragen. Noch etwas?«
    »Das deckt so weit alles ab. Aaron behauptet, er kann Mandy auf dem Foto nicht als jemanden identifizieren, den er kennt oder schon mal gesehen hat.«
    »Glaubst du, er lügt?«
    »Er war sehr entgegenkommend und ist eindeutig nicht der maskierte Mann, aber er könnte die Fotos geknipst haben. Er machte sogar einen Witz darüber. Fand es echt schade, dass er sie nicht gekannt hat. Sie sähe aus, als könne man Spaß mit ihr haben.«
    »Tataaa, tataaa«, sagte Oliver und imitierte einen Tusch.
    »Ganz genau, der Witz war unpassend

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